Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Nahrungsumstellung???

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Nahrungsumstellung???

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Liebe Frau Höfel, unser Sohn ist genau 8 wochen alt. Er kam 4 wochen zu früh, wollte anfangs kaum trinken. Inzwischen trinkt er Unmengen, manchmal 1200ml Pre-Ha von Nestle Beba, und zusätzlich noch Wasser. Natürlich ist das zuviel und kommt teilweise wieder raus. Der Kinderarzt hat jetzt vorgeschlagen, schrittweise auf die 1er Nahrung umzustellen. Mir persönlich wäre jedoch wegen des Zuckergehaltes die Prenahrung lieber... Wäre ein Kompromiss, ihm abends ein 1er-Fläschchen zu geben, damit ich nachts vielleicht wenigstens mal 4 Stunden schlafen kann? Oder sollte ich vielleicht jeweils einen Löffel PRE durch 1er ersetzen? Für einen Rat wäre ich Ihnen dankbar!


Martina Höfel

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Liebe fischlein, auf die 1er Nahrung umzustellen, würde Ihnen wahrscheinlich ein "blaues Wunder" bescheren, denn im Gegensatz zur Pre-Nahrung sollte diese nach Vorschrift gefüttert werden! (Wissen Sie sicher: Pre Nahrung ist der Muttermilch am weitesten angepasst. Sie enthält als Zucker nur Milchzucker und kann wie Muttermilch NACH BEDARF gegeben werden und die gesamte Flaschenzeit hindurch vom Kind getrunken werden. Steht auf der Packung, dass es eine 1er Nahrung ist, so bedeutet dies, dass diese Nahrung zusätzlich zum Milchzucker noch weitere Kohlenhydrate wie Stärke oder andere Zucker (z.B.Sacharose, Maltodextrin, Glukose oder Fructose) enthält. 1er Nahrung ist weniger an die Muttermilch angeglichen als Pre Nahrung und sollte (wegen der darin enthaltenen Kohlenhydrate) NICHT mehr nach Bedarf gegeben werden, da Säuglingsnahrung, die nicht ausschließlich Milchzucker sondern auch Stärke usw. enthält leichter zur Überfütterung führen kann.) Und Ihren Schatz von 1200 mal eben auf 900ml einzustellen ist nicht einfach. Zudem ist die Belastung des Magendarmtraktes auch nicht ohne. Dass Ihr Kind im Moment viel trinkt, ist völlig okay, da er Nachholbedarf hat. Jetzt muß man nur schauen: ist er wirklich jedes Mal hungrig, wenn er weint (geballte Fäuste? Suchbewegungen ohne animiert zu werden)? Ich habe mal bei Biggi geklaut, weil Sie hat es schon perfekt formuliert! "Babys spucken, nicht immer und auch nicht unbedingt regelmäßig, aber generell gilt der Satz „Babys sind unten und oben undicht" schon für so ziemlich alle Babys. So lange ein Kind dabei gut gedeiht ist das Spucken „lediglich" ein Wäscheproblem und nicht weiter besorgniserregend. Bei einer Viruserkrankung kommen zu dem Spucken noch andere Symptome dazu (z.B. Fieber, Mattigkeit, ein schlechtes Allgemeinbefinden usw.). Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser „Blase" ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Insbesondere sehr hastig trinkende Babys haben oft dieses Problem. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist zwar sehr lästig, aber es lässt sich wenig tun. Das Spucken von Babys ist in den meisten Fällen ein Wäscheproblem und kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. PROBLEMATISCH wäre immer wieder (immer häufiger) auftretendes schwallweises Spucken in hohem Bogen, verbunden mit zu geringer Gewichtszunahme oder sogar einer Gewichtsabnahme. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Ihr Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 110 g zunehmen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit zu füttern. Außerdem sollte unbedingt auf die richtige Saugerlochung geachtet werden. Ein Andicken der Nahrung wird zwar oft empfohlen, ist aber weder notwendig noch sinnvoll. Über den Nutzen von speziellen Nahrungen für Spuckkinder wird von Experten sehr kontrovers diskutiert." Auch die viel zitierte Magenerweiterung findet nicht statt (wenn mehr als 1000 ml getrunken werden), dass wird Ihnen unser Kinderarzt hier bei RuB gerne bestätigen. Die Flasche mit der 1er Nahrung am Abend müssen Sie ausprobieren - bitte sofort wieder weglassen, wenn Ihr Kind mit Verdauungsproblemen reagiert. Liebe Grüße Martina Höfel


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