Mitglied inaktiv
Guten Tag, Herr Prof. Jorch, es geht (mal wieder) um Ihre Meinung zur Vojta-Therapie. Mein Sohn ist ein Extrem-Frühchen aus der 26. SSW, hatte Hirnblutungen und einen Hydrocephalus (Shunt-versorgt). Seit seiner Entlassung aus der Klinik (vor 1,5 Jahren, jetzt ist er unkorr. 21 Monate) turne ich mit ihm nach Vojta (muss gestehen, nicht immer konsequent, auch weil er oft krank ist, aber doch regelmäßig), inzwischen macht unsere KG (zu der ich 2 mal die Woche gehe) mit ihm auch einige Übungen nach Bobath parallel dazu. Er ist körperbehindert, aber alle Ärzte und Therapeuten geben uns heute die Rückmeldung, dass sie nie erwartet hätten, dass er sich so entwickelt, wie er es momentan tut. Er kann sich seit 6 Monaten drehen, kreiselt seit 3 Monaten und robbt seit 1 Monat durch die Wohnung, sitzen kann er noch nicht und auch das Krabbeln wird noch lange dauern (ist stark rumpfhypoton, Spastiken hat er allerdings laut SPZ "erstaunlich wenig" (nur in der linken Hand)). Jetzt ist gestern im Forum von Herrn Dr. Busse ein Beitrag zu Vojta aufgetaucht, auf den Herr Dr. Busse (nicht wortwörtlich, aber sinngemäß) geantwortet hat, dass es heute praktisch keine Erkrankung (mehr) gäbe, bei der erfahrene Kinderneurologen die Anwendung von Vojta noch für akzeptabel halten würden??? Uns wurde die Vojta-Therapie von allen Ärzten (SPZ, KiA, KH) nahegelegt, da diese bei Kindern mit Hirnschädigungen und Rumpfhypotonie die Methode der Wahl wäre, wenn es die Eltern schaffen, diese durchzuführen. Na ja, es ist schon eine extreme psychische Belastung und wenn mein Sohn nur eine Vorzugshaltung oder so etwas hätte, würde ich sie nicht anwenden, aber kann man diese Aussage so pauschal treffen? Gibt es wirklich keine Erkrankung, bei der Vojta sinnvoll ist? Mich würde Ihre Meinung hierzu einfach mal interessieren, vor allem, da Sie mir schon häufiger sehr weitergeholfen haben. Vielen Dank für Ihre Arbeit hier! Mit freundlichen Grüßen, Katja S. Vielen Dank
Es kommt bei Physiotherapie nicht so sehr darauf an, wie die Methode heißt, sondern wie engagiert und erfahren der/die Physiotherapeut/in ist und welche Methode er/sie am besten beherrscht. Ohnehin kommt es gerade bei ehemaligen Frühchen mit Bewegungsstörungen auch darauf an, was daheim an Übung, Training und Förderung angeboten wird/werden kann. Die 1 oder 2 Stunden Physiotherapie pro Woche allein machen es nicht. Da der/die Physiotherapeut/in aber die Person ist, die abgesehen von den Eltern am längsten "die Hand anlegt", kommt ihm/ihr schon eine gewisse Bedeutung zu - auch als Trainer für die Eltern, damit sie den einen oder anderen "Trick" abschauen.
