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Sehr geehrter Herr Professor Jorch, unsere Tochter, aktuell korrigiert 5 Wochen alt, kam in der 26+3 SSW mit 815g, 32cm und einem KU von 25cm auf die Welt wegen Amnioninfektionssyndrom. Während der stationären Aufenthalt hatte sie ein transientes Sepsis für 3 Tagen, Atemnotsyndrom St. 3, Anämie, Frühgeborenkrämpfe, 10 Wochen binasale CPAP-Atemhilfe, ROP St. 3 (bds. Laserkoagulation mit gutem Ergebnis), V.a. Vitamin-D-Stoffwechselstörung. Calzium war immer im Normbereich (oder leicht erhöht), ALP durchgehend hoch (15-26 mikromol/l bei einem Referenzwert von 7,5), Parathormon früher deutlich erhöht, ab der 41. SSW im Normbereich, 25(OH)Vit-D im Normbereich, 1,25(OH)Vit-D deutlich erhöht (anfangs 1800, dann 700 und 600 pmol/l). Phospat anfangs normal, letzter Zeit um 0,85 mmol/l. Seit Ende Januar bekommt sie 3x1 ml Natriumphosphat (0,6 mmol Phosphat/ml Lösung), dann zwei Wochen später wurde die Dosis erhöht zum 1,5 mmol/l (Kontrolle war 1,25 mmol/l). Ca Ausscheidung war beim Beginn der Supplementation 10,4 mmol/l, Pho Ausscheidung 0,33 mmol/l. Das Kind ist nicht gestillt, bekommt Bepa Frühgeborennahrung (6x100 ml). Sie hat starke Verstopfung, ab und zu erbricht, aber Zunahme in Ordnung, sie ist jetzt 4300 gram, 50 cm, KU 37,5 cm. Das Röntgen der Hand und linker Unterarm beim Entlassung zeigte keine Veränderungen, Nierensonographie vor der Entlassung keine Zeichen einer Nephrokalzinose. Bei der ersten Nachsorgeuntