Sleepless
Liebe Martina, (ich weiß es gibt hier ein Erziehungsforum, aber ich liebe Hebammen und vertraue auf ihre Erfahrung und Kompetenz mehr als auf die eines jeden Dr. und Psychologen) von Jasper Juul bin ich begeistert und habe sein Buch gelesen. Leider bin ich dadurch auch nicht allwissend und habe Schwierigkeiten mit meiner Tochter (1,4J). Sie ist wie ich als Kind, sehr aufgeweckt, lebensfroh und entdeckungsfreudig. Sie hat alle möglichen Freiheiten, mit den Grenzen (setzten) habe ich Probleme. Wie lernt sie zb, dass sie nicht auf den Esstisch klettern darf und zb. die Toilettenbürste für sie tabu ist? natürlich sage ich ihr deutlich aber liebevoll dass sie "das" nicht darf und erkläre ihr auch, warum. IImmer wieder. Leider funktioniert das nicht. Vielen Dank für ihre Hilfe! VG
Liebe sleepless, viele Freiheiten ist gut, aber .....! Eine Freiheit kann sein, dass das Kind am Tisch alles probieren darf, was ihm lecker erscheint. Die Freiheit das zu tun, wird eingeschränkt, wenn das Kind das Essen danach vom Tisch wirft. Dann kommt der Teller weg und Schluss. Und da ist dann Grenze aufzeigen und (noch wichtiger) Konsequenzen durchhalten gefragt. Das ist schwer, aber im weiteren Leben für alle Seiten hilfreich. Grenzen sind so wichtig, weil Sie dem Kind helfen, die Regeln zu erkennen und Sicherheit zu finden. Wenn es immer nur Freiheiten gibt, dann muss das Kind selber die Grenzen suchen, aber wie die Grenzen erkennen? Für ein Kind in dem Alter unmöglich! Und auch Erklärungen sind sinnlos (in diesem Alter). Das Kind kann unsere Worte noch nicht mit dem Tun in Einklang bringen. Sinnvoller ist es, dem Kind Ersatz oder "Einbeziehung"zu bieten. Lassen Sie das Kind bürsten! Dann ist der Reiz weg, Sie haben ein sauberes Klo und müssen nicht schimpfen. Der Esstisch ist tabu. Das muss auch ein Kind lernen. Aber nicht mit Erklärungen, sondern mit Taten. Das Kind will klettern..... nehmen und wegstellen...... nicht den Tisch, sondern das Kind!*g als Ersatz darf das Kind auf die Couch oder einen Stuhl klettern. Liebe Grüße Martina Höfel