Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Angewohnheiten

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Angewohnheiten

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Hallo! Ich schreibe heute, da ich endlich den Punkt erreicht habe, wo ich zugeben muss, dass es nicht mehr weiter so geht. Ich habe einige Probleme mit meinen Kindern die irgendwie gelöst werden müssen. 1. Stillen: Ich stille gerne und möchte meine 6 Monate alte Tochter bis zum 16. Monat weiter stillen. Das Problem was ich im Moment mit Ihr habe ist, dass sie jede Nacht alle 1-2 Stunden gestillt werden will. Ich schlafe mit ihr seit dem 1. Tag im Bett zusammen, wo mein Mann mit meiner 2 ½ jährigen Tochter im anderen Bett schläft. Wenn ich versuche die Zeit bis zum nächsten Stillen ein wenig hin zu ziehen, fängt sie gleich ganz doll zu weinen an, was ich nicht zulassen kann, da sonst die ganze Familie wach wird. Jetzt ist sie aber schon fast 7 Monate alt und ich habe wieder angefangen Vollzeit zu arbeiten und schlafe schon fast auf den Weg zur Arbeit hinter dem Steuer ein. 2. Schlafen: Ich möchte gerne, dass meine Töchter beide abends in ihren eigenen Betten/Gitterbett schlafen. Meine Routine sieht so mit den Kindern aus. Ich mache sie fertig fürs Bett und lege mich mit beiden Töchtern zum schlafen in das Bett meiner Tochter bis beide (das Baby während des Stillens) einschlafen. Nachdem sie schlafen, trage ich meine jüngere Tochter in mein Bett, stille sie noch ein wenig und dann schlafen wir für 2 Stunden, bis sie dann alle 1-2 Stunden wieder gestillt werden möchte. Meine 2 ½ jährige hatte schon alleine geschlafen, aber dann sind wir rückfällige geworden und sie steht abends immer um ca. 1:00 Uhr auf und legt sich zu meinen Mann ins Gästezimmer. 3. Mittagsschlaf: Hält meine 2 ½ jährige Tochter nicht mehr, was OK mit mir ist, da sie so um 19:00 Uhr Abends gleich einschläft und um 6:00 Uhr mit einer Unterbrechung aufwacht. Meine 6 Monate alte Tochter wird meistens um 9:00 Uhr müde und schläft auf meinen Arm ein. Dann lege ich sie meistens in Autositz (dann schalte ich die Ablüftung vom Herd ein, damit sie nicht gleich wieder aufwacht) oder ich packe alle Sachen zusammen und wir fahren mit dem Auto irgendwo hin. So schläft sie meistens 1-2 Stunden. Um 13:00 Uhr wird sie wieder müde, aber sie schläft meistens nicht, da sie sich weigert alleine zu schlafen. Folgende Methoden habe ich schon versucht: Baby im Gitterbett schreien lassen und alle paar Minuten wieder zu ihr hin gegangen und sie getröstet und den Abstand verlängert. Ergebnis: Kind hat 3 Stunden für 2 Tage geschrieen bis ich am 3 Tag aufgegeben habe, da meine Tochter keine Stimme mehr hatte. 4. Trocken werden: Ich setze meine Tochter seit den 18 Monat immer morgens gleich nach dem Aufwachen auf Toilette und dann macht sie immer Pipi, aber leider hasst sie es. Dann versuche ich es während des Tages noch einmal 1- oder 2-mal und frage sie zwischendurch immer einmal ob sie Pipi oder Pupu machen muss, worauf ich die Antwort „Nein“ bekomme. Sie versteckt sich immer wenn sie Stuhlgang hat, aber wenn ich sie dann schnell auf Toilette setze kommt gar nichts und wenn ich die Windel anziehe Pupt sie. 5. Kneifen und Kratzen: Meine 2 ½ jährige Tochter hat im Moment eine Phase wo sie Kinder auf den Spielplatz, meine kleine Tochter und mich und meinen Mann einfach Kratzt oder Kneift. Meistens ist es wenn ein Kind sie zur Seite geschoben hat, aber manchmal macht sie es einfach nur so. Ich habe mit Ihr geschimpft, sie in Time Out (auf den Stuhl) gesetzt. Sie zurück gekratzt damit sie weiß wie doll das weh tut und mit ihr lange Gespräche geführt, es ist auch schon ein wenig besser geworden, aber trotzdem macht sie es noch immer. Ich weiß das die Schuld nicht bei meinen Kindern liegt, aber ich brauche Hilfe diese Probleme zu lösen, da wir alle sehr gereizt und müde sind. Jeder Ratschlaf wird Dankend angenommen. Ich werde dieselbe Nachricht auch unter anderen Expertenforen stellen, da es verschiedene Probleme sind. Vielen Dank im Voraus für die Ratschläge. Sonja


