Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Risiko erneute Neugeboreneninfektion

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Risiko erneute Neugeboreneninfektion

lemonady

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Hallo Frau Höfel Ich habe Fragen zum Risiko einer erneuten Neugeboreneninfektion und hoffe, dass Sie helfen können. Hintergrund: Bei meinem Sohn wurde damals 24h nach der Geburt eine Neugeboreneninfektion festgestellt. Diese musste auch Intensivmedizinisch behandelt werden. In der Schwangerschaft habe ich einen Abstrich auf B Streptokokken machen lassen welcher positiv war. Während der Geburt habe ich intravenös mehrere Gaben Antibiotika bekommen. Der Keim, der die Infektion bei meinem Sohn ausgelöst hat, konnte allerdings nicht festgestellt werden. Ich hatte 10 Tage übertragen und grünes Fruchtwasser. Die Geburt dauerte 12h. Nun bin ich erneut schwanger. Meine Fragen: 1. Besteht für mein Baby eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Infektion, weil mein erstes Baby eine hatte? Gibt es da einen Zusammenhang? 2. Wäre eine Gabe von Antibiotika unter der Geburt auch als Tablette oder Zäpfchen möglich? Ich plane eine Geburt im Geburtshaus und dort kann intravenös nichts gegeben werden. 3. Da ich beim ersten Kind grünes Fruchtwasser hatte, gehe ich davon aus, dass mein Kind den Erreger von mir hatte. Kann man davon ausgehen?Allerdings hatte mein Sohn einen APGAR von 10. Bei außerklinischen Geburten ist das Risiko von Keimen "von außen" für das Kind geringer. Ich frage mich manchmal, ob der Keim doch von außen kam. Danke vorab und viele Grüße!


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe lemonady, zu 1: nein, kein Zusammenhang zu 2: sprechen Sie mit den Hebammen im Geburtshaus zu 3: grünes Fruchtwasser entsteht, wenn das Kind Stress hat und sich sein Darm entleert. Woher der Keim kam, kann niemand im Nachhinein sagen. Zumal noch nicht einmal der Keim bestimmt werden konnte (und man hat sicher Abstriche genommen). Quintessenz: Das wichtigste ist eine gute Beobachtung des Kindes- einschließlich Temperaturkontrollen, damit eine evtl. Infektion nicht übersehen wird. Das gilt allerdings für alle Neugeborenen. Liebe Grüße Martina Höfel


lemonady

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Nachtrag: Ich mache mir große Gedanken um die Thematik, da ich mir eine selbstbestimmte Geburt im Geburtshaus wünsche. Ich habe das Erlebnis der Geburt meines ersten Kindes als große Bereicherung empfunden, habe mich durch die Prozesse in der Klinik jedoch gestört gefühlt. Ich wünsche mir so sehr eine außerklinische Geburt. Das Erlebnis mit meinem ersten Sohn auf der Intensivstation schwebt allerdings immer über mir und ich möchte für mein zweites Kind selbstverständlich einen schöneren Start ins Leben.


lemonady

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Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Antwort!


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