Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Stillikterus

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Stillikterus

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Hallo, Unser 7 Wochen alter Sohn (geboren bei 36+4) leidet unter einem Ikterus Prolongatus - die Diagnose lautet Muttermilchikterus. Er sah erst nach ca. einer Woche gelb aus, schlimmer wurde es nach ca. drei Wochen, aber nie sehr doll: Blut-Billi 30.12. 10,0 - 10 Tage später 8,2. Alle anderen Blutwete, vor allem die Leberwerte, lagen im Normbereich, Ultraschall war auch unauffällig. Er trinkt und gedeiht ganz gut. Zunahme ca. 200-300gr die Woche. Beim Arzt im KH fiel nebenbei (...) das Wort Mukoviszidose. Danach aber nicht mehr. Nun meine Frage: Wären nicht bei einem durch Mukov. verursachten Ikterus prolongatus auch die anderen Leberwerte außer dem Billi auffällig? Kann ich davon ausgehen, dass sie ausgeschlossen ist? Wurde nicht wieder erwähnt vom Arzt... Mache mir aber schon Gedanken... Seit gestern riecht sein Stuhl unangenehm. Sieht aber von Konsistenz und Farbe aus wie immer, auch die Häufigkeit hat sich nicht verändert. Er trinkt normal, ist nur ein bißchen unruhiger am Tag, aber schreit nicht und sein Bauch gluckert ein bißchen (Blähungen?) Was kann das sein? Kann das von Bläungen kommen oder der Winfdsalbe die ich benutzt habe? Ich habe nichts besonderes gegessen... vielen Dank!!!


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Zu den vielen Faktoren, die einen Ikterus verlängern können gehören u.a. auch Störungen der Verdauung mit erhöhter Wiederaufnahme des bereits in dne Stuhl ausgeschiedenen Bilirubins. In der Tat wird bei Kindern mit Mukoviszidose häufiger ein Ikterus prolongatus beobachtet als bei anderen. Bei Fortbestehen des Ikterus prolongatus ohne erkennbaren Grund oder bei zusätzlichen Symptomen, die für eine Mukoviszidose sprechen (Verdauungsstörungen, Gedeihstörungen, wiederholte Atemwegs- und Lunhenerkrankungen)ist eine Untersuchung auf diese seltene Krankheit (1:2000) angebracht. Eine Mukoviszidose schließt man am einfachsten und sichersten mit einer Schweißuntersuchung aus: NaCl-Konzentrationen unter 50 sprechen gegen, solche über 60 für eine Mukoviszidose. Dieser Schweißtest erbringt alleridngs bei Neugeborenen noch keine zuverlässigen Resultate. Andere Diagnosemethoden sind Nachweis von Trypsin (Verdauungsenzym der Bauchspeicheldrüse) im Blut und Genuntersuchungen.


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