Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Angst zu sterben 2. Schwangerschaft

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Angst zu sterben 2. Schwangerschaft

Nici1725

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Hallo Frau Höfel und die anderen lieben Mamis. Vielleicht kann jemand mit mir fühlen und mir helfen positiv zu denken. Ich bin Mami einer kleinen Tochter (3 Jahre). Nun wollen wir ein 2. Kind, aber aus irgendeinem Grund habe ich Angst zu sterben. Die erste Geburt war ein notkaiserschnitt unter Vollnarkose. Ob es dran liegt das ich so viel Angst habe ? Keine Ahnung . Wir waren letztes Jahr im Urlaub das erste mal alle zusammen, da hatte ich furchtbare Angst das der Flieger abstürzt :-O Vor der Geburt hatte ich keine Flugangst, keine Angst vor Schwangerschaft und Geburt. Hätte mich nur gefragt ob ich eine gute Mutter werde ect. Jetzt denke ich mir, ich habe Verantwortung zu tragen. Ich möchte mein(e) Kind(er) aufwachsen sehen - mein Leben ist so viel wertvoller geworden mit meiner Maus. Hat jemand ähnliche Gedanken/Gefühle gehabt ? Wir wollen wirklich ein 2. Kind und ich möchte da nicht die ganze Zeit Angst haben zu sterben (klingt schon irgendwie komisch ..). Liebe Grüße ein ganz großer Angsthase


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Nici, bevor Sie sich in das Abenteuer 2. Schwangerschaft begeben, sollten Sie sich Hilfe suchen. Diffuse Ängste haben viele nach der Geburt (nicht mehr in die Tiefe schauen können ohne ein komisches Gefühl im Bauch zu bekommen oder nicht mehr sorglos mit dem Auto Schlangenlinie fahren etc.), damit kann man gut leben. Aber wenn diese Ängste so tief gehen, dann sollte man schauen, was da im Unterbewußtsein sein Unwesen treibt! Ich habe in solchen Situationen (ja, auch solange nach der Geburt) gute Erfahrung mit der Schwangerschaftskonfliktberatung der Diakonie, Pro Familia, Donum vitae oder dem Sozialdienst der Kath. Frauen gemacht. Dort steht geschultes Personal zur Verfügung, welches sich Zeit für Ihr Anliegen nimmt, Raum für Ihre Ängste und Ihre Gedanken schafft! Und das eröffnet manchmal völlig neue Blickwinkel! Trauen Sie sich, bevor Sie wirklich in eine Depression rutschen! Liebe Grüße Martina Höfel


Anniquita83

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Hallo, ich kann dir nur raten, dich an einen Arzt deines Vertrauens zu wenden, in erster Linie natürlich an deinen Frauenarzt. Deine Ängste sind gar nicht so selten, sollten aber natürlich behandelt werden, denn sie schränken dich ja deutlich ein. Meine Mutter z.B. fährt seit ihrer Schwangerschaft mit mir (und das ist 35 Jahre her) keine Autobahn mehr aus dem selben Grund. Das hält sie mittlerweile auch von einigen Freizeitaktivitäten ab, was sie schade findet, aber sie geht die Angst auch nicht an (was ich schade für sie finde). Ich wünsche dir alles Gute!


Sonntagsgoere

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Hey. Du kannst Dich auch an einen Psychotherapeuten wenden und der Sache, wieso die Ängste nun auftauchen, auf den Grund gehen. Zeitlich besteht ein Zusammenhang mit der Geburt deines ersten Kindes. Und nun wäre es interessant zuschauen, welches Psychodynamische Geschehen zuGrunde liegt. Das eröffnet Dir die Möglichkeit, die Ängste zu verstehen und damit loszuwerden. Ganz vereinfacht gesprochen. Es ist tatsächlich nicht so selten, dass Frauen nach Geburt in "schwierige Gewässer" gelangen. Die Geburt eines Kindes triggert vieles im innersten verborgenes an, was dann in Form von Symptomen, Ängsten usw. "sein Unwesen treibt". Nicht wenige bekommen handfeste Depressionen bis hin zu Psychosen. Ich wünsche Euch alles Gute!


Elchkäfer

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Liebe Nici1725, auch ich kann mir gut vorstellen, dass die erste Geburt Spuren hinterlassen hat. Das muss nicht unbedingt eine Depression sein oder gar eine Psychose.So ein Notkaiserschnitt kann durchaus traumatisierend sein und zwar bei vielen Frauen. Eine psychotherapeutische Begleitung kann in der Tat hilfreich sein. Allererste Sprechstundentermine müssen inzwischen von allen Therapeuten angeboten werden und man kann so wenigstens abklären, ob Therapiebedarf besteht. Ich finde super, dass du dich jetzt schon mit deinen Ängsten auseinandersetzt noch vor einer neuen Schwangerschaft. Noch eine Idee: Schwangerschaft und Geburt sind Ereignisse bei denen wir die Kontrolle anderen übergeben müssen, nicht wissen ob es gutgeht und im Notfall nicht selbst eingreifen können - beim fliegen übrigens auch (also die meisten zumindest) Diesen Kontrollverlust und plötzliche Vollnarkose hast du schonmal erlebt und ich kann mir gut vorstellen, dass das in mir oder anderen auch Ängste auslösen könnte. Ich wünsche dir alles Gute und dass du den Mut findest, dich auf das ungewisse Abenteuer einzulassen!


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