Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Fruchtwasserpuntion

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Fruchtwasserpuntion

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Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin jetzt in der 21.SSW und 35 Jahre alt. Meine Gyn. hat mir zu einer Fruchtwasserpunktion geraten(wegen dem Alter) aber ich habe Bedenken. Anderseits habe ich immer viel Medikamente genommen und 2 Unterbrechungen hatte ich auch schon. die Nackenfaltenmessung habe ich machen lassen, das Ergebnis war bedenkenlos.ich muss mich nun diese Woche entscheiden,was raten sie mir MfG Denise Hilse


Martina Höfel

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Liebe Denise, da Sie über 35 Jahre alt sind, muß der Arzt Sie auf die Möglichkeit einer Fruchtwasseruntersuchung hinweisen, denn in Deutschland läuft ein Arzt Gefahr zu Kindesunterhalt verurteilt zu werden, wenn er eine Behinderung nicht erkennt. Jetzt ist es mit der Pränataldiagnostik aber so eine Sache: es gibt 4000 Erkrankungen, aber nur ein Bruchteil kann erkannt werden. Dieser Bruchteil kann nur mit einer Amniozentese eindeutig erkannt werden (z.B. das Down-Syndrom). Dazu müßten Sie eine Fruchtwasserpunktion machen lassen. Dabei besteht ein 2%iges Fehlgeburtsrisiko. Wenn Sie sagen: wir nehmen das Kind eh so wie es ist, dann erübrigt sich eine weitere Untersuchung! Wenn Sie sagen: wir können kein behindertes Kind nehmen, dann sollten Sie eine Fruchtwasseruntersuchung durchführen lassen und eine Entscheidung für den Fall getroffen haben, wenn sich heraus stellt, dass das Kind eine Behinderung hat. Das Problem der Pränaltaldiagnostik ist, dass sie viel feststellen kann, aber keine Heilungsmöglichkeiten bietet! Und mit der Konsequenz und den weiterführenden Entscheidungen sind die Paare ganz alleine! Liebe Grüße Martina Höfel


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