Herbstfrühling
Hallo Frau Bodman, bei meiner Tochter 7M wurde bei der U5 eine labiensynechie festgestellt und eine Östrogencreme verschrieben. Ich möchte diese eigentlich nur ungern benutzen, habe aber auch Bedenken wegen des höheren Risikos von Blasenentzündungen. Ich würde gerne Ihre Meinung dazu wissen und fragen, ob es noch alternative Möglichkeiten zu gibt ohne gleich Östrogen zu benutzen? Danke und liebe Grüße
Hallo Herbstfrühling, vielen Dank für deine Frage! Tatsächlich sind Verwachsungen der kleinen Schamlippen bei Babys und Kleinkindern gar nicht so selten und zum Glück meist harmlos. Meiner Erfahrung nach wird in der Regel meistens die Östrogencreme empfohlen. Hierdurch versucht man die Verklebung sanft zu lösen, da das Hormon die Haut elastischer macht und das Risiko von Reizungen oder wiederkehrenden Verwachsungen verringert. Durch die Creme kommt der Wirkstoff ja nur lokal an den Körper udnd die Dosierung ist relativ gering. Zudem erfolgt die Therapie in der Regel auch nur über einen relativ kurzen Zeitraum und ist damit die gängige Empfehlung. Es gibt auch Alternativen die allerdings meist langsamer wirken und somit etwas mehr Geduld erfordern. Eine Variante wäre ein regelmäßiges EIncremen der Schamlippen mit einer fetthaltige Salbe wie Vaseline oder Linola. Auch dadurch wird die Haut geschmeidig gehalten. Auch ein sanftes, pflegendes Öl wie Weizenkeimöl verwendet werden (ähnlich wie bei der Dammmassage in der Schwnagerschaft). Das Öl hält die Haut geschmeidig und kann dazu beitragen, die Verklebung sanft zu lösen oder weiteren Verwachsungen vorzubeugen. Mandelöl oder Jojobaöl funktionieren auch. Das Öl sollte kaltgepresst sein, und frei von Duftstoffen oder anderen Zusätzen. Gerne 1-2x tgl. dünn auftragen und die Stelle behutsam massieren. Bitte nie kräftig drücken oder ziehen! Falls sich die Verklebung trotz Pflege verschlimmert oder Beschwerden wie Infektionen auftreten, wäre der Einsatz der Östrogencreme weiterhin eine sichere und effektive Option. Ich hoffe, das hilft dir erstmal weiter. Meld dich gerne, wenn du noch Fragen hast. Alles Gute euch! Liebe Grüße, Hebamme Evi Bodman