Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Fehlendes "Mutter-Gen" ???

Anzeige momcozy milchpumpe
Frage: Fehlendes "Mutter-Gen" ???

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Frau Höfel, ich brauche wieder mal Ihre Hilfe. Mein Sohn ist jetzt 11 Wochen alt und ich weiss nicht mehr weiter. Von Woche zu Woche fällt es mir schwerer Mutter zu sein. Ich hatte einen Kaiserschnitt und habe nicht gestillt. Jetzt mache ich mir die größten Vorwürfe. Alle sind total vernarrt in den Kleinen - nur ich nicht. Ich versorge ihn, aber ich will eigentlich nicht. Ich will mein altes Leben zurück. Ich komme mit meiner Mutterrolle nicht klar, obwohl es keinen Grund dafür gibt. Mein Sohn ist eigentlich sehr lieb und ich hab genug Unterstützung. Ich beneide meinen Freund, der jeden Morgen arbeiten gehen "darf". Ich bin glücklich, wenn mein Sohn mal mittags bei meiner Mutter oder Schwiegermutter ist. Ich habe 35 Jahre lang ein ganz anderes Leben geführt. Dann bin ich ungewollt schwanger geworden. Während der SS war ich voller Glücksgefühle und jetzt dreht sich mir der Magen um, wenn ich an meine Zukunft denke. Was ist nur los mit mir??????? Bitte helfen Sie mir !!!!!! Ich bin auch dankbar für Erfahrungsberichte von Müttern, die damit auch Probleme haben/hatten. Vielen Dank - Gruss Petra


Martina Höfel

Martina Höfel

Beitrag melden

Liebe Petra, nein, Ihnen fehlt kein Gen - Sie werden gerade von der Realität eingeholt! Da gab es ein "früheres" Leben und das ist unwiderbringlich "anders" (nein, nicht weg!)! Da ist jetzt auf einmal ein hilfloses Bündel Mensch und Sie (und Ihr Mann) haben die Verantwortung! Ja, Ihr Mann geht jeden Morgen in die Firma und prahlt mit seinem Sohn und freut sich auf zuhause. Sie, gewohnt selber GEld zu verdienen und auch Karriere zu machen, sitzen zwischen Küche, Kacke und Kindergarten! Und das alles, ohne die Vorlaufphase "wir planen ein Kind"! Dazu Freunde und Bekannte, die den Kleinen abgöttisch lieben (die müssen ja auch nicht zuhause sitzen und können das Kind, wenn sie wollen wieder abgeben!) und Ihnen dadurch in Ihrer Gemütsverfassung das Gefühl geben, dass Sie unzulänglich sind. Wichtig ist, dass Sie offen sagen, worum es geht und schauen, ob es in absehbarer Zeit Möglichkeiten der Veränderung gibt. Können Sie wieder arbeiten gehen? Vielleicht in einem halben Jahr (Ziel!)? Mutterliebe wird nicht mitgeliefert. Mutterliebe ist etwas, was wächst. Wenn Sie regelrechte Gefühle der Abneigung GEGEN das KInd entwickeln, dann sollten Sie ganz schnell Hilfe holen! Eine Hebamme ist dann die richtige Ansprechpartnerin oder Ihr Gyn. Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Petra, erst mal fühl dich ganz doll von mir gedrückt. Glaub mir es geht sehr vielen Müttern so, sprich mal mit deiner Hebamme oder dem Arzt darüber, es könnte eine wochenbettdepression sein und wenn man da nicht am Ball bleibt kann es passieren dass man da nicht mehr rauskommt. Den ersten Schritt hast du schon getan indem du davon erzählst, vielleicht kannst du auch für die Anfangszeit eine Haushaltshilfe oder eine Mütterbetreung engagieren, damit du etwas Zeit mit deinem Zwerg verbringen kannst um ihn richtig kennen (und lieben?) zu lernen. Ich wünsch dir ganz viel Glück


