Mitglied inaktiv
Hallo seit Dezember erhalte ich Clotramizol und soll es wohl bis zur Entbindung im Juni nehmen, da Candida immer wieder kehrt. Wäre Nistatin oder anderes keine bessere Alternative? LG
Liebe Claudia, leider ist die Anfälligkeit für Candida-Infektionen in der SS erhöht. Aber nach vier Wochen Behandlung sollte man einen Erfolg sehen! Die Infektionsanfälligkeit der Scheide ist leider in der Schwangerschaft durch die hormonellen Veränderungen erhöht. Aber es gibt auch einige vorbeugende Maßnahmen. Ein warm-feuchtes Klima unter Luftabschluß begünstigt das Wachstum von Hefepilzen (Candida). Tragen sie deshalb keine eng anliegende Kleidung und keine Slipeinlagen mit Kunststoff - Folie. Bevorzugen Sie Wäsche aus Naturfasern, am besten Baumwolle (95°Wäsche, sonst gehen die Erreger nicht kaputt!). Führen Sie keine Scheidenspülungen durch und bringen Sie keine Substanzen (Spray, Gel usw.) in die Scheide ein, es sei denn, diese sind ärztlich verordnet. Für die Ernährung gilt: Eine gesunde Kost, die alle für Ihr Baby wichtigen Nährstoffe liefert, ist auch für Ihr körpereigenes Abwehrsystem am besten. Bevorzugt auf Ihrem Speisezettel sollten daher Milch (keine Rohmilch) und Milchprodukte, Vollkornerzeugnisse, Obst, Gemüse, Kartoffeln, mageres Fleisch, Fisch und hochwertige Fette (reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren) stehen. Sie brauchen deshalb nicht bei jedem Stück Schokolade oder Torte, das Sie verzehren, ein schlechtes Gewissen zu haben. Aber bedenken Sie, daß Zucker -und Weißmehlgenuß die Vermehrung von Hefepilzen begünstigen kann. Wurde Ihr Partner mitbehandelt? Wenn nicht, dann kann es sein, dass Sie sich immer wieder dort anstecken und umgekehrt - auch, wenn er keine Beschwerden hat! Er sollte beim Urologen auf jeden Fall eine Spermaprobe untersuchen lassen, welche ins Labor geschickt wird. Oft ist es bei Männern so, dass sie keine Beschwerden haben und auch nichts zu sehen ist. Der Schlingel Pilz sitzt dann im Sperma und immer wenn Sie damit in Kontakt kommen, geht es wieder los. Es kann auch sein, dass Sie auf das Sperma Ihres Mannes empfindlich reagieren. Dann heißt es auch: beide behandeln und abwarten, irgendwann gewöhnen Sie sich daran. Sie können mit Joghurt-Tampons (Naturjoghurt mit LEBENDEN Milchsäuren) das Scheidenmilieu unterstützen. Joghurt oder Quark ( halben Zentimeter dick auf eine Vorlage streichen und 30 Minuten vorlegen) wird bei den geschwollenen Schamlippen Linderung bringen. Clotramizol und Nystazin sind gleichermaßen bei Pilzinfektionen einsetzbar. Welches Mittel das richtige für Sie ist, mag ich von hier nicht zu entscheiden - das muß Ihr FA tun! Liebe Grüße Martina Höfel