Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Milchbildungstee

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Milchbildungstee

Mitglied inaktiv

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Zur Zeit stille ich meine Tochter noch voll ,möchte ich auch beibehalten ! Sie wird am 30.01 6 Monate alt ! Wieviel Milchbildungstee pro Tag sollte man trinken ? Ich trinke pro Tag eine Tasse Milchbildungstee und abends 0,5 Liter Malzbier !Manche Tage habe ich das Gefühl,sie hat mehr Hunger als Milch da ist !Was regt außer Milchbildungstee und Malzbier die Milch noch an ?Oder soll ich einmal abends mit Zufüttern anfangen ? Wie lange soll sie pro Stillmahlzeit trinken,bzw. ab wann fließt die sättigende Milch ?Zuerst kommt ja die durstlöschende Milch (habe ich mal gelesen)!Viele Grüße Bine


Martina Höfel

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Liebe bine, kann es sein, dass der 6. Monat näher rückt und man doch mal genauer hinschaut, ob das Kind nicht vielleicht doch schon ein wenig Beikost........! Wenn nicht, gut! Sie haben völlig Recht: das Kind bekommt erst einen Schwung durstlöschende Milch, dann nach ein paar Minuten (3-7, das ist völlig unterschiedlich) wird die sattmachende Hintermilch produziert. Richtig, die Milch wird erst beim Stillen produziert. Wenn Sie das Gefühl haben, dass das Kind tatsächlich WESENTLICH mehr Milch möchte, dann kann man tatsächlich über Zufüttern nachdenken. Das heißt aber nicht, dass Ihr Kind ab morgen ein komplettes Mittagessen braucht. Wir reden von BEIkost, also 3-4 Löffelchen z.B. Pastinake (z.B. mittahs) dazu. Nach ein paar Tagen noch zwei Löffelchen mehr. Bevor Sie also mit Beikost anfangen, sollten Sie nochmal schauen, ob Ihr Kind die typischen "Ich bin bereit für Beikost"-Zeichen aufweist. "Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger. Muttermilch/ Nahrung reicht in fast allen Fällen als alleinige Nahrung für das gesamte erste halbe Jahr (und auch noch darüber hinaus). Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Die zu frühe Einführung der Beikost belastet das Verdauungssystem und die Nieren des Babys und fördert das Allergierisiko (vor allem Möhren sind dafür bekannt). Deshalb sollten die oben genannten Punkte wirklich erfüllt sein, ehe mit Beikost begonnen wird. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Milchnahrung betrachten. Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist." Bis zum Alter von sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei Milchmahlzeiten." Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Also, bei mir hat Fenchel-Kümmel-Anis-Tee geholfen. Wenn ich zuviel davon getrunken habe, konnte ich mich vor der ganzen Milch nicht mehr retten und Deine Kleine hat vielleicht weniger Bauchweh :-)


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hallo, ich habe mir schon milchbildungstee gekauft damit ich alles parat habe wenn ich mit unserem sohn nach hause komme. vorhin hab ich zufällig gelesen, dass man den tee auch schon zur milchbildung am ende der ss trinken kann. hat das wirklich sinn (ich mag den) oder ist es ein werbe-gag ? gruß chrissi

Hallo, ab wann in der Schwangerschaft ist es sinnvoll, Milchbildungstee zu trinken? Oder ist es besser, damit bis zur Geburt zu warten?