Luna2408
Liebe Frau Höfel, eigentlich wünschen wir uns ein 2. Kind, aber bei dem Gedanken mischt sich bei mir große Angst unter und hält mich tatsächlich von der endgültigen Entscheidung ab. Mein 1. Kind ist jetzt 2,5 Jahre alt. Zur Geburt hatte mein Kind einen Kopfumfang von 35-37cm (beide Werte wurden im Abstand von 1 Tag gemessen), wog 4200gr und war 55cm groß. Ich selbst bin 1,65m groß und wiege normalerweise 60kg, zum Geburtstermin wog ich 74kg. Mein Kind wurde im Geburtshaus geboren und ich war bis dahin große Verfechterin von natürlichen Geburten, habe mich auch vorab mit Entspannungsmethoden und Hypnobirthing beschäftigt und fand die Geburt an sich gut und schön. Ich komme aus einem an Medizin angrenzenden Bereich, durch den ich Nachteile für Babys durch Kaiserschnitte kennenlerne. Ein Wunschkaiserschnitt kommt für mich also auch irgendwie nicht infrage. Mein Problem startet mit dem Ende der Nachgeburt, dem Nähen, bei dem die Hebammen fast eine Stunde lang überlegen mussten was wohin gehört und die Betäubung irgendwann nicht mehr gut wirkte. Einige Wochen später wurde mir erklärt, was genau passiert war. Dammriss 2. Grades (kein Problem) und mittlerer Schamlippenriss (sehr Schmerzhaft) und mein weiterhin bestehendes Problem: Ich bin rechts und links vom Damm den Geburtskanals hoch in zwei Rissen gerissen. Nach der Geburt konnte ich für fast 2 Wochen kaum aufstehen, hatte große Schmerzen (mittlerweile glaube ich, dass das auch Schmerzen vom Beckenboden waren, wenn ich mal zu viel trainiere ist es das gleiche Gefühl in leichter). Ich habe viel Ibuprofen genommen. Meinen ersten Spaziergang (10Min.) mit Kinderwagen konnte ich erst nach 6 Wochen machen. Wochenlang nach der Geburt habe ich laut gepupst, ich habe mir einmal groß in die Hose gemacht ohne vorher überhaupt was zu spüren und ich denke heute noch manchmal, mir fällt unten alles raus und die Scheide steht offen. Sowohl Hebamme als auch Arzt bestätigten das alles korrekt und gut geheilt ist (Arzt: Sie sehen nunmal so aus wie eine Frau die ein großes Kind gekriegt hat.) Es wurde eine leichte Senkung festgestellt. Ich war beim Rückbildungskurs, beim Kanga für ein Jahr und habe privat noch einmal Rückbildungsstunden bezahlt nachdem mein Arzt dafür keine Notwendigkeit sah. Ich selbst leide irgendwie immer noch. Ich verliere kleine Mengen Urin (so ein paar Tropfen ist aber auch normal laut Arzt). Ich merke das im Schwimmbad und beim Sport oder wenn ich dringend muss. Meine Scheide steht manchmal weit auf so das mir nach dem schwimmen oder baden auch vom Körper erwärmtes Wasser rausläuft. Und beim Sex fühle ich nicht mehr viel in dem Bereich - mein Scheidenloch ist rundum irgendwie taub, ebenso der erste Teil meines Inneren Scheidengangs. Bei Oralsex denke ich daran dass meine Scheide hässlich aufklafft und will keinen kriegen, beim Vaginalsex überlege ich ganze Zeit ob ich meinen Mann spüre und ob er was spürt. Mein Mann hat immer schon behauptet ich sei sehr eng, er sagt sei der Geburt fühlt es sich deutlich weiter an, aber eine Exfreundin von ihm war ohne Kind noch weiter fügt er dann immer hinzu (das soll mich wohl trösten....). Ich war gerade erst nochmal bei meinem Arzt und habe mich überwunden das Thema insgesamt anzusprechen. Er hat mir geraten, zur Beckenbodenstraffung doch mehr Sex mit meinem Mann zu haben und mich beim Sex darauf zu konzentrieren den Penis zu spüren. Ich hatte eigentlich auf Physiotherapie gehofft und habe nach dem Termin stundenlang geheult, ich fühle mich auch sehr erniedrigt durch das alles. Da aber sowohl die Hebamme zum Abschluss als auch der Arzt kürzlich alles als "normal für ein großes Kind" benennen traue ich mich gerade kaum zu einem anderen Arzt oder ins Beckenbodenzentrum, denn da gibt es ja sicher Frauen die viel größere Probleme haben und mehr Hilfe brauchen. Ich habe schon viel Zeit mit Rückbildungsübungen verbracht und bin dahingehend sehr frustriert. - Glauben Sie, eine andere Art Rückbildung, z.B. mit elektronischer Rückmeldung, könnte helfen? - Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken mich wenigstens wieder etwas enger nähen zu lassen als Schönheits-OP, obwohl das überhaupt nicht zu mir passt eigentlich. Ich habe auch überlegt, ob das im Rahmen einer 2. Geburt möglich wäre, obwohl ich eigentlich gern wieder ins Geburtshaus will. - Gleichzeitig hält mich die Angst vor einer erneuten Geburtsverletzung davon ab, meinen bzw. unseren ursprünglichen Lebensplan mit mehreren Kindern umzusetzen. Ich habe auch ernsthaft Angst, inkontinent zu werden. Meine Mutter (3 Kinder), ist urininkontinent, für mich besteht doch auch diese Gefahr? - Was kann ich bloß tun, was würden Sie mir raten und wie stehen meine Chancen bei einer 2. Geburt auf geringe Verletzungen? Entschuldigen Sie den langen Text und vielen Dank für Ihre Mühe!
Liebe Luna, Angst und ein geschädigter Beckenboden sind keine gute Voraussetzungen für weiteren Kinderwunsch, geschweige denn für ein entspanntes Sexualleben. Bitte wenden Sie sich dringend an ein Beckenbodenzentrum. Dort hat man Möglichkeiten Ihnen zu helfen. Vielleicht kontaktieren Sie vorher Dr. Kniesburges hier bei RuB - er leitet ein solches. Liebe Grüße Martina Höfel
Andrea6
Du hast eine massive Beckenbodenschädigung, und es ist schade, daß dich niemand ernst nimmt. Scheu dich nicht, in einem Beckenbodenzentrum vorstellig zu werden: genau dafür sind die da. Bis dahin kann man z. B. mit Vaginalkonen arbeiten: kleine Gewichte, die in der Scheide getragen werden und den BB trainieren. Zu der Aussage "mehr Sex als Training für den BB" sag ich jetzt mal nix... Alles Gute!
Mamamaike
Hallo, mach Dich frei von "Anderen geht es schlechter als mir, darum habe ich kein Anrecht auf ...". Du leidest, und das sollte nicht sein. Lass Dich im Beckenbodenzentrum beraten, das sind ja die Spezialisten dafür. Und: Vertrau doch Deinem Mann (auch wenn es Dir schwer fällt), dass er Dich nicht "trösten" will, sondern das ernst meint. Viele Grüße und alles Gute
Mitglied inaktiv
Das ganze Belastet dich ja vor allem auch psychisch sehr. Ich würde mich an deiner Stelle wirklich ins Beckenboden Zentrum trauen. Da sind die Spezialisten warum sollen sie dich nicht ernst nehmen? Ich glaube da machst du dir zu viel Gedanken. Manchmal muss man sich bei Ärzten auch mal ne zweite Meinung holen das ist normal dafür sind Spezialisten da. Es gibt immer jemanden der noch größere Probleme hat. Das ist doch aber kein Argument nicht hinzugehen. Du nimmst keinem was weg du hast Probleme und das ist deren Job dich zu beraten. Hab da ein wenig mehr Selbstbewusstsein! Mir ging es nach der Geburt von Kind 1 auch lange nicht gut in dem Bereich. Hab ein halbes Jahr gebraucht bis ich wieder länger als 15 Minuten am Stück ohne Schmerzen laufen konnte. Mittlerweile ist nicht wieder alles so wie vorher aber zumindest so daß ich gut damit leben kann. Für mich kam nach diesem Erlebnis eine vaginale Geburt bei Kind 2 dann nicht mehr in Frage und ich habe mich bewusst für einen Kaiserschnitt entschieden und das auch im nachhinein nie bereut. Ich war aber auch nie der Typ dem die natürliche Geburt irgendwie wichtig ist oder dem ganzen große Bedeutung beimisst.
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