Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

@Biankaline

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: @Biankaline

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Hallo, ich habe gelesen , dass Du über starken Juckreiz schreibst. wie äussert sich es denn? Hast du in den Handinnenflächen auch starkes Jucken? Vielleicht lässt Du deine Gallensäure-Werte beim FA überprüfen. Es gibt ja auch die Schwangerschaftscholestase. Dann sind, wie schon geschrieben, Die Leber und Gallensäurewerte sehr erhöht. aber eigentlich taucht der extrem, unerträgliche Juckreiz nicht in der 6. SSW auf, sondern meistens ab der 20. SSW. Am besten klärst du das mit Deinem FA ab. VG, Esperanza


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Hallo. Ich habe eingentlich überall Jucken. Die Handinnenfläschen auch ja, schlimm sind auch die Oberarme und die Oberschenkel, der Rücken und das Gesicht/Hals. Muss da nächsten Mittwoch mal mit meinem Gyn drüber Reden. bin auch SOOOOOO Extrem müde das es nicht mehr nur von der Schwangerschft sein kann. Danke für deinen Tip. LG


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Hallo Bianka, ich schicke Dir einen Artikel über die Schwangerschaftsscholestase. Ich selber hatte sie gehabt. Leider wurde sie bei mir zu spät entdeckt. Ich hoffe, dass ich Dir weiter helfen konnte Viele Grüsse, Esperanza Schwangerschafts-Cholestase (manchmal auch Cholestase in der Schwangerschaft, OC, Intrahepatische Cholestase in der Schwangerschaft, ICS genannt) greift die Leber an, die bei manchen Frauen hochsensibel auf das Schwangerschaftshormon zu reagieren scheint. Die Gallenflüssigkeit wird in der Leber produziert und normalerweise fließt sie durch die Gallengänge in den Darm, wo sie bei der Zersetzung der Nahrung gebraucht wird. Wenn Sie an Schwangerschafts-Cholestase leiden, wird der Gallefluss zu den Verdauungsorganen reduziert, und Gallensalze lagern sich im Blut ab. Das Hauptsymptom ist ein Juckreiz, der im Allgemeinen nachts am Schlimmsten ist und damit zu Müdigkeit und Schlafstörungen führen kann. Er beginnt oft auf den Handflächen und den Fußsohlen und kann sich ausbreiten. Manche Frauen juckt es so sehr, dass sie sich die Haut blutig kratzen. In wenigen Fällen bekamen Frauen Gelbsucht. Schon wenige Wochen nach der Geburt verschwindet der Juckreiz vollständig. Wer gehört zur Risikogruppe? Die Anzahl der Frauen, die von Cholestase betroffen sind, schwankt. In Chile ist dieses Leiden sehr verbreitet, aber in Europa, außer in Skandinavien und Polen, sind weniger als ein Prozent der schwangeren Frauen davon betroffen. Wenn Sie eine familiäre Vorgeschichte zu Cholestase haben, d.h. Ihre Mutter oder Schwester betroffen waren, dann werden Sie es wahrscheinlich auch bekommen. Wie wird eine Cholestase erkannt? Anzeige Wenn Sie über Juckreiz klagen, wird Ihr Arzt Cholestase in Betracht ziehen. Andere mögliche Ursachen des Juckreizes sollten aber ebenso sorgfältig geprüft werden, wie z.B. die Ausdehnung der Haut in der Schwangerschaft. Cholestase ist eine Diagnose unter Ausschluss, d.h. es wird nur diagnostiziert, wenn alle anderen Möglichkeiten nicht in Betracht kommen. Der durch Cholestase verursachte Juckreiz beginnt im Allgemeinen in den letzten zehn Wochen der Schwangerschaft, er kann aber auch früher beginnen. Frauen beschreiben den Juckreiz als konstant und gelegentlich sogar als unerträglich. Wenn wegen des Reizes das Blut untersucht wird, sollten sowohl Gallensäure wie auch Leberfunktion getestet werden. Fallen diese Tests negativ aus, aber die Schwangere leidet noch immer unter Juckreiz, dann sollten die Tests wiederholt werden. Das ist deshalb wichtig, weil Frauen oft lange bevor Cholestase nachgewiesen werden kann, bereits unter Juckreiz leiden. Empfehlenswert ist auch eine Ultraschall-Untersuchung auf Gallensteine, denn die könnten der Grund sein, warum der Gallefluss in den Darm blockiert ist. Gallensteine bekommt man zwar selten in der Schwangerschaft, aber Frauen, die eine Cholestase haben, sind empfänglich für Gallensteine. Deshalb ist es möglich, Schwangerschafts-Cholestase und Gallensteine gleichzeitig zu bekommen. Schadet Cholestase meinem Baby? Das Risiko einer Todgeburt ist für Frauen mit Cholestase um 15 Prozent größer als für andere. Niemand weiß genau, warum das so ist. Es könnte sein, dass das Baby durch die Gallensäure stirbt, denn sie fließt durch die Plazenta. Auch wird vermutet, es könnte die Folge