Mitglied inaktiv
Guten Tag, Herr Prof. Jorch, was Sie mir geantwortet haben, ist mir völlig klar. Natürlich kommt es immer darauf an, wie gut einen die Therapeutin in der entsprechenden Therapie anleiten kann und welche Förderung das Kind zu Hause bekommt. Ich denke schon, dass wir unseren Sohn (jetzt 1,5 Jahre alt) so gut wie möglich fördern (immer nur Therapien geht ja auch nicht), er hat 2 mal die Woche KG, ich mache 2-3 mal am Tag die Vojta-Therapie (außer wenn er krank ist), er hat einmal motorische FF (im Rahmen einer Eltern-Kind.Gruppe) und einmal Hör-/Seh- oder Hörsehfrühförderung (die 3 Frühförderinnen kommen nur allle 3-4 Wochen, so dass sich meist ein wöchentlicher Wechsel ergibt), wir gehen ins therapeutische Babyschwimmen und demnächst werden wir mit Ergo- bzw. Logopädie anfangen. Meine Frage war, ob es stimmt, dass die Vojtatherapie von Neurologen überhaupt nicht mehr als akzeptabel angesehen wird (wie Hr. Dr. Busse auf eine Frage einer anderen Mutter geantwortet hatte), egal bei welcehr Grunderkrankung auch nicht bei ICP. Gibt es da neue Erkenntnisse, dass Vojta den Kindern schadet? Uns wurde das immer als Methode der Wahl (wegen Eriks Hirnblutungen und dem Hydrocephalus) dargestellt. Vielen Dank nochmal! Viele Grüße, Katja S.
Das kann man m.E. so nicht sagen. Ich habe immer wieder Früchen erlebt, die davon profitiert haben. Als weiteren Beleg für meine Ansicht habe ich die Zusammenfassung einer nicht zu alten Publikation in einer renommierten internationalen Zeitschrift für Ärzte kopiert: "Motor outcome differences between two groups of children with spastic diplegia who received different intensities of early onset physiotherapy followed for 5 years. Kanda T, Pidcock FS, Hayakawa K, Yamori Y, Shikata Y. Department of Pediatric Neurology and Rehabilitation at St. Joseph's Hospital for People with Handicaps, 6 Higashikobai-cho, Kitano, Kita-ku, Kyoto, 603-8323, Japan. azatuji@d1.dion.ne.jp The objective of this study is to determine the clinical effectiveness of early onset long-term intensive physiotherapy on motor development in children with spastic diplegic cerebral palsy (CP). The study was a non-randomized cohort study with 62 months (mean) follow-up. The participants were ten infants who were first examined before 3 months of age corrected for prematurity. All had a gestational age of less than 33 weeks and a birth weight of less than 2000 g. Brain magnetic resonance imaging revealed periventricular white matter injury in nine subjects and moderate grade bilateral porencephaly in one. Five completed a full course of training of 52 months (mean), two did not receive therapy, and three received an insufficient course of therapy. The study was conducted at the Regional Center for Children with Disabilities including outpatient clinics and a school for children with special needs. The Vojta Method was used, which is an extensive family oriented physiotherapy program which uses isometric strengthening of muscles with tactile stimulation. Subjects were evaluated for the highest motor developmental level at the outcome evaluation 59 months (mean) after initiation of therapy. Four of the five who completed training could either stand still for 5 s or walk at the time of the outcome evaluation 52 months after the beginning of the therapy program. None of the five subjects with no training or insufficient training could accomplish this task when evaluated 64 months following therapy initiation. This was a statistically significant difference (P = 0.0278). A consistently applied physiotherapy program resulted in better motor outcomes in this group of children at risk for developing spastic diplegic CP." Das heißt natürlich nicht, dass diese 5 Kinder nicht vielleicht auch von einer anderen Physiotherapie-Methode profitiert hätten.
Ähnliche Fragen
Da David (*31.01.02) außer der Hüftdysplasie auch noch sehr "schief" ist (Schädelasymmetrie, eindeutige Lieblinsseite...), ist uns jetzt KG nach Vojta verschrieben worden. Dazu muß die Schiene ja sicherlich abgenommen werden. Verzögert sich dadurch die Hüftreifung oder wird sie durch die KG unterstützt? Können Sie sagen, wie lange (gaaaanz in etwa) ...
