Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Ihre Meinung zu meiner Situation (sorry, etwas lang)

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Ihre Meinung zu meiner Situation (sorry, etwas lang)

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Hallo Frau Höfel, ich würde gern Ihre Meinung wissen: Ich (32 Jahre) bin in der 26. SSW und habe eine placenta praevia totalis, die Plazenta liegt komplett vor dem Muttermund. Die Schwangerschaft kam durch ICSI zustande. Die ICSI haben wir gemacht, weil ich Endometriose habe und es auf natürlichem Weg jahrelang nicht geklappt hat. Vor der jetzigen Schwangerschaft habe ich 3 ICSI-Versuche gehabt, bei denen ich schwanger wurde, aber jedes Mal eine Fehlgeburt erlitten habe, da ich ein Windei hatte, das Baby hat sich also nicht weiterentwickelt. Nach diesen Fehlgeburten habe ich mein Blut untersuchen lassen, dabei wurde festgestellt, dass ich eine Gerinnungsstörung (also verdicktes Blut und Thromboseneigung) habe. Daraufhin habe ich beim nächsten und letzten ICSI-Versuch Heparin gespritzt, wodurch die jetzige Schwangerschaft sich weiterentwickelt hat. Wegen den vorangegangenen Fehlgeburten und der Placenta praevia totalis sagte mein Frauenarzt, dass er mich ab Ende August, also ab der 28. SSW, ins Krankenhaus schicken würde, zur Sicherheit, damit das Baby gleich versorgt ist, sollte es zu einer Blutung kommen. Also wäre ich mindestens 8 Wochen im Krankenhaus (das Baby wird ja wenn alles gut läuft, Ende Oktober / Anfang November per Kaiserschnitt geholt). Mich macht die Situation total fertig. Das ich eine Placenta praevia habe, damit habe ich mich mittlerweile abgefunden. Es kann ja auch alles gut verlaufen, das weiß ich dank Ihnen. Aber so eine lange Zeit im Krankenhaus zu sein, der Gedanke macht mich jetzt schon psychisch total fertig. Einen Monat ok, wäre ja zu ertragen, aber zwei Monate?! Verstehen Sie mich nicht falsch, ich weiß, dass das der Sicherheit dient, aber ich glaube, dass ich da drin durchdrehen werde. Im Krankenhaus kann ich doch nicht abschalten, sondern muss ständig daran denken, jeden Morgen sobald ich aufwache, das ich im Krankenhaus bin, das etwas passieren kann. Ich würde so gern mit meinem Mann Babysachen kaufen gehen, oder im Mutterschutz einfach die Zeit zu Hause auf der Couch genießen, alles tun, was "normale" Schwangere eben tun. Ich habe überlegt, ob ich später ins Krankenhaus gehe, also nicht schon ab der 28. SSW, sondern ab der 33. SSW. Was halten Sie persönlich davon? Wäre das von mir verantwortungslos und egoistisch? Ich danke Ihnen für Ihre ehrliche Meinung!


Martina Höfel

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Liebe Anisia, in diesem Fall gilt es viele Dinge zu bedenken! Auf der einen Seite all die Beschwerlichkeiten aufgrund der ICSI samt Vorgeschichte (Ihr Gyn will da einfach sichergehen) - auf der anderen Seite der Abschied von einer unbefangenen Schwangerschaft mit Klamotten kaufen und Mutterschutz geniessen. Wie lange brauchen Sie zum Krankenhaus? Könnte Sie im Notfall jemand fahren. Behalten Sie in solchen Situationen einen klaren Kopf? All das spielt eine Rolle. Sprechen Sie mit der Klinik und sagen Sie dort, was Sie wollen! Vielleicht Aufnahme (ohne wenn und aber) sobald sich auch nur eine leichte Blutung zeigt. Oder am WE Entlassung für ein paar Stunden - oder, oder, oder! Letztendlich entscheiden Sie! Liebe Grüße Martina Höfel


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