Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

schiefer Kopf (Sorry, lang - gern auch an alle)

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: schiefer Kopf (Sorry, lang - gern auch an alle)

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Hallo, Prof. Jorch, mein Sohn (Frühgeburt bei 32+3, jetzt korrigiert 4 1/2 Monate alt, unkorrigiert gut 6 Monate) hat wohl in seinen ersten Lebensmonaten eine Vorliebe für seine rechte Körperseite gehabt. Er hat in Rückenlage häufig mit dem Kopf nach rechts gelegen, so dass sich mit der Zeit sein Köpfchen immer mehr verformt hat und er nun einen meiner Ansicht nach sehr ausgeprägten asymmetrischen Schädel hat. Der Hinterkopf ist stark abgeflacht und seine linke Kopfseite sieht richtig eiförmig seitlich und nach hinten ausgebeult aus. Seit September machen wir nun Physiotherapie nach Voijta (u.a. auch, weil er in Bauchlage lange seinen Kopf nicht heben konnte)und haben in den letzten zwei Wochen auch einige Cranio-Sacral-Behandlungen erhalten. Die Verformung seines Köpfchens wird aber auf keinen Fall besser, eher immer schlimmer. Bis vor einigen Wochen hat er sich die Seiten- und Bauchlage gar nicht gefallen lassen, inzwischen lege ich ihn tagsüber, so oft es geht, auf den Bauch. Wir sprechen ihn nur von der linken Seite an, legen ihn immer so hin, dass er nach links schauen muss, um uns zu sehen. Er hat auch scheinbar keine Blockade, denn er kann seinen Kopf ohne Probleme weit nach links drehen. Auch die Physiotherapeutin hat bei der Cranio-Behandlung lediglich einen "leichten Zug nach rechts" gespürt, jedoch keine Blockade feststellen können. Das Problem ist, dass er nachts immer auf der abgeplatteten Seite seines Köpfchens schläft. Ich lege ihn in Rückenlage hin, wenn er einschläft, schaut er gerade nach oben, und irgendwann "fällt" sein Kopf nach rechts, weil diese Kopfseite eben platter ist. In Seitenlage würde er überhaupt nicht einschlafen. Wenn ich ihn, nachdem er eingeschlafen ist, auf die linke Seite drehe und mit einem Stillkissen stütze in der Hoffnung, dass sein Kopf links liegen bleibt, wenn ich später das Kissen wegnehme, bevor ich ins Bett gehe, wird er entweder sofort wach oder wühlt im Schlaf so lange herum, bis er wieder auf dem Rücken und sein Kopf zur rechten Seite liegt. Ich habe nun schon über die Suchfunktion ihre Tipps für solche Fälle gelesen. Eine häufige Lagerung auf die "Nicht-Schokoladen-Seite", wie Sie empfehlen, funktioniert leider aus den obigen Gründen nicht. Sind Sie trotzdem der Ansicht, dass sich diese Verschiebung des Schädels ohne weitere Behandlung geben wird oder haben Sie noch weitere Ratschläge, wie ich die Verformung seines Kopfes beeinflussen kann? Die Helmtherapie bringt ja nach Ihrer Aussage nicht viel, oder? Es tut mir leid, dass ich noch einmal diesbezüglich nachfragen muss, aber ich habe auch gelesen, dass eine starke Verformung des Schädels doch zu späteren Beeinträchtigungen, z.B. zu Kieferverformungen, führen kann und davor möchte ich den Kleinen natürlich, so weit es geht, bewahren. Kennen sie eventuell in Berlin oder Umgebung zufällig einen Spezialisten, den ich wegen dieser Thematik aufsuchen könnte, um abzuklären, ob die Verformung tatsächlich so erheblich ist oder ob hier das liebende Mutterherz sich schon wieder unnötig zu viele Sorgen macht? Vielen Dank für Ihre unermüdliche Arbeit in diesem Forum, ich habe hier schon viele Tipps erhalten und bin schon einige Male beruhigt ins Bett gegangen, weil Ihre Ratschläge mir die Angst genommen haben.


