Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Mein Kleiner ist so extrem anhänglich (gerne auch an alle)

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Mein Kleiner ist so extrem anhänglich (gerne auch an alle)

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Höfel, mein Sohn ist jetzt 13 Mon. alt. Er war ja in den ersten 3-4 Monaten ein Schreibaby, hatte sich aber dann im Großen und Ganzen zu einem zufriedenen Baby gemausert. In den Entwicklungsphasen war er zum Teil recht schwierig, aber das ging dann eben auch wieder vorbei. Seit ca. 2 Monaten jedoch ist er eigentlich am Dauernörgeln und sehr, sehr anhänglich. Lt. KiA ist er gesund, bekommt jedoch oben 4 Zähne (das wurde uns allerdings schon vor einigen Wochen gesagt). Er läuft jetzt auch seit ca. 2,5 Wochen selbstständig. Seit ca. 6 Wochen geht er an 3-4 Tagen pro Woche in die Kita, die Eingewöhnung verlief mit meiner Hilfe langsam und gut, er fühlt sich wohl dort. Er isst dort gut, er schläft mittags (mal gut, mal weniger gut), spielt etc.. Nun zu meinem Problem: Er hängt wie eine Klette an mir, will ständig auf meinen Arm, jammert so viel. Allerdings macht er dies nur bei mir. In der Kita ist er meist fröhlich, beim Papa auch. Sobald ich jedoch da bin, will er noch nicht mal zu seinem Papa sondern schreit und wehrt sich und will nur zu mir. Auch die Erzieherinnen in der Kita, die ihn kurz zuvor noch auf dem Arm hatten, schiebt er weg. Er weint ständig, wenn ich ihn absetze, will gar nicht mehr ohne mich sein. Wenn ich jedoch ganz weg bin (aus der Wohnung oder auf der Arbeit) ist alles ok. Im Forum von Dr. Posth kann ich meine Frage diese Woche nicht mehr stellen. Auch hat mich das Stöbern in seinem Forum verunsichert (zwecks Bindung, Fremdbetreuung, Loslösung etc.). Bisher sagte mir mein Gefühl, dass er eine sichere Bindung zu mir hat, dass die Kita gut für ihn ist und er mit einer arbeitenden zufriedenen Mutter glücklicher ist als mit einer, die zwar ständig präsent, dafür aber unzufrieden ist. Auch sagte mir mein Gefühl, dass ich ihm nun ganz viel Liebe und Aufmerksamkeit geben muß (weil er die ja verlangt) und er sich dann irgendwann von selbst wieder von mir "entfernen" wird und dass er wohl nur so anhänglich ist, weil ihn die Zähnchen plagen und ihn das Laufen verunsichert. Nun weiß ich gar nicht mehr, was richtig und was falsch ist, ob mit meinem Sohn alles ok ist etc.. Ich fühle mich schlecht, weil ich wieder arbeiten gehe. Und ich mache mir ständig Sorgen. Vielleicht können Sie mir dazu was sagen? Oder mache ich mich einfach selbst verrückt mit solchen Gedanken und soll es lieber auf mich zukommen lassen? Was raten Sie? Tut mir leid, falls Sie nun die falsche Ansprechpartnerin sind, aber aus Erfahrung weiß ich, dass Hebammen auch immer ein gutes Gefühl für so etwas haben ;o) LG, Nachtengel


Martina Höfel

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Liebe Nachtengel, Sie sind die Hauptbezugsperson - und ganz ehrlich, warum sollte er mit Ersatz vorlieb nehmen, wenn Sie in der Nähe sind? Sind Sie nicht da, dann ist er mit den anderen auch zufrieden - in der Gewißheit, dass Mama wiederkommt! Bedenken hätte ich, wenn er nach Ihnen jammert, wenn Sie nicht da sind! Aber das tut er ja nicht (außer vielleicht, wenn er mal hinfällt oder so). Geniessen Sie Ihren Job - und Ihr Kind geniesst hinterher Mama! Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich finde das Verhalten Deines Sohnes völlig normal. Nimm ihn auf den Arm (oder die Rückentrage, falls er schwer ist) oder spiele auf dem Boden mit ihm bis er sich von selbst von Dir entfernt. Meine Tochter (14 Monate) hat diese Phase auch gerade, mein Sohn hatte sie auch (beide immer mal wieder). Meine haben das, wenn sie mit sich selbst nicht so richtig zufrieden sind, irgendwann kommt dann ein Entwicklungssprung und danach ist es schlagartig besser. Bei meiner Tochter gehe ich davon aus, dass es besser wird, sobald sie richtig anfängt zu sprechen (bisher kann sie nur wenige Wörter und ist frustriert, da wir eben oft nicht verstehen was sie will). Ich glaube nicht, dass diese Anhänglichkeit auf ein Bindungsproblem hindeutet, sondern dass sich Kinder in unsicheren Situationen immer der Bindung versichern und sich auf diese Weise Trost holen. Wenn man ihnen dann einfach die Nähe gibt, die sie wollen, kann man eigentlich nichts falsch machen. LG Linda


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