Sehr geehrter Herr Prof. Jorch, vielen Dank für Ihre netten Zeilen. Ich muß dazu aber sagen, das ich in der ehem. DDR aufgewachsen bin und das soziale Netz dort viel straffer gespannt war. Ich bin in einen -normalen- Kindergarten gegangen und anschließend in eine Schule für sehbehinderte eingeschult worden. Anschließend habe ich eine 2jährige Berufshausbildung gemacht. Diese habe ich - Zum Glück kurz vor der Wende - abschließen können. Zu DDR-Zeiten ist man als behinderter Mensch durch das damalige Arbeitsamt in die Betriebe - reingeworfen- worden. Nach dem Motto hier habt ihr, nun nehmt. Diese Art der Arbeitsstellenvermittlung hat mir bis heute geholfen. Ich Arbeite seit 98 als Sekretärin in einem Krankenhaus. In der heutigen Zeit ist alles für Kinder und Eltern noch schwerer. Auch für mich ist es nicht immer leicht wenn ich an meine Grenzen komme. Für mich ist der Kontakt mit betroffenen sehr wichtig. Ich bin ehrenamtlich im örtlichen Blindenverband tätig. Ich sage mir was ich für andere durchsetzen kann hilft dann auch mir selbst und das schafft zusätzliches Selbstbewußtsein. Ich muß aber auch sagen, das es mich manchmal sehr wütend macht wenn man in den Medien sieht wie um sehr kleine Frühchen, weit unter 1000 g, gekäpft wird und niemand kann die Spätfolgen absehen um die kümmert sich dann niemand mehr. Ich erlebe es im Freundeskreis. Die Folgeschäden sind ja leider immer noch die gleichen wie vor über 30 Jahren. Falls Sie noch Fragen haben, können Sie mich gern unter o. g. e-mail-Adresse anschreiben. Mit freundlichen Grüßen jean