Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Nächtliche Mahlzeiten

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Nächtliche Mahlzeiten

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Höfel, unser Sohn ist nun 23 Wochen alt. Wir sind vor kurzem umgezogen. Vor dem Umzug brauchte er nachts nichts zu Trinken. Aber nun wacht er jede Nacht 2-3 Mal auf und trinkt immer zwei Brüste leer; er kommt alle drei Stunden. Tagsüber hat er alle 4 Stunden Hunger. Braucht er die nächtlichen Mahlzeiten, weil er Hunger hat oder sind die Mahlzeiten für ihn eine Einschlafhilfe? Ich habe versucht, ihn nachts nicht zu füttern und ihn einfach zu beruhigen, klappte nicht. Außerdem sollte ich bald mit Beikost anfangen. Glauben Sie, er hat dann nachts weniger Hunger? Mit bestem Gruß Orchi77


Martina Höfel

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Liebe orchy, auch, wenn Sie es bestimmt schon gelesen haben, hier noch einmal die Anzeichen für Beikost! Ich kann ja verstehen, dass es in den Fingern juckt, weil das Kind doch schon dem Löffel hinterher schaut. Bevor Sie also mit Beikost anfangen, sollten Sie schauen, ob Ihr Kind die typischen "Ich bin bereit für Beikost"-Zeichen aufweist. Geben Sie Ihrem Kind diese Zeit! "Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger. Muttermilch/HA-Nahrung reicht in fast allen Fällen als alleinige Nahrung für das gesamte erste halbe Jahr (und auch noch darüber hinaus). Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Die zu frühe Einführung der Beikost belastet das Verdauungssystem und die Nieren des Babys und fördert das Allergierisiko. Deshalb sollten die oben genannten Punkte wirklich erfüllt sein, ehe mit Beikost begonnen wird. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Milchnahrung betrachten. Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist." Bis zum Alter von sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei Milchmahlzeiten. Und von den paar Löffelchen Brei, wird er nicht "satter"! Auch das vermehrte nächtliche Aufwachen und Trinken ist entwicklungsbedingt! Erst wenn er tagsüber sehr viel kürzere Abstände zeigt, dann ist Zeit für Beikost. Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Hallo, es kann gut sein, dass er einen Schub hat. Wer nachts 2-3 Mal richtig viel trinkt, hat Hunger und sucht nicht nur etwas Trost oder einen Schluck Flüssgkeit. Übrigens "solltest" du nicht mit Beikost anfangen, sondern erstmal schauen, ob dein Kind überhaupt bereit ist für Beikost. Die wenigsten Kinder haben durch Beikost seltener Hunger, denn Gemüse ist einfach nicht so kalorienreich wie Muttermilch. Wenn es dann mal richtige Portionen sind, dann haben sie tatsächlich seltener Hunger, aber am Anfang nicht. LG, Silke


Mitglied inaktiv

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Hallo Silke, vielen Dank für deine Antwort. Ich denke schon, dass unser Sohn bereit für Beikost ist, denn er schaut, greift und nimmt alles in den Mund, was ich auch in den Mund nehme. LG Orchi77


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