Mitglied inaktiv
Hallo! Ich bin mit dem 3. Kind schwanger und in der 29.SSW. Diese Woche wurde ein "zuviel" an Fruchtwasser festgestellt (Obere Norm). Vorsorglich soll nun nächste Woche ein Zuckertest gemacht werden. Sollte der positiv ausfallen, welche Folgen hat das dann? Kann daraus eine Schwangerschaftsvergiftung entstehen? Mache mir große Sorgen ums Kind! Danke schon jetzt für eine Antwort! Gruß, Sarah
Liebe Chili, zuviel FW und obere Norm widersprechen sich! Entweder Sie haben "zuviel" Fruchtwasser, dann ist es außerhalb der Norm - oder das FW ist "obere Norm", dann ist es innerhalb der normalen Grenzen und nicht zuviel, sondern nur viel. Das mag sich pingelig anhören, ist aber ein feiner Unterschied! Der Glucosetoleranztest ist in solch einem Fall sicher angebracht. Falls der Test positiv ist, erfolgt eine Einstellung über die Ernährung oder über Insulin. Das ist lästig, aber gut zu händeln. Früher gab es oft fetale Komplikationen und diabetische Schwangere waren arg gefährdet. Heute lassen sich durch eine exakte Einstellung des BZ-Spiegels zwischen 60 und 120 mg% (3,3-6,6 mmol/l)diese Komplikationen fast vollständig verhindern. Die fetale Gefährdung unterscheidet sich damit nicht mehr wesentlich von einer SS ohne Gestationsdiabetes. Wichtig ist, dass Sie lernen, BZ-Schwankungen selbst auszugleichen. In der Frühschwangerschaft nimmt der Insulinbedarf nämlich erst ab und später durch das rapide Wachstum des Feten zu. Fragen Sie in der Klinik nach einer Selbsthilfegruppe - Kinderkliniken haben so etwas bevorzugt! Eine Hebamme zur Unterstützung wäre gut, denn außer den diabetischen wollen auch die "normalen" Probleme während der Schwangerschaft betreut sein. Was passiert in Ihrem Körper? 75% des mütterlichen Blutzuckerangebotes stehen während der SS auch dem Kind zur Verfügung. Dementsprechend reguliert das Kind seinen Insulinhaushalt. D.h., bei einem schlecht eingestellten BZ wird Ihr Kind gemästet, wird also groß, aber seine Reife hinkt hinterher!Bei einem gut eingestelltem Diabetes ist alles normal. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie sich an Ihre Diät halten und unter Umständen noch einen Diabetologen besuchen. Ist der Diabetes schlecht eingestellt, fällt nach der Geburt Ihr hohes Blutzuckerangebot weg, aber das Kind produziert erstmal noch Insulin für diese große Menge. D.h., es verbraucht sehr schnell seinen eigenen Blutzucker. Sinkt dieser zu tief, spricht man von einer Unterzuckerung. Dieses äußert sich durch Zittern und Blasswerden. Wie gesagt, wenn Sie Ihren Diabetes gut im Griff haben, dann unterscheidet sich diese Schwangerschaft kaum von einer nicht diabetischen. Bei gut eingestellten Diabetikerinnen ohne zusätzliche Risiken ist in der Regel eine Spontanentbindung möglich und mit einer Frühgeburt nicht zu rechnen. Ist das Kind jedoch zu groß oder ist zuviel Fruchtwasser vorhanden, ist eine vorzeitige Geburtseinleitung sinnvoll. Liebe Grüße Martina Höfel PS: Noch eine super Seite http://www.einsteiger.diabetesinfo.de/arzt/labor2.php
Mitglied inaktiv
Hallo Sarah, erstmal abwarten :-) Eine früh erkannte Schwangerschaftsdiabetes kann man sehr gut durch die Ernährung in den Griff bekommen. Eine Schwangerschaftsvergiftung (Gestose) entsteht NICHT durch eine Schwangerschaftsdiabetes! Sollte der Test positiv ausfallen, wird dein Arzt dich an einen Diabetologen überweisen, der mit dir einen entsprechenden Ernährungsplan aufstellt. Ausserdem wirst du regelmäßig deine Zuckerwerte überprüfen lassen (müssen). Sollten die Werte trotz Ernährungsumstellung nicht besser werden, wirst du auf Insulin eingestellt. Das ist aber in den meisten Fällen gar nicht nötig! Ich drück dir die Daumen, dass der Test negativ ist! Silke
Mitglied inaktiv
VIELEN DANK FÜR DEINE BERUHIGENDEN WORTE!!!!!!! Gruß, Sarah