Mitglied inaktiv
Hallo Martin. Mich würde mal interessieren was sie darüber denken.Am Anfang bin ich bei jedem Pieps ans Bettchen, aber mittlerweile erkennt man schon nach 4 Wochen was es für geräusche sind. z.b. gestern habe ich es nach jeder malzeit lange geknuddelt, einmal sogar 3 stunden bis es weiterschlafen wollte, abends war ich platt, zumal ich mittags nicht geschlafen habe und morgens um 6.00 Uhr mit meinem mann aufgestanden bin. dann wollte ich um 20.00 Uhr selbst schlafen, abermein baby wollte nicht, obwohl es frisch gewickelt und gefüttert war und mein mann mit ihm auch schonüber eine stunde geknuddelt hat. ich bin mit dem kleinen im stubenwagen ins schlafzimmer. es fing wieder anzuheulen. das war schon fünfmal im wohnzimmer jedesmal habeich es rausgenommen und geknuddelt und wieder hingelegt, ich habe es gestreichelt undmit ihm gesprochen, als das alles nichts half, habe ich es einfach neben mirheulen lassen. ich wußte ja es hat kein hunger und die windel ist frisch. nach einer weile hörte es auf zu heulen etwa nach 2 minuten und schlief ein. was hat das zu bedeuten? Bin ich eine rabenmutter, weil ich mein kind weinen ließ? Mir hat die nachbarin gesagt, man müßte sie auch mal weinen lassen und ich habe das schon mal an zwei abenden gemacht, als ich so fertig war und schon quadratische augen hatte, da hat es auch genützt und es hat geschlafen. Ich würde gerne wissen, was sie liebe martina als erfahrene hebamme darübaer denken?
Liebe usbeki, gerade um die 6.-8. Lebenswoche sind die Kleinen sehr schreifreudig. Wenn Sie alles getan haben: Stillen (eine Seite! Dauer: nach Temperament verschieden, im Schnitt 20 Min.), Wickeln, Bäuern, Liebhaben - dann darf der kleine Schatz in sein Bett und auch etwas weinen! Bitte ab und zu hingehen, damit er nicht das Gefühl hat alleine zu sein! Ich spreche dabei von einem Kind, welches alles hatte! Es ist nicht die Rede von stundenlangem Schreienlassen! Und das noch ganz allein! Stellen Sie sich folgendes vor: Sie kommen aus dem Restaurant. Vollgegessen bis oben hin! Setzen sich in Ihre Couchecke und Jammern vor sich hin:" Boah, ich habe wieder viel zuviel gegessen! Da geh ich nicht mehr wieder hin! Man das waren ja riesige Portionen!" Ihr neuer Freund, der deutschen Sprache nicht mächtig, sieht das und denkt:"Was kann sie nur haben! Vielleicht noch Hunger!" Und er geht in die küche und macht Ihnen mit viel Liebe ein Brot. Da sie nicht nein sagen können und er so nett ist, essen Sie es auch noch! Aber danach machen Sie ihm unmißverständlich klar, dass jetzt Schluß ist mit essen. Aber er versteht Sie ja nicht! Er denkt:"Was kann sie denn jetzt noch haben! Im Restaurant waren wir, ein Brot hatte sie. Aha, sie hat noch Durst!" Und er kocht Ihnen eine wunderbare Tasse Tee. Auch diese trinken Sie ihm zuliebe noch! Jetzt ist Ihnen fast übel und das sagen Sie auch deutlich! Aber ihr Freund versteht unsere Sprache nicht! Er sieht nur, dass Sie immernoch nicht zufrieden sind! Zu guterletzt wirft er Sie über die Schulter und klopft Ihnen auf dem Rücken rum! Die Sache mit dem Wickeln laß' ich jetzt mal aus! Mal ganz ehrlich, hätten Sie sich in dieser Situation nicht auch gewünscht, einfach nur eine Stunde mit einer Decke über dem Bauch zu ruhen? Dieses schöne Beispiel stammt übrigens nicht von mir, sondern von Brigitte Hannig. Diese ist Hebamme und Früherzieherin. Nochmal, es geht hier nicht darum, die Kinder stundenlang schreien zu lassen, sondern darum, Ihnen zu zeigen, wie der Weg ist. Es gibt soviel Neues zu lernen. Also muß man sich arrangieren. Und das Kind muß "lernen", dass es nachdem es alles hatte, dort im Bett seinen Platz hat. Und Sie können mir glauben, es funktioniert. Der Trick ist nämlich, Ihnen Rituale und Regeln zu zeigen. (Z.B. nach dem Essen, knuddeln usw. sollst Du hier schlafen!) Denn nur an diesen kann man sich orientieren. Und Orientierung bedeutet Sicherheit! Ich möchte Ihnen die Broschüre "Tränenreiche Babyzeit" von Brigitte Hannig empfehlen und mailen. Dazu brauche ich aber Ihre E-mail-Adresse. Meine steht oben. Liebe Grüße Martina Höfel