Martina Höfel

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Liebe rabbit, Andrea war schneller, aber hat genau das geschrieben, was ich auch schreiben würde! Wo sind die Kinder, wenn Sie arbeiten gehen? Liebe Grüße Martina Höfel


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Hier gibt`s nicht die Patentlösung für alle Probleme gleichzeitig, sondern nur Anregungen ;-) Ich roll das Feld mal von hinten auf: Kneifen und Kratzen kommt bei Kindern in diesem Alter häufig vor. Zurückkratzen solltest Du nie, lange Schimpftiraden sind bei 2jährigen völlig verschenkt und haben nur zur Folge, daß die Kinder "muttertaub" werden. Versuche, die Situation im Vorfeld zu entschärfen; wenn sie dennoch kratzt reagiere betont langweilig ("das möchte ich nicht, weil es mir weh tut") und lenke sie ab. Trocken werden: solltest Du einfach vertagen. Je mehr gedrängelt wird desto schlimmer wird`s, und die Gefahr ist groß, daß es noch viel länger dauert. Dein Kind sollte durch Nachahmung selbst entscheiden können, wann es auf die Toilette geht. Kann dauern oder schnell gehen, aber laß sie in Ruhe damit. Mittagsschlaf: daß die Schreierei völlig kontraproduktiv ist hast Du ja schon gemerkt. Alleine einschlafen können ist ein Lernprozeß, den Deine kleine Tochter offenbar noch nicht vollendet hat. Abends legst Du Dich mit ihr hin und mittags soll sie alleine einschlafen? Natürlich macht sie da Sperenzien! Vielleicht hilft schrittweiser Entzug (auch für Abends): einschlafen wie bisher beim Stillen, aber in dem Bett, wo sie dann weiter schlafen soll! Wenn Du sie nach dem Einschlafen weitertransportierst wird sie ja ev. wieder wach. Dann solltest Du überlegen, das Gitterbett als Balkon neben Dein Bett zu stellen und sie am besten während des Einschlafens dahin zu schieben. Wenn sie dann in der Nacht halb wach wird reicht vielleicht etwas Getätschel aus, um sie wieder zu beruhigen, und sie hat nicht gleich die Brust vor der Nase. Wie wäre es, wenn Ihr mal ein paar Nächte tauscht: Dein Mann nimmt das Baby und Du das größere Kind. Oft kann der Papa das Baby viel besser wieder zum Schlafen bekommen, da die Kinder von ihm nicht erwarten können, gestillt zu werden (wie auch *ggg*). Meine haben sich in der Nacht entnervt wieder ins Bett zurückfallen lassen, wenn der Papa an der Türe auftauchte.... Alles in allem scheint Eure Familie dringend Ruhe zu brauchen, und die Eltern sollten unbedingt auch mal ohne Kinder wegsein. Wie sieht es aus mit Oma/Freundin/Babysitter (auch für Nachmittags!)? Der letzte Ratschlag ist vielleicht etwas unpopulär, aber trotzdem: wenn Du seit einem halben Jahr nur klitzkleine Schlafportionen bekommst solltest Du tatsächlich überlegen, mal ein Wochenende woanders zu übernachten(tagsüber solltest Du natürlich dasein!). Die Kinder werden`s überleben(der Papa sowieso!), und ausgeschlafen sieht die Welt gleich ganz anders aus. Viel Erfolg!


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Vielen Dank fuer die Ratschlaege. Meine Kinder sind waehrend des Tages bei einer Tagesmutter die noch weitere 3 Kinder hat. Sie ist sehr streng mit ihnen und natuerlich gehorcht meine Tochter auch dort. Beide Kinder machen auch ohne Probleme ihren Mittagsschlaf dort. Sonja


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