Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

frage für eine freundin

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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eine bekannte ist mit ihrem 6 kind schwanger. das letzte ist leider ungeplant und wird in dem monat zur welt kommen in dem nr 5 den ersten geburtstag feiert. sie hat schwangerschaftsdiabetis aber ernährt sich bewusst und der zuckerwert sieht immer gut aus. sie ist heute 26+6 und war beim fa. dieser hat den kopfumfang und den bauchumang des babys gemessen und meinte der kopf entspreche 29+3. jetzt macht sie sich sorgen. ihre hebamme meinte aber vorgestern laut tasten bekommt sie ein großes kind. jetzt macht sie sich sorgen weil das kind so einen großen kopf hat. hab ihr gesagt das das kind im ganzen vielleicht der 29+3 entspricht aber der doc hat ja nicht alles vermessen. kann ich sie damit beruhigen? ich weiß es ist schwer eine aussage zu treffen wenns ie die person nicht gesehen haben aber sie macht sich sorgen das das kind einen wasserkopf hat. und noch eins, sie sagt der doc meinte sie hätte sehr viel fruchtwasser. was bedeutet das?


Martina Höfel

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Liebe baldmummy, zuerst zum Fruchtwasser: das Wort Polyhydramnion oder Hydramnion bezeichnet lediglich die übermässige Ansammlung von Fruchtwasser um den Fetus herum und ist eine Komplikation, die für gewöhnlich erst in der mittleren oder späten Schwangerschaftsphase auftritt. Ein Polyhydramnion wird bei weniger als 0,5 % (andere Literatur spricht von 1-5%) aller Schwangeren diagnostiziert. In den meisten Fällen ist die Ursache dieser Störung zwar unbekannt, jedoch betrifft sie Frauen mit Diabetes mellitus oder Mehrlingsschwangerschaftenhäufiger als andere. Sie tritt auch dann auf, wenn das Baby aufgrund einer kindlichen Fehlbildung nicht richtig schlucken kann. Solche Fehlbildungen gibt es beispielsweise als Verengungen oder Verschlüsse im Verdauungssystem, an der Wirbelsäule, dem Kopf, dem Gehirn oder den Muskeln. In NEUN von zehn Fällen wird sich auch überhaupt KEINE Ursache finden lassen. Je schwerer das Polyhydramnion umso wahrscheinlicher ist eine Fehlbildung. Die Symptome umfassen Beschwerden im Unterleib, angespannte Unterleibsmuskeln, glänzende und gespannte Haut am Unterleib sowie eine für das jeweilige Schwangerschaftsstadium ungewöhnlich grosse Gebärmutter, verstärkte Schwellungen in den Beinen, Kurzatmigkeitund Verdauungsstörungen. Ein Polyhydramnion kann ausser zu vorzeitigen Wehen auch zu einer Beckenendlage führen. Zur Abklärung wird man zunächst eine Ultraschalluntersuchung durchführen. Ausserdem sollte man Sie auf Diabetes untersuchen (ist ja passiert und die Werte waren in Ordnung), um die Ursache für die Störung zu finden. Wenn es sich um ein leichtes Polyhydramnion ohne Anzeichen einer Fehlbildung des Fetus handelt, werden Ihnen eventuell Medikamente zur Entspannung der Gebärmutter verabreicht. Damit soll das Risiko vorzeitiger Wehen verringert werden. Ich kann verstehen, dass Ihre Freundin das Zuviel an Fruchtwasser nervös macht, aber wie gesagt: in 9 von 10 Fällen gibt es keine Ursache. Nun zum Kopf des Kindes: Nein, das Kind hat KEINEN Wasserkopf - dann wäre der Kopf so gross wie in der 38. SSW ung größer! Wahrscheinlich ist das ganze Kind einfach groß - ist ja immerhin das 6.! Und bei einem Wasserkopf hätte der Doc was dazu gesagt! Liebe Grüße Martina Höfel


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