Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Shuntoperation

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Shuntoperation

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wir waren heut wieder bei unserer maus im kh. und es scheint so, als würde unsere maus doch am kopf operiert werden müssen. durch die blutung sind gefäße verstopft und das hirnwasser in den ventrikeln kann nicht mehr abfließen. nun weiten sich diese und das ist in den letzten tagen mehr geworden. in vier tagen ist ihr kopfumfang um 1,5 cm gewachsen. sollte diese weitergehen muss ihr am kopf eine kleine plastikblase unter die kopfhaut gepflanzt werden und von dort aus ein schlauch in die ventrikel um das hirnwasser abulassen. das wird dann immer nach aus dieser blase mit einer spritze entnommen. im moment geht es mir nicht wirklich gut und ich mach mir große sorgen um unsere maus. deshalb würde ich gerne wissen, ob jemand von euch auch schon sowas durchgemacht hat, es gibt doch bestimmt einige frühchen eltern hier. wie ging es euren zwergen nach der op, wie ging es weiter...? haben eure zwerge schäden davon getragen? möchte gern so viel wie möglich wissen um mich auf alles vorzubereiten. oder gab es fälle, in denen sich das doch noch von alleine zurückgebildet hat? unsere lara wurde am 9.8. per kaiserschnitt geboren. sie wog 1020gr und war 36cm groß. würde mich über jede antwort freuen, natürlich besonders von ihnen herr prof. jorch. danke katja


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Nach Ihrer Schilderung (Kopfumfangswachstum 4 mm/Tag statt max. 1 mm/Tag) ist eine Ableitung jetzt notwendig. Das Einlegen eines Rickham-Reservoirs ("Blase") ist eine gute methode, da man so zunächst auf den komplikationsreicheren Bauchkatheter verzichten kann. Es kommt jetzt darauf an, dass dies technisch gelingt. So einfach ist es nämlich nicht, einen Katheter gut im Seitenventrikel zu platzieren und das Reservoir spannungsfrei einzunähen.


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Hallo Katja! Kann Deine Sorgen und Ängste verstehen! Unsere Tochter (4 Jahre)wurde in der 30.SSW geboren und hatte am 3.LT eine leichte Hirnblutung I-II° die aber leider zu einem Hydrocephalus führte. Nach 3 externen Drainagen wurde ihr ihr erster Shunt gelegt. Sie hatte zwar leider schon eine Probleme mit dem Shunt aber im Grossen und Ganzen ist sie relativ normal entwickelt. Grobmotorik ist leicht verzögert(klettert usw. nicht so gut wie andere Kinder in ihrem Alter). Du kannst mich bei Fragen usw gerne anmailen, meine Addy müsste hinterlegt sein. Wünsche euch alles Gute!!! LG SANNE


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ich danke dir für deine schnelle antwort. das was mich am meisten interessiert hat, hast du mir in deinem beitrag schon gesagt. es ist immer wieder erfreulich und aufbauend zu lesen, dass sich kinder trotz eines shunts, relativ normal entwickeln können. und ich hoffe, dass es auch bei unserer lara so ist. ich bin ja schon froh, dass die blutung gestoppt hat und sie an einer stelle ist, die nicht das hirngewebe betroffen hat. und hoffentlich bleibt sie auch die einzige große komplikation, mit der sie zu kämpfen hat. und vielleicht kommt sie ja doch ohne diese operation aus. ihr kopf wird jetzt genau überwacht, aber der arzt meinte, dass es wohl sehr wahrscheinlich ist. und das frühchen ihrer entwicklung meist ein wenig hinterherhinken, dass ist mir auch klar, sie müssen ja die zeit, die sie nicht mehr im bauch bleiben konnten erstmal nachholen. und das sind bei lara immerhin 12 wochen. aber ich bin froh, dass sie sich ansonsten ganz gut macht. sie wiegt jetzt schon 1140gr und bis auf einige sättigungsabfälle, die aber normal in dieser ssw sind, bin ich stolz auf unsere kleine maus. alles liebe katja ps: leider ist deine emailadresse nicht hinterlegt, vielleicht kannst du sie deinem nächtsen beitrag anfügen. danke