Sehr geehrter Herr Prof. Jorch, mein Sohn (geb. 01.11.01, 36+6 SSW dystroph mit 1800 g bei 40 cm KL, heute d.h. fast volle 7 Monate) ca. 6330 g bei 66 cm KL) stellt sich als neugieriger lebhafter Junge dar, aber leider zumindest motorisch faul (entwicklungsverzoegert). Dies aeussert sich u.a. in fehlenden Anstrengungen zum Sitzen, Krabbeln usw. ...
Hallo, unsere Kleine wurde 9 Wochen zu früh mit 680g und 31cm geboren, sie ist mittlerweile 2 Monate alt und hat knapp 2000g. Nun soll sie KG nach Vojta erhalten, so wie wir gelesen haben ist diese KG zur besseren Koordination der Bewegungen gedacht. Laut unserer Einschätzung bewegt sich die Kleine aber völlig normal, hat auch keine Erkrankunge ...
Hallo! mein sohn wurde vor 11 monaten in der26 ssw geboren er lag 6 mon. in der klinik mit schwerer bpd ,die 4 monate beatmungspflichtig war und danch noch sauerstoffbedürftig(4,5 mon.).wir turnen nach vojta weil er entwicklungsverzögert ist und weil die ärtzte meinen das sich die lunge dadurch noch verbessern wird! mein sohn kann sich noch nicht ...
Sehr geehrter Herr Prof. Jorch, zuerst möchte ich mich bei Ihnen für die beantwortung meiner bisherigen Fragen bedanken . Ich habe heute nochmal eine Frage zu meinem Sohn Max (Zwilling 26+3SSW geb. 21.10.02) Max wurdeim Krankenhaus nach Vojta therapiert, als er dann nach Hause kam machten wir mit Bobath weiter . Da sich darunter keine Fortschrit ...
hallo Prof.Dr.Jorch! es geht mal wieder um meinen kleinen sohn mathis! er wird diesen monat 2 und ich möchte gerne wissen wie lange sie die therapie nach vojta für angebracht halten! er wurde ja in der 26+5 ssw geboren und lag wegen langer beatmung 6 monate in der klinik! bis zum ersten geburtstag haben wir voll nach vojta geturnt!dann eine pause ...
Guten Tag Herr Prof. Jorch, am 12.08.2005 kam unser Sohn Marc-Kevin in der 27+5 SSW mit 870g per Kaiserschnitt zur Welt. Aufgrund der Frühgeburt wurde uns seitens der Ärzte im Krankenhaus empfohlen Krankengymnastik (Vojta) durchzuführen, was wir auch seit seiner Entlassung Anfang November machen. Ende März erkrankte Marc-Kevin an einer starken B ...
Hallo Herr Prof. Dr.Jorch, kann man eigentlich bei der Ductus-Ligatur bestimmte Nerven oder Muskeln verletzen?Und kann dadurch eine Spastik entstehen?Ich bin eigentlich gegen die Vojta-Therapie,was halten Sie von der Ergotherapie?Was wird da genau gemacht?Und wird bei den Kleinen (unser Joel ist jetzt fast 13 Mon.,korr. fast 10 Mon.alt) eigentlich ...
Lieber Professor, jede Woche eine Frage - danke für Ihre Arbeit hier und Ihre Geduld :-)!!! Bei der U4 wurde bei meiner Tochter ein Hypertonus festgestellt, bei meinem Sohn das Gegenteil, er kann den Kopf in Bauchlage nicht heben. Beide sind am 19.4. in 36+0 zur Welt gekommen. Nun hat der KIA Vojta-Therapie verschrieben, er meint, sonst holen ...
Hallo, meine Tochter kam in der 31. SSW zur Welt, wog aber durch eine Plazentainsuffizienz nur 910 g. Bei der U4 (da war sie 4 Monate alt) wurde festgestellt, dass sie noch nicht so richtig greifen tut, zumindest nicht von selbst. Uns wurde deswegen die Vojta-Therapie vorgeschlagen. Mein Partner und ich wollten der Kleinen aber auch Zeit g ...