Frage: HB-Wert

Mitglied inaktiv

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Hallo, es wäre nett, wenn ich kurz ein paar Infos zum "idealen" HB-Wert bekomme, da ich total verunsichert bin. Bei meiner Frauenärztin wurde in der SSW 19 ein HB-Wert von 20 festgestellt. Das sei ganz toll, sagte die Arzthelferin, und meine Ärztin kommentierte das gar nicht. Diesen Wert hatte ich auch schon einmal in der SSW 6 (danach immer Werte zwischeN 11,8 und 12,5. Ein paar Tage später wurde in der Pränatal-Praxis der große Ultraschall gemacht. Der Arzt dort war total entsetzt über den Wert 20 (sei ein Grund für eine Einweisung ins Krankenhaus) und überprüfte den Wert, der dann tatsächlich bei 13 lag. Immer noch zu hoch für eine Schwangere, so sein Fazit. Leider kann ich in der Literatur nur immer Grenzwerte nach untern finden (10 / 8,5). Welcher Wert ist nun bestens in der Schwangerschaft? Frage das auch vor dem hintergrund, dass der hohe HB Wert bei mir mit als Indiz für die Wahrscheinlichekit einer Präklampsie gesehen wird (zusammen mit persistierendem Notching der uterinae). Auch würde ich gerne wissen, welcher Arzt mir da "Mist" erzählt hat - ist eine Sahce des vertrauens. Vielen lieben Dank für Antwort Barbara


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Barbara, da paßt alles zusammen. Ich versuche es mal mit einfachen Worten zu erklären. Die Plasmavolumenzunahme ist in der Schwangerschaft größer als die Erythrozytenzunahme. Obwohl die Gesamterythrozytenmenge zunimmt, kommt es zu einem Abfall der Konzentrationen von Hämoglobin und Hämatokrit. Der "ideale" Wert von Hämoglobin liegt zwischen 11-13g/dl. (15g/dl ist auch für den Beginn einer SS sehr hoch) Das ist ausreichend für den Gasaustausch (Hämoglobin ist Sauerstoffträger) zwischen Mutter und Kind. Da das Zusammentreffen zweier unterschiedlicher Flüssigkeiten (Blut von Mutter und Kind)den Gasaustausch erschwert, ist dieser nicht vollständig(normal). Dazu kommt bei Ihnen ein gestörter Fluss in der uterinae. Ein Ausgleich erfolgt über die Steigerung der Sauerstoff-Transportkapazität durch hohe Erythrozytenzahlen sowie eine erhöhte O2-Affinität, hohe Herzfrequenz und eine große O2-Ausschöpfung im Blut. Notching und hohe Ery`s weisen tatsächlich auf eine evtl. Praeeklampsie hin. Bitte wenden Sie sich umgehend an die Gestose-Frauen, damit Sie gut betreut werden. www.gestose-frauen.de Anbei noch ein Artikel Prädiktiver Wert eines persistierenden Notching für Schwangerschaftsverlauf und Schwangerschaftsausgang Scharf A, Steinborn A, Geka F, Gatzka C, Sohn C, Kaufmann M Universitäts-Frauenklinik Frankfurt am MainGeburtshilfe/Ultraschall Fragestellung: Der Nachweis eines Notching in beiden Aa. uterinae jenseits der 20.SSW prädisponiert zur Entstehung einer Spätgestose bzw. ihren Komplikationen. Der einmalige Nachweis dieses Merkmals im Rahmen einer Screeninguntersuchung an 1124 Schwangeren zeigte an der UFK Frankfurt niedrige Leistungszahlen (Sensitivität 38%, Spezifität 94%) bezüglich der Erkennung einer Spätgestose bzw. deren Komplikationen. Die Bedeutung des in mindestens zwei aufeinander folgenden Untersuchungen von 4 Wochen Abstand persistierenden Notchings ist demgegenüber noch weitgehend unbekannt. Methode: Wir untersuchten an der UFK Frankfurt/Main vom 1.2.1999 bis zum 20.10.1999 insgesamt 723 Patientinnen auf das Vorkommen des Merkmals persistierenden Notchings beidseits und korrelierten dies mit dem weiteren Schwangerschaftsverlauf und -ausgang. Ergebnisse: Davon wurden 60 als positiv für das Merkmal getestet. Von diesen konnten 33 ein zweites Mal untersucht werden und haben zwischenzeitlich entbunden. Zwölf zeigten bei der Zweituntersuchung ein Persistieren des Notchings, davon entbanden 10 unter dem Bild einer Gestose bzw. eines pathologischen CTG. Schlussfolgerung: Der Befund eines persistierenden Notchings beidseits scheint ein hochsensitiver, nicht invasiver Ein-Parameter-Test zur prospektiven Evaluation von Risikopatientinnen für das Vorkommen des Merkmals Gestose zu sein. Die Untersuchungen hierzu werden fortgeführt. Ich hoffe, ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen. Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Liebe Martina, Ihnen vielen Dank für Ihre Antwort. Beste Grüße Barbara


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