Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Prof. Jorch, mein Sohn ist zwar kein Frühchen, aber ich denke in diesem Forum ist meine Frage am besten bei Ihnen aufgehoben! Mein Sohn litt nach seiner Geburt (1 Tag später) an Neugeborenenkrämpfen und bekommt seit seinem 2. Lebenstag Luminaletten. Das EEG zeigte eine erhöhte Krampfbereitschaft und im MRT wurde eine minimaler Herd gesehen (wenige mm), V.a. Infarzierung (parietal). Die Krampfbereitschaft im EEG nahm von Kontrolle zu Kontrolle immer mehr ab, bei der letzten Kontrolle war keine Krampfbereitschaft mehr zu sehen, dass EEG war aber immer noch abnorm. Der Herd im MRT ist nicht größer geworden. Die Dosis Luminaletten wurde aber trotzdem heraufgesetzt obwohl diese vor der Kontrolle schon lange nicht mehr im therapeutischem Bereich war. Mein Sohn hat seit der Gabe von Phenobarbital am 2. Lebenstag keine Krämpfe mehr gehabt, entwickelt sich - bis auf eine leichte statomotorische Retardierung - völlig normal (jetzt 7 Monate alt). Meine Frage: Ist es wirklich sinnvoll, das Phenobarbital weiter zu geben (zur Zeit Tagesdosis 52,5mg)? Was bedeutet "abnormes" EEG, kann dies vom Herd (lt. Ärzte Sauerstoffminderversorgung während oder nach Geburt) im Gehirn kommen? Welche Auswirkungen kann dieser Herd und auch die Gabe von Phenobarbital auf die Entwicklung meines Sohnes haben? Entschuldigen Sie diese vielen Fragen, aber in der Klinik werden sie mir nicht beantwortet, es heißt immer nur, die Luminaletten werden bis zum 1. Lebensjahr prophylaktisch gegeben und dann wird weiter gesehen - basta. Damit will ich mich aber nicht zufrieden geben, zumal mein Sohn ja mit einer nicht therapeutischen Dosis (ca. 3 Monate) auch nicht mehr gekrampft hat. Ich danke Ihnen für Ihre Antwort und persönliche Meinung Mit freundlichen Grüßen Yvonne
Vor 20 Jahren habe ich die Phenobarbitalbehandlung auch so lange durchgeführt. Heute machen wir und viele andere es nicht mehr. Gründe: - Es kann nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden, dass Phenobarbital die Entwicklung hemmt - Es ist nicht bewiesen, dass ein Phenobarbitalschutz in einer solchen Situation notwendig und nützlich ist.
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