Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Verzweifelt

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Verzweifelt

Mitglied inaktiv

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Hallo Hr. Dr. Ich bin nun in der 24. SSW (23+3) und musste eine woche wegen vorzeitiger Wehen im KH verbringen und nun Bettruhe. Was heisst das genau: darf ich leichte Hausarbeit machen oder kurze spaziergänge? Wenn mein baby trotzdem kommen würde, würde es per KS oder vaginal geboren werden? Würde auf alle Fälle eine intensivbehandlung begonnen werden oder müssen wir das entscheiden? welche chancen hat mein Baby? Hier liest man von Babies, die in der 28. SSw geboren wurden und grosse Probleme hatten? Ich bin total verzweifelt! Ich habe genügend gelesen, was es heisst, ein extremfrühcen zu haben und mein mann meinte, er könnte da nicht mit und würde nicht zuschauen, wie unser Kind leiden müsste. was wuerde wirklich auf uns zukommen? Danke Kerstin


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Ob Spaziergänge und leichte Hausarbeit möglich sind, hängt vom Befund ab. Das sollten Sie also mit Ihrem Frauenarzt besprechen. Wenn Sie durch Bettruhe eine Frühgeburt verhindern können, haben Sie mit wenig Aufwand jedenfalls mehr erreicht als später durch aufwändige medinizinische Maßnahmen erreicht werden kann. In der Regel ist ein Kaiserschnitt die für das Kind schonendere Geburtsmethode. Unter bestimmten Umständen (offener Muttermund, nicht gesprungene Blase, gute kindliche Herztöne)halten aber manche Geburtshelfer (und auch ich als Neonatologe) die vaginale Entbindung für vertretbar. Natürlich möchte wegen des Risikos eines überlebenden Kindes mit schweren Behinderungen keiner eine Geburt zwischen 24 und 28 SSW. Meine Erfahrung ist aber, dass der wichtigste Faktor, dies zu vehüten, der Optimismus aller Beteiligten ist. Man sollte also ab 24 SSW alles tun, was für das Überleben gut ist, da es auch dazu beiträgt, dass die Komplikationsrate bezüglich Behinderungen sinkt. Es ist für alle Beteiligten besser, zunächst alles zu tun und sich für die später die Möglichkeit freizuhalten, die Intensivtherapie beim Kind einzuschränken, wenn es nach der Geburt zeigt, dass es nicht leben will. Nach 28 SSW sinkt die Komplikationsrate deutlich ab. Ich rate Ihnen, zusammen mit dem Vater des Kindes Kontakt mit den Kinderärzten aufzunehmen, die Ihr Kind bei Frühgeburt nach der Geburt versorgen werden. Eine Entbindung in einem Perinatalzentrum ist für Frühgeborene unter 28 SSW (eigentlich sogar 32 SSW) ohne hin heute ein "Muß".


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Hallo, ich habe selber einen Sohn der in der 24+5 SSW zur Welt kam.Sein Start war nicht wirklich rosig,aber heute geht es ihn fuer seine Verhaeltnise ganz gut,er hat zwar Probleme,aber damit koennen wir gut leben.Das mit der Hausarbeit lass mal lieber sein,da muss wohl dein Mann jetzt ran,es ist wirklich besser.Alles Gute fuer Euch und das ihr es noch ganz lange aushaelt! Steffi


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prognosen wird niemand abgeben können! es gibt frühchen aus dieser woche, die das gut weggesteckt haben und andere, die probleme hatten und haben. prizipiell richtig ist aber, dass jede woche zählt! und die chancen erhöht dem kind einen komplikationslosen start zu geben! ... also vermeide stress, gönn dir viel ruhe und denke positiv! drücke dir die daumen, dass du noch ein paar wochen aushälst! lg... barbara http://members.aon.at/valentiger


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Unsere Lilian (1 Jahr, 3 Monate, korr. 1 Jahr) kam in der 26+2 Woche mit 386 gramm und 25 cm zur Welt. Ihr solltet sie heute sehen. Mal abgesehen von einer Kurzsichtigkeit, die sich jedoch noch auswachsen kann ist sie ein inzwischen über 7000 gr schweres und kerngesundes kleines Mädchen, dass sogar schon beginnt, erste Worte zu brabbeln. Mit ihrer klitzekleinen Brille sieht sie schon aus, wie eine kleine Professorin.


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