Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

schlechtes Gewissen

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: schlechtes Gewissen

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Hallo Frau Höfel, ich weiß nicht ob sie sich noch an mich erinnern, ich hatte im August wegen der Fehlgeburt meiner Freundinn gefragt die sie bestatten lassen wollte. Nun ist es so, das ich mittlerweile in der 38 SSW bin. Meine Cousine und meine Freundinn und ich waren alle zur selben Zeit schwanger, meine Cousine verlor ihr Extrem Frühchen nach wenigen Stunden im Juli und meine Freundinn ihr Baby im August. Und nun bin ja nur noch ich "übrig"...diese Situation ist nun für alle Beteiligten nicht leicht und ich kann nur sehr schwer damit umgehen. Eigentlich sollte ich mich ja freuen, aber ich bin nur so endlos traurig, wir 3 Weiber hatten uns halt alles so schön ausgemalt, wie wir zusammen "kugeln", entbinden und unsere 3 dann schon früh Spielkameraden werden...wie das halt so ist. Der Verlust dieser beiden Kinder ging mir im Grunde wirklich fast so nah, als wie wenn es mein Eigenes gewesen wäre. Ich fühle mich schon ziemlich ausgeschlossen, wenn wir uns treffen finde ich die richtigen Worte nicht...habe ständig das Gefühl nicht glücklich sein zu dürfen etc. Ich habe schon oft drüber nachgedacht den beiden zu liebe den Kontakt abzubrechen nur bin ich mir nicht sicher ob ich ihnen dann wirklich einen Gefallen damit tu, oder ob sie sich dann denken "ja nun hat sie ihr Baby und braucht uns nicht mehr"...Denn eigentlich würde ich mir so wünschen das wir gute Freunde bleiben, nur meinen Sie, sowas geht überhaupt? In meinerm Kopf herrscht großes Chaos und ich habe Panik vor dem Tag der Geburt, wenn ich die beiden informiere reiße ich sicher furchtbare Wunden auf. Wie soll ich mich denn jetzt nur verhalten? Wir wohnen alle sehr nah zusammen und besonders mit meiner Cousine ist der Kontakt, ja schon rein der Familie wegen sehr intensiv?!


Martina Höfel

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Liebe KeleKele, laden Sie die beiden zum Kaffee ein (Telefon abstellen, Handy aus, Störungen vermeiden) und sagen Sie den beiden dann genau das, was Sie mir geschrieben haben (notfalls zeigen Sie ihnen einfach unsere Postings hier bei RuB)! Ja, das wird Wunden aufreissen, aber so haben die beiden die Chance etwas dazu zusagen und Ihnen mitzuteilen, wie die beiden sich den weiteren Kontakt vorstellen! Vielleicht kommt tatsächlich dabei raus, dass die beiden keinen Kontakt mehr wollen (kann ich mir aber eigentlich nicht vorstellen, denn dann wäre der Kontakt schon völlig eingeschlafen). Ich könnte mir aber vorstellen, dass die beiden Ihnen die Daumen drücken, dass alles gut geht! Vielleicht können die beiden Paten oder besondere Lebensbegleiterinnen für Ihr Kind werden! Sprechen Sie mit den beiden, weinen Sie mit Ihnen um Ihre verlorenen Kinder, und dann ist es Zeit sich auf IHR Kind zu freuen, denn es kann für alles andere nichts! Trauen Sie sich! Gemeinsam sind Sie stark! Liebe Grüße Martina Höfel


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