Januka
Guten Abend Frau Höfel, ich habe hier schon vieles mitgelesen und schätze Ihre Hilfestellung. Ich habe einen 6 Monate alten Sohn, es geht ihm gut und er entwickelt sich wie es soll. Natürlich hat er auch seine normalen Quengelphasen, wegen zahnen, ect. Mein Mann ist krank und dadurch oft unzufrieden, daß ich tatsächlich über eine Scheidung nachdenke. Er liebt seinen Sohn und geht liebevoll mit ihm um. Es geht mir aber mit ihm nicht mehr gut und es wird sich leider nichts bessern. Ich habe angst, daß es meinem Sohn schadet, wenn ich mich trenne. Ich habe ein stark schlechtes Gewissen ihm gegenüber! Wird sein Urvertrauen dadurch futsch gehen? Und welches Alter ist das 'beste' für eine Trennung? Diese Fragen tun allein schon weh! Danke im voraus Januka
Liebe Januschka, es gibt kein "bestes" Alter für eine Trennung - es gibt nur ein "bestes" Umgehen der Parteien miteinander. Weiß Ihr Mann von Ihren Scheidungsgedanken? Gab es vielleicht schon Gespräche mit einer Beratungsstelle? Der Weg muss sein, das beide Parteien nicht um sich selber kreisen, sondern schauen, dass jeder zu seinem "Recht" kommt. Das fängt mit stundenweisen Besuchen an und endet in Wochenenden beim Elternteil, wo das Kind nicht ständig ist. Zwischendurch muss man sich zusammensetzen und schauen, was ist das "Beste" fürs Kind. Bitte dran denken: Ihr Mann geht liebevoll mit dem Kind um - es gibt also keinen Grund, dass er nicht auch weiterhin viel Zeit mit dem Kind verbringt. Liebe Grüße Martina Höfel
Januka
Hallo Frau Höfel, lieben Dank für Ihre Antwort. Ich habe meinem Mann schon oftmals gesagt, daß wenn sich die Situation nicht bessert, ich mir mit dem Kleinen eine eigene Wohnung suche. Er nimmt das nicht ernst, glaubt nicht, daß ich das mache. Paarberatungen lehnt er ab, er möchte sich nicht von Anderen reinreden lassen. Wie meinen Sie Ihre letzte Aussage: 'Bitte dran denken: Ihr Mann geht liebevoll mit dem Kind um - es gibt also keinen Grund, dass er nicht auch weiterhin viel Zeit mit dem Kind verbringt.' daß ich doch bleiben sollte? Oder wenn ich gehe, es trotzdem wohl gut wird, da er ja liebevoll ist? Liebe Grüße Januka
SuJam
Bei dir kommt noch sehr viel Unsicherheit durch bzgl. deiner Scheidungsgedanken. Es kommt für mich so rüber als ob du dir nicht ganz sicher bist, dass du die Scheidung wirklich willst. Dies spiegelt dir auch dein Mann indem er deine Gedanken zur Scheidung nicht ernst nimmt. Ersatzweise willst du deine Entscheidungen nun am Kind festmachen. Du schreibst dein Mann ist unzufrieden. Das ist doch nun für sich kein Trennungsgrund. Zumal du ja viel mehr unzufrieden zu sein scheinst. Mache dir Gedanken weshalb du unzufrieden bist und schaue erstmal, ob sich diese nicht trotz Partnerschaft lösen lässt.
Liebe Januka, was ich meine? Bei Trennungen, Scheidungen etc. kommt es zwangsläufig zu der Frage: Wo wird das Kind leben? Und wie oft darf der andere das Kind sehen? DAS muss ohne Stress fürs Kind und FAIR für alle Beteiligten gelöst werden! Haben Sie mit Ihrem Mann explizit darüber gesprochen, was Sie so unzufrieden macht? Soll er sich nur ein bisschen ändern? Sorry, das wird nicht funktionieren. Nur Sie können SICH und IHRE Einstellung ändern. Ebenso Ihr Partner. Auch er kann Sie nicht ändern. Was geht: an den Tisch setzen und eine Liste machen. Und zwar von den Dingen, die jeder gut hinbekommt und von den Dingen, die mit einem simplen Plan zu regeln und damit zu ändern sind. Liebe Grüße Martina Höfel
