Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Brauche Rat!

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Brauche Rat!

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Höfel, ich bin mir nicht ganz sicher, ob meine Frage auf Ihrer Seite angebracht ist, aber einen Versuch ist es wert: Ich habe seit der Geburt meiner Kinder (4 J. und 10 Mon.) immer wieder extreme Stimmungsschwankungen gehabt. Mittlerweile ist es aber echt schlimm geworden (seit das letzte Kind auf der Welt ist). Ich bin nur noch deprimiert (mal gibt es auch ganz gute Zeiten), körperlich irgendwie völlig kaputt und immer müde (obwohl ich nicht mehr zu tun habe, als andere Mütter). Was aber das schlimmst ist: ich habe regelrechte Aggressionen gegenüber meinem Mann und nun auch gegenüber den Kindern. Vor einigen Tagen ist mir bei der Grossen dermassen die Hand ausgerutscht, dass ich mich danach total geschämt habe. Was soll ich nur tun? Ich habe keinen Antrieb mehr und bin völlig lustlos. Am liebsten würde ich meine Sachen packen und einfach abhauen. So kann es doch nicht weiter gehen. Ich habe das Gefühl, ich brauche dringend Hilfe. An wen kann ich mich wenden? Für allgemeine Hilfe wäre ich sehr dankbar! Vielen Dank im voraus! Mausi


Martina Höfel

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Liebe Mausi, Wochenbettdepressionen melden sich nicht immer im Wochenbett - im Gegenteil, sie kommen typischerweise in den nächsten Monaten und Jahren. Gut, dass Sie jetzt Hilfe suchen, nachdem Sie das Problem erkannt haben! Depressionen sind oft Überforderungen (die einem gar nicht bewußt sind!) oder Ängste oder Minderwertigkeitsgefühle (der Mann geht wieder arbeiten und ich sitze zuhause....... nur Hausfrau.....erlebe nichts spannendes). Oft hilft es, über diese Dinge zu reden. Ihr erster Ansprechpartner ist Ihr Frauenarzt. Er wird wahrscheinlich erst nach Ihren Schilddrüsenwerten schauen, denn wenn eine Fehlfunktion vorliegt, kann dadurch eine Depression ausgelöst werden. Danach wäre ein Termin bei einem Psychologen hilfreich. Meiner Freundin, selbst Hebamme, ging es ähnlich! Sie hat seit der Therapie erkannt, dass sie viele Dinge supergut kann und jetzt auch macht - neben Haushalt und Kindern. Außerdem hat sie seitdem einen freien Abend in der Woche. Oft nutzt sie ihn gar nicht - aber allein das Gefühl "es zu können", hat Ihr viel geholfen. Ach ja, sie bekommt seitdem ein bescheidenes "Gehalt" von ihrem Mann - also eigenes Geld, über das sie keine Rechenschaft ablegen muß! Aber da hat es wie gesagt, auch erst einer 10 stündigen Therapie bedurft! Liebe Grüße Martina Höfel Ich finde, Sie sind auf einem guten Weg, da Sie beginnen über Ihr Problem zu reden! Tun Sie das weiterhin! Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Hallo Mausi, du kennst doch sicherlich die Wochenbettdeppressionen? Die sind nicht unbedingt nach ein paar Tagen vorbei, vorallem, wenn sie nicht erkannt werden, kann ein echtes Problem daraus entstehen. Ich würd dir raten, hol dir Hilfe, denn du fühlst dich ja so offensichtlich nicht wohl. Sprich mit deinem Arzt und laß dich zu nem Profi überweisen, vielleicht ist aber auch nur dein Hormonhaushalt völlig durcheinander gekommen, das solltest du auch checken lassen. Nur keine falsche Scham, wenn du nen Tumor hättest, würdest du auch nicht zögern, einen Fachmann an die Sache ran zu lassen. Warum also bei Erkrankungen des Gemüts immer heile Welt spielen? Kann jeden treffen. Ich drück dir die Daumen, daß du die Krise bald überwunden hast. Nicole


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