einer Versorgungsstörungen der Plazenta, der so genannten Plazentainsuffizienz, sein. Wie wird Cholestase behandelt? Gegenwärtig gibt es zwei Medikamente zur Behandlung von Cholestase. Ursodeoxylcholsäure wird in Spezialzentren für Cholestase verwendet. Es verringert den Juckreiz oder schaltet ihn ganz aus und kann sogar die Werte der Leberfunktion und der Gallensäure normalisieren. Kortison (besonders Dexamethason) kann auch zum Einsatz kommen, bedarf aber einer sorgfältigen Kontrolle. Mütter mit Schwangerschafts-Cholestase laufen Gefahr, nach der Geburt unstillbare Blutungen zu erleiden. Denn eine Aufgabe der die Galle im Körper ist es, Vitamin K aus der Nahrung herauszulösen. Dieses Vitamin wiederum wird zur Blutgerinnung benötigt. In einigen Krankenhäusern wird jungen Müttern deshalb täglich bis zur Geburt oral Vitamin K verabreicht, um sie vor dem geringen Risiko einer unstillbaren Blutung zu schützen. Das Baby wird durch Vitamin K ebenfalls geschützt. Das Risiko einer Totgeburt wird verringert, indem das Baby auf die Welt geholt wird, sobald die Lungen ausgereift sind. Gegenwärtig sind Ärzte der Meinung, dass die beste Zeit dafür zwischen der 35. und 38. Woche ist. Wenn bei Frauen mit Cholestase in dieser Zeit die Geburt eingeleitet wird, hat das Baby große Überlebenschancen. Dauert die Schwangerschaft volle 40 Wochen, steigt das Risiko einer Totgeburt. Wirkt sich das auf weitere Schwangerschaften aus? Es besteht zu 60 bis 80 Prozent die Wahrscheinlichkeit, dass zukünftige Schwangerschaften durch Cholestase beeinflusst werden. Wie kann ich mit dem Juckreiz fertig werden? Obwohl es keine medizinischen Anhaltspunkte dafür gibt, dass eine Diät hilft, könnten Sie darauf achten, was Sie essen und Milchprodukte, gebratene und fettige Lebensmittel, die Ihre Leber stark beanspruchen, reduzieren. Ernähren Sie sich gesund und halten Sie sich an die üblichen Maßgaben für die Schwangerschaft, also meiden Sie Alkohol und trinken Sie viel Wasser. Als hilfreich gegen den Juckreiz können sich folgende Tipps erweisen: • Galmeilotion • Cremes, die Kamille oder Calendula enthalten • leichte, locker sitzende Baumwollkleidung zu tragen • zu vermeiden, dass Sie heißen, feuchten Bedingungen ausgesetzt sind Sie könnten sich auch an einen Homöopathen wenden, der mit entsprechenden Heilmitteln die Leberfunktion anregen kann. Sie sollten jedoch mit einem Facharzt reden, bevor Sie sich auf eine ergänzende Therapie einlassen. Wie schwierig es auch sein mag, versuchen Sie sich zu entspannen. Schlafen Sie, wann immer es Ihnen möglich ist, denn der Juckreiz wird Ihnen den Nachtschlaf erschweren. (Lesen Sie dazu auch unsere Schlaftipps in der Schwangerschaft.) Lenken Sie sich ab, indem Sie Freunde treffen und aktiv bleiben. Was passiert nach der Geburt? Ihr Baby benötigt gleich nach der Geburt eine Vitamin K- Injektion, um Blutungen zu vermeiden. Es ist sehr wichtig, dass Sie sechs bis zwölf Wochen nach der Geburt einen erneuten Leberfunktionstest machen lassen. Er dient dazu, abschließend festzustellen, ob die Diagnose Schwangerschafts-Cholestase richtig war. Wenn die Ergebnisse immer noch nicht der Norm entsprechen, werden Sie an einen Spezialisten überwiesen. Ihr Arzt wird Ihnen vielleicht empfehlen, sich einer weiteren Ultraschalluntersuchung auf Gallensteine zu unterziehen. Man wird Sie wahrscheinlich auch darauf hinweisen, dass Sie von nun an auf die Verwendung einer Verhütungspille, die Östrogen enthält, verzichten sollten. Sprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt über Alternativen.


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Das ist ja interessant. Sag mal weißt du ob diese Schwangerschaftsscholestase in zusammen hang mit HELP stehen kann? Ich habe in der Schwangerschaft bei meinem Sohn HELP entwickelt in den letzten Wochen, auch mit Juckreiz, aber eben auch die Typischen Symptome für HELP. Seit dem hat wohl meine Leber eh einen knacks, denn meine Leberwerte sind zum Teil leicht erhöht. Ist das Risiko dann größer das zu bekommen? LG


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Hallo, Nein, ich denke nicht. Ich habe den massiven Juckreiz in der 22SSW bekommen. Ich weiss nur, das man bei einer 2 .SSW mit grosser Wahrscheinlichkeit die Schwangerschaftscholestase wieder auftreten kann. Beim HELLP-Syndrom könnte das evtl. auch so sein. Aber am Besten fragst Du Deinen FA. VG, Esperanza


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