Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Umgang mit Besuchen (gerne an alle-bin für jeden Tip dankbar)

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Umgang mit Besuchen (gerne an alle-bin für jeden Tip dankbar)

Eulenkind

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Grüß Gott Frau Höfl (bzw. an alle), meine Tochter ist mittlerweile 12 Wochen alt. Sie war schon immer ein sehr sensibeles Baby. Sie braucht sehr viel Nähe von mir und meinem Mann-bekommt sie auch. Wir haben von Anfang an darauf geachtet, dass wir sie nicht zuviel Trubel/Stress aussetzen und ihr Ruhephasen bewusst einbauen. Wir gehen zwar mit ihr spazieren, aber nur im Park und nicht in der Stadt oder in Geschäfte. Einmal in der Woche war ich bislang mit ihr in einer Stillgruppe. Das hat anfangs ganz gut geklappt. Ich musste sie zwar immer auf dem Arm halten, aber sie konnte es gut aushalten. Es sind ja doch immer ca. 10-15 andere Frauen mit Babys da. Vor drei Wochen hat sie dann plötzlich im Stilltreff ganz schrecklich angefangen zu weinen und ich konnte sie gar nicht mehr beruhigen, sogar das Wundermittel "Busen" und rumtragen haben nicht mehr geholfen. Ich hatte das Gefühl, dass ihr das alles zuviel war und bin dann auch mit ihr gegangen. Im Auto hat sie immer noch gebrüllt wie am Spieß und konnte sich erst zuhause beruhigen. Seit diesem Tag reagiert sie ganz extrem auf Besucher bei uns zuhause. Solange der Besuch da ist geht es ganz gut. Abends dann ist sie nur noch am Weinen und kann gar nich gut einschlafen. Auch die Nächte sind dann sehr unruhig. Ich muß dazusagen, dass wir wirklich selten Besuch haben und wenn jemand da ist, auch darauf achten, dass sie nicht zuviel Kontakt mit den für sie ja nocht nicht vertrauten Personen hat. Außerdem schauen wir auch darauf, dass es nicht so laut ist. Nachdem wir das schon mehrfach hatten, dass sie nach Besuchen so arg reagiert, werde ich immer unsicherer. Ich weiß gar nicht mehr, was ich noch machen soll. Es ist für mich sehr schlimm, ihr Weinen auszuhalten, weil ich weiß, dass ich es ja durch Besuch "ausgelöst" habe. Fühle mich schuldig.Wir können doch nicht nur alleine mit ihr zuhause sitzen. Wir haben wie gesagt wirklich selten Besuch und die Stillgruppe einmal in der Woche ist auch unser einziges Ausflugsziel. Haben Sie einen Tip für mich? Ist es besser, die Öffentlichkeit noch mehr zu meiden bis sie es besser verkraften kann oder kann ich sie irgendwie langsam gewöhnen?


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Eulenkind, Sie haben ein Kind, dass sensibel ist! Das ist nichts, was Sie verursacht haben (und schon gar nicht mit Vorsatz!) - deshalb besteht kein Grund sich schuldig zu fühlen!!!! Jetzt müssen Sie schauen, ob es irgendetwas gibt, was wenig Unruhe bringt, Sie aber nicht zur Einsiedlerin macht! Der Vorschlag mit dem Tragetuch ist gut - das Tragen zum Körper hin gewand, schottet Ihr KInd tasächlich ab und gibt ihm Sicherheit. Und wenn Sie merken, dass es zu viel wird, dann sollten Sie entscheiden, ob Sie gehen oder bleiben. Das abendliche Weinen ist tatsächlich das Verarbeiten des Tages. Liebe Grüße Martina Höfel


Nijsseni

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Hallo eulenkind, wenn du den eindruck hast, das dein Kind so sensibel darauf reagiert, würde ich den Kontakt mit Besuchern und Gruppen eher meiden. Die belastungsgrenze wird sich sicherlich in den nächsten Monaten erhöhen. Vielleicht kannst du ja mit dem Besuch spazieren gehen und so Kontakt halten?


mandellos

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Hast Du schon mal versucht, Deine Tochter bei Besuch und in der Stillgruppe oder auch bei Ausflügen jeglicher Art im Tragetuch zu tragen? So ist sie sehr eng bei Dir und abgeschirmt von allzu vielen Reizen. Und Besucher kommen so gar nicht auf die Idee, sie auf den Arm zu nehmen.


heliundmama

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hallo, meine tochter war auch so... wir bekommen auch kaum besuch und sie war immer total aufgedreht und unruhig danach... ich würde deinem kind die entscheidung überlassen wieviel kontakt sie will. wenn besuch kommt, dann versuch die kleine ruhig in die arme des besuches zu geben. wenn sie nicht mehr will, meldet sie sich schon... vielleicht kann sie sich so an andere menschen gewöhnen. das wird sie leider auch müssen ;-) vielleichti st es auch nicht ganz so praktisch immer zu versuchen das alles ruhig ist wenn sie schläft etc... ein gewisser geräuschpegel darf schon sein. bei unserer tochter hat sich das wieder gegeben.. zwar erst nach einem guten jahr, aber es geht mittlerweile.. aber woran das lag, kann ich dir leider nicht sagen... es war halt so bei ihr... ich habe nur gemerkt, das meine tochter personen meidet, denen ich gegenüber ein negatives klima habe. entweder durch unsympatie, oder weil man jetzt eben nicht von dieser nervenden person besucht werden möchte.... oder weil man sich einfach unsicher fühlt und angst hat das gleich eine menge gut gemeinter ratschläge auf einen einprasseln die man gar nicht hören möchte...


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