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Meistens sind diese Asymmetrien harmlos und bilden sich weitgehend bis zum Abschluß des schnellen Schädelwachstums mit etwa 20 Monaten zurück. Sie beruhen meistens darauf, dass viele Säuglinge eine Schokoladenseite haben, die man ihnen trotz Physiotherpaie nicht vollständig abgewöhnen kann. Natürlich muß man in ausgeprägten Fällen (nur dann!) ausschließen: - angeborene Fehlbildungen der Halswirbelsäule (zusätzliche Wirbel, Halb- oder Keilwirbel, Gelenk(teil)luxationen (Rö der Halswirbelsäule in 2 Ebenen) - vorzeitige Verknöcherung der Schädelnähte (Rö Schädel in 2 Ebenen) - Störungen der Knochenstruktur (Vit D Mangel, Knochendefekte) (Rö Schädel und Untersuchung des Blutes auf Calcium, Phosphor und Alkalische Phosphatase) - Hirnfehlbildungen (Schädel-Sono) Die Versorgungssituation im Raum Berlin hinsichtlich solcher Störungen kenne ich leider nicht, da wir uns selbst gemeinsam mit der Kieferchirurgie in unserem Klinikum speziell auf solche Dinge spezialisiert haben.


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Hallo! Mein Sohn 33+4SSW hatte genau das selbe Problem, er hatte auch den Kopf sehr verformt und in Bauchlage konnte er nicht lange den Kopf halten, er bekam bzw. bekommt immer noch KG nach Vojta. Also seine Kopf verformung ist ca. mit unkorrekt 7 Monaten weggegangen, er sieht jetzt wieder normal aus der Kopf. Also Kopf hoch :-) das gibt sich schon wieder. lg Nicole mit Tom


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Meiner ist in der 36.SSW geboren und hatte die linke Seite zu seiner Lieblingsseite ernannt. Er bekam dann Physiotherapie da er eine Blockade im Halswirbel hatte. Mit ca 3Monaten lag er dann mal so, mal so und sein Kopf sieht jetzt mit 15 Monaten ganz normal aus. Nur wenn man von oben draufschaut sind die Ohren schief.


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Hallo, der Kleine meiner Bekannten hat das gleiche Problem ( allerdings kein Frühchen). Sie hat ihm ein original BabyDorm Kissen der Firma SimoNatal gekauft. Angaben des Herstellers (ohne Gewähr): Ein druck- und stressfreies Hilfsmittel gegen Schädelver-formungen bzw. zur Vorbeugung bietet jetzt das speziell entwickelte Baby-Kopfkissen BabyDorm®. Ein druck- und stressfreies Hilfsmittel gegen Schädelver-formungen bzw. zur Vorbeugung bietet jetzt das speziell entwickelte Baby-Kopfkissen BabyDorm®. BabyDorm® ist ein Kissen, in dem der Kopf des Kindes nicht einsinken kann. Denn es ist so flach, dass es in der Regel nicht über die Ohrachse reicht. Der Hinterkopf ruht auf einer Membran, die den Kopf stützt, so dass er in der Regel die Unterlage nicht berührt. So ist der weiche Kopf nicht dem Druck der harten Matratze ausgesetzt und damit nicht länger der Gefahr, dass er abgeflacht wird, sondern erhält die Möglichkeit, sich rund und gleichmäßig zu formen. Gleichzeitig fördert BabyDorm® bei Babys, die sich noch nicht selbständig auf den Bauch drehen können die Rückenlage und gewöhnt sie so an diese zu fördernde Schlafposition. Eingesetzt wird BabyDorm® bislang, um gerade die Entstehung einer Schädelasymmetrie (Plagiozephalie) bzw. eines „platten Hinterkopfes“ (Brachyzephalie) zu verhindern bzw. einer bereits eingetretenen Schädelverformung / Gesichtsasymmetrie entgegen-zuwirken. BabyDorm® wird aber auch bei Kindern mit KISS- und Schiefhals-Syndrom verwendet. Vielleicht hilft dir dieser Hinweis weiter. Liebe Grüße jonimaus


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