Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Ist es wirklich sinnvoll so schnell wehenhemmende Mittel zu geben?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Ist es wirklich sinnvoll so schnell wehenhemmende Mittel zu geben?

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Hallo Frau Höfel, ich habe zwei Fragen an Sie. Ich bin in der 33 SSW. 1) Ich hatte vor ein paar Tagen einen beinahe Unfall (konnte noch in einen Acker ausweichen) und da ich danach vermutlich durch den Schock und die Erschütterung vom Acker, sehr gezittert habe und einen leichten Druck im Bauch verspürt habe ging ich ins KH. Dort war der Ultraschall gut und auch die weitere gynäkologische Untersuchung ergab keine Auffälligkeiten (Gebärmutterhals, Zervix, alles war gut). Im CTG waren innerhalb 30 Minuten vier leichte Hügel erkennbar und die Ärztin meinte, dass sie sich nicht sicher sei ob es Übungswehen sind und ich bekam intravenös Magnesium und Spiropent Tabletten zur wehenhemmung. Ich muss jetzt weiter für eine Woche Spiropent nehmen. Da ich aber keine Schmerzen hatte oder habe aber dafür Nebenwirkungen von den Tabletten in Form von Unruhe und Zittern und der Kleine seit der Einnahme auch ganz unruhig ist überlege ich ob es nicht sinnvoll wäre lediglich das Magnesium einzunehmen. Ist es wirklich sinnvoll so schnell wehenhemmende Mittel zu geben oder hätte nicht Bettruhe und Magnesium erst einmal ausgereicht? Ist das Spiropent für mein Baby schädlich und auch seine Unruhe hierauf zurückzuführen? 2) Ich lag ebenfalls im KH beim CTG (30 min) und es wurde mir über den gesamten Zeitraum immer mal wieder sehr heiß, schwindlig, übel und ich musste ständig gähnen. Ich habe die Hebamme nicht gerufen da ich dachte es sei mein Kreislauf der spinnt und ich lag ja bereits auf dem Rücken (dachte somit kann ich ja nicht umfallen). Der Zustand hielt dann an und besserte sich erst als ich nach 30 min aufstand. Jetzt mache ich mir Gedanken und Vorwürfe den Vorfall nicht der Hebamme mitgetelt zu haben, da ich von dem Vena Cava Syndrom gelesen habe und die Symptome genau passen würden. Da ich über die 30 min meine Lage nicht geändert habe, habe ich nun Angst dass es nicht nur bei mir zu diesen Symptomen kam sondern es evtl. zu einer Unterversorgung meines Kleinen gekommen sein kann!! Ist hier eine Unterversorgung meines Kindes möglich? Wo macht diese sich zuerst bemerkbar Gehirn oder am Herz? Wäre in jedem Fall eine Unterversorgung (Gehirn oder Herz) auf dem CTG sichtbar gewesen? Vielen Dank für ihre Meinung Gruß Malin


Martina Höfel

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Liebe Malin, die orale Behandlung mit diesen Wehenhemmer wird sowohl in den Leitlinien, als auch von den Fachgesellschaften schon seit Jahren abgelehnt. Das Mittel wurde für Asthmatiker entwickelt und hat nebenbei wehenhemmende Eigenschaften und die entsprechenden Nebenwirkungen. Sprechen Sie mit Ihrer Hebamme, ob Sie es weglassen können. Zum Vena-Cava-Syndrom: ja, das kann es gewesen sein. Ihr Körper hätte aber noch extremer reagiert, wenn es ein Problem gegeben hätte. Eine UNterversorgung des KIndes ist nicht zu befürchten. Liebe Grüße Martina Höfel


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