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

hallo, ich hab das gleiche wie du durchgemacht,ungewollt schwanger, die ganze schwangerschaft voller freude, dann kaiserschnitt, nicht stillen können und mein sohn war in krankenhause wie ein fremdes baby für mich. da hat mein mann mehr gefühle als ich für unseren kleinen gehabt. ich hab wochenlang nur geweint und wollte mein altes leben wieder zurückhaben und meinen alten körper. ich hatte nur keine hilfe, mein mann war jeden dritten tag zuhause, meine mutter und schwiegermutter wohnen weiter weg. ich war den ganzen tag allein mit meinen sohn (er weinte sehr viel, und tut es noch immer). es gab tage da wollte ich einfach weg, alles hinter mir lassen. doch hab mich zusammengerissen, hab mich in den kleinen süssen hineingefühlt. er war auch allein, neu auf dieser welt, kann mir nicht sagen was er hat, was er fühlt. ich musste mich um ihn kümmern, weil keiner kann eine mutter ersetzen. jetzt hab ich auch noch immer diese tage, wo ich am liebsten meine ruhe hätte, doch das gibts nicht mehr. du hast einen kleinen menschen um den du dich sorgst und all deine liebe schenken musst. es ist sicher schwer, meiner jammert, nörgelt und weint den ganzen tag. doch das gehört dazu, anders kann er sich ja nicht ausdrücken. mein sohn ist jetzt 5 monate, wir machen grad eine schwere zeit durch. doch irgendwann wird es besser, glaub mir. du musst viel geduld haben und dir hilfe holen, wenn du es allein nicht schaffst. ich wünsch dir alles gute. ich denk mir immer, meine mutter hat es mit drei kindern geschafft, dann schaff ich es auch mit dem kleinen "satansbraten" zu dem er sich grad entwickelt ;)! viele liebe grüße dina


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Petra, genau das mache ich seit ein paar Wochen auch durch. Mein Sohn ist jetzt fast 6 Wochen. Ich habe mich dann meiner Hebamme anvertrautund die hat mir eine Psychologin empfohlen, die sich auf Wochenbettdepressionen spezialisiert hat. Geanu solche wurde bei mir diagnostiziert. Jetzt geht es mir etwas besser. Ich habe u.a. auch eine Haushaltshilfe bekommen für 8 Stunden täglich, die mir den Kleinen tagsüber etwas abnimmt. Bei mir kommt noch dazu der Papi vom Kleinen wohnt 500 km entfernt und kommt nur an den WE. Wenn du magst kannst du mich gerne anmailen. Mach dir keine Gedanken, dass du eine schlechte Mutter bist. Das ist absolut nicht so!!!! LG Conny


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

ich hoffe echt, dass das nur eine "anfangsphase" ist, und du dich bald mit dem kinderalltag etwas mehr abfinden kannst. du musst dir unbedingt unterstuetzung holen, und solltest du es echt nicht schaffen, dann musst du das kind in fruehe betreung geben. ABER wenn du die "kurve kratzt", dann kann der kinderalltag echt SUPER sein, ich habe zwei kids, 3 jahre und 1 jahr, bin alleinerzieherin, und bin mittlerweile total aufgegangen in meiner mutterrolle. ich denke mir immer, tag fuer tag wird es leichter,und die freiheiten kommen wieder zurück. es kommt der tag, wo du wieder shoppen, spazieren, schlafen, kaffee trinken...gehen kannst, ohne an die kleinen denken zu muessen.es ist echt eine sache der einstellung, und ich schaffe momentan wahnsinnig viel gemeinsam mit den kleinen, und ich habe jeden tag das gefuehl, ich kann ihnen ein stueck dieser welt zeigen, ihnen was beibringen, es ist alles echt aufregend. darum wuensche ich dir, dass du deine momentane phase ueberwindest, und du auch mit erleben kannst, wie es ist, wenn zb der dreijaehrige die erste nacht keine windel mehr anhat. vielleicht konnte ich dir ein wenig mut machen, martina


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.