Frage:
Toxavit und Ledermix
Sehr geehrte Frau Höfel,
mein Sohn ist 6Monate alt und wir neben 2 Breimalzeiten noch voll gestillt.
Im Rahmen einer anstehenden Wurzel Behandlung habe ich 2 mal im Abstand von einer Woche eine Toxavit/ Ledermix-Einlage bekommen. Ich fragte den Arzt , ob dies mit Stillen vereinbar ist, er versicherte mir , dass ich bedenkenlos weiterstillem kann. Dies tat ich nach der ersten Einlage auch ( 9h nach der Behandlung) . Jetzt las ich allerdings, dass diese Mittel beim Stillen nicht verwendet sollten. Habe nun seit gestern ( 2. tox/ledermix-Einlage )Flaschenmilch gefüttert und die abgepumpte Milch verworfen.
Meine Fragen:
Habe ich meinem Sohn jetzt mit dem weiterstillen geschadet?
Sollte ich abstillen?
Sollte ich mir die Einlage sofort entfernen lassen ( soll 9 Tage bis zur endgültigen Wurzel Behandlung drin bleiben jetzt ) bzw. wie lange wirken in meinem Fall die Schadstoffe wie formaldehyd ?
Ich hoffe sehr dass Sie mir weiterhelfen können. Vielen Dank im Vorraus.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrike
von
Ulli1802
am 12.09.2018, 02:57
Antwort auf:
Toxavit und Ledermix
Dazu sagt unser Medikamentenexperte hier bei RuB
„Wurzelbehandlung/Medikamente Stillzeit
Die lokale Anwendung von Ledermix (Triamcinolon, Tetrazyklin) in kleinen Mengen zur Wurzelbehandlung in der Stillzeit stellt angesichts der geringen Mengen keine Gefährdung für das gestillte Kind dar.
Die desinfizierende Substanz Chlorphenol-Kampfer wird rasch abgebaut. Untersuchungen zu Belastung der Muttermilch existieren nicht, doch ist nicht mit einer relevanten Belastung des Säuglings zu rechnen.
Zu Toxavit findet sich leider nur eine Antwort aus der Frühschwangerschaft:“Die geringen Mengen der lokal applizierten Wirkstoffe Formaldehyd, Lidocain und Metacresol dürften auch in der Frühschwangerschaft kein Risiko für die embryonale Entwicklung darstellen.“
Läiebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 14.09.2018
Antwort auf:
Toxavit und Ledermix
Hallo,
alle Arzneimittelhersteller schreiben, dass man ihr Mittel in der Stillzeit nicht verwenden darf. Das heißt nicht, dass es gefährlich wäre. Der Hersteller will sich auf diese Weise einfach rechtlich absichern, weil er die Verträglichkeit nicht testen lassen möchte (zu teuer). Selbst bei Hustenbonbons aus der Apotheke und anderen wirklich harmlosen Sachen steht das im Beipackzettel. Lediglich bei Medikamenten, zu denen es entsprechende Studien und Untersuchungen gibt, steht, dass sie in der Schwangerschaft und Stillzeit erlaubt sind. Solche Untersuchungen werden aber nur bei wenigen Medis gemacht. Daher wird von den Herstellern pauschal abgeraten.
Ich würde auf keinen Fall wegen so einer winzigen Einlage abstillen, ich würde nicht einmal die Milch verwerfen. Was Dein Arzt gesagt hat, stimmt. Ärzte wissen, ob eine Substanz wirklich bedenklich ist, oder nicht. Deshalb erlauben Ärzte ja auch in der Schwangerschaft Medikamente, die laut Beipackzettel nicht erlaubt wären (wie z. B. Nasentropfen oder Paracetamol-Kopfwehtabletten usw). Sie können unterscheiden zwischen tatsächlicher Bedenklichkeit und der üblichen Floskel im Beipackzettel.
LG
von
Windpferdchen
am 12.09.2018, 09:24
Antwort auf:
Toxavit und Ledermix
Während der Liegedauer ist ein dichter Verschluss der Kavität unbedingt erforderlich. Die Liegedauer von max. 14 Tagen vor Mortalexstirpation soll nicht überschritten werden.
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Aufgrund der anzunehmenden geringen systemischen Exposition von Paraformaldehyd nach topischer Anwendung von TOXAVIT sind keine Auswirkungen auf die Schwangerschaft oder das gestillte Neugeborene bzw. den gestillten Säugling zu erwarten. TOXAVIT kann in der Schwangerschaft und bei stillenden Frauen mit der gebotenen Vorsicht angewendet werden
von
mirage
am 12.09.2018, 09:30
Antwort auf:
Toxavit und Ledermix
Woher kommt diese Aussage ? Das habe ich nirgends gefunden ...
Und bei Paracetamol ( da das hier als Beispiel genannt wurde ) steht in der Packungsbeilage dass es verwendet werden DARF in der Schwangerschaft und Stillzeit.
Bei Ledermix steht explizit dass es in die Muttermilch übergeht und nachweisbar war.
Also diese Einstellung zu Packungsbeilagen und Sicherheitsdatenblättern finde ich etwas komisch.
Ich ärgere mich, da ich nicht vernünftig aufgeklärt wurde und das Mittel sonst abgelehnt hätte. Ein anderer Zahnarzt hat mir jetzt gesagt, dass es da bessere Füll-Alternativen gibt und wurd mir morgen die Einlage rausholen.
Trotzdem vielen Dank für die Antwort .
von
Ulli1802
am 12.09.2018, 11:15
Antwort auf:
Toxavit und Ledermix
Wir verwenden seit über 20 Jahren kein Toxavit mehr.
Das Medikament der 1. Wahl ist Calxyl
von
mirage
am 12.09.2018, 12:34
Antwort auf:
Toxavit und Ledermix
Ledermix sollte während der Schwan-gerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.
Ist eine Behandlung mit höheren Dosen oder eine Langzeitbehandlung erforderlich, sollte abgestillt werden.
Demeclocyclin durchdringt die Plazen-taschranke und wird in die Muttermilch ausgeschieden. Wegen der antianabo-len Wirkung und teratogener Effekte – einschließlich der Ablagerung in Knochen und Zähnen – sollte De-meclocyclin während der Schwanger-schaft und Stillzeit möglichst nicht angewendet werden.
von
mirage
am 12.09.2018, 12:38
Antwort auf:
Toxavit und Ledermix
Die Anwendung von Ledermix, bestehend aus den Wirkstoffen Triamcinolon und Tetrazyklin, ist in geringer Menge zur Wurzelbehandlung in der Schwangerschaft unbedenklich für die kindliche Entwicklung. Lediglich Standard-Dosierungen von Tetrazyklin, die oral oder intravenös verabreicht werden, sind ab dem 5. Schwangerschaftsmonat ab der 16. Schwangerschaftswoche kontraindiziert.
von
mirage
am 12.09.2018, 12:40
Antwort auf:
Toxavit und Ledermix
Ja meine Frage bezog sich ja nicht auf die Einnahme während der Schwangerschaft .
Die vielen unterschiedlichen Angaben verwirren einfach. Kann ich nun weiter stillen oder nicht ?
von
Ulli1802
am 12.09.2018, 15:04
Antwort auf:
Toxavit und Ledermix
Ihre oben genannten Angaben zu toxavit sagten doch aber dass eine lokale Anwendung keine Probleme macht ?
Sind sie Zahnärztin?
von
Ulli1802
am 12.09.2018, 15:06
Antwort auf:
Toxavit und Ledermix
Mein Rat ist, vergiss was in den Packungsbeilagen steht. Erste Anlaufstelle sollte immer Embryotox sein. Dort sind die gängigsten Medikamente bzw Wirkstoffe gelistet und unabhängig von dem was in de Packungsbeilage steht eben vermerkt ob bei Stillen oder Schwangerschaft erlaubt. Die Hersteller schreiben schon per se immer ist nicht zugelassen. Sogar bei Medikamenten die die Babys selbst auch bekommen würden. wenn Mama es nimmt und sie stillt, ist es verboten, bekommt Kind es direkt, ist es kein Problem. So jedenfalls nicht selten vermerkt bei allen möglichen Medikamenten. zeigt wie wenig die Angaben in de Packungsbeilagen in der Hinsicht glaubwürdig sind.
Würde eher dem Arzt vertrauen oder eben embryotox.
Davon ab, mir hat ein Zahnarzt mal gesagt das die Medikamente welche im Zahn liegen eh kaum in den Blutkreislauf gelangen können. Wäre es nämlich möglich dort wirklich zu behandeln, wären viele Wurzelentfernungen unnötig. Man brauchte nur rechtzeitig Antibiotika geben und fertig. Funktioniert aber nicht. Weil die Medikamente von außen nicht rein kommen, und umgekehrt genau so. Spuren ja, aber nicht die Menge das es eine Rolle spielen würde. Dazu wird es noch verdünnt im Blut, dann in der Muttermilch. Da würde ich schätzen das geht in den millionsten Promillebereich.
von
Felica
am 12.09.2018, 19:28