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Liebe Katja, auch wenn dieses Forum eigentlich nicht für den Austausch untereinander, sondern nur als Expertenforum gedacht ist, setze ich mich mal über die Regeln hinweg und antworte dir hier. Im Frühchenforum siehst du es sonst vielleicht nicht. Unser Sohn Julian wurde in 30+4 geholt (mit 1450 g) und hatte eine Hirnblutung 3. Grades. Er ist jetzt 7 MOnate (korr. 5) alt. Er hat auch einen Hydrocephalus entwickelt und wird nächste Woche operiert. Bei ihm wird eine endoskopische Ventrikulostomie versucht, per Endoskop wird eine kleine Ableitung "gebaut", so dass das Hirnwasser im HIrn selbst abfließen kann. Die OP hat eine ERfolgschance von 30% (manche Kliniken geben auch mehr an), aber falls das klappt, bleibt uns der Shunt erspart. Deshalb ist es auf alle Fälle einen Versuch wert. Ich hatte auch riesige Panik vor einem Shunt, aber nach langen Recherchen im Internet habe ich Leute gefunden, die als Erwachsene problemlos mit einem Shunt leben, zudem ist die Shunttechnik heute wohl soweit fortgeschritten, dass man die Shunts von außen regulieren kann und nicht jedes Mal in den Kopf muss. Deshalb bleiben den Kindern die Revisionen wohl trotzdem nicht erspart (sie wachsen ja auch, also muss er verlängert werden). (Stimmt so, Sanne, oder?) Jetzt ist erst mal wichtig, dass deine kleine Maus zunimmt, und das macht sie ja ganz gut, oder? Ich glaube, die Sättigungsabfälle sind bei Frühchen wirklich normal und kommen immer wieder vor. Du wirst ja noch einige Zeit auf der Neo verbringen. Ich hoffe, ihr fühlt euch gut aufgehoben und fühlt euch auch von den Ärzten und Schwestern gut betreut, das ist wichtig. Auf "unserer" Neo gabe es auch eine Psychologin, die sich nur um die Eltern gekümmert hat. DAs empfanden wir als ganz hilfreich, wenn uns mal wieder alles so unbewältigbar erschien. Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit. Schreib uns doch mal im Frühchenforum, wie es bei euch weitergeht. Alles Gute für dich und Lara, junonie


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Hallo Katja, freut mich zu hören, dass es eurer kleinen Maus trotz allem Recht gut geht. Denkt einfach positiv- es hilft! Wünsche euch alles gute und halt uns mal auf dem Laufenden wie es weitergeht, würde mich wirklich interessieren. Es gibt einige Seiten im Internet, die ich Dir nur empfehlen kann. Wenn Du willst schick ich sie Dir mal? Junonie-ja, eine weitere OP also die Verlängerung ist eigentlich immer nötig, leider bleibt es meist nicht dabei. Wünsch euch ganz viel Glück für die OP!!!! LG SANNELEA


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vielen dank für ihre antwort prof. jorch. lara wurde heute früh operiert und hat dieses reservoir bekommen. ihr geht es den umständen entsprechend gut. sie wurde nach kuzer zeit schon wieder extubiert und muss sich nun erstmal noch erholen. ihr wurde heute zwei mal hirnwasser abpunktiert. und im sono zeigte sich, dass die rechte hinkammern wieder kleiner wurde. zu welchen komplikationen kann es jetzt noch kommen? kann es sein, das trotz punktion der kopfumfang noch zunimmt. gibt es die möglichkeit, dass sich die verstopfung wieder von selbst löst und ihr ein shunt erspart bleibt? wie stehen da die chancen. vielen dank für ihre antworten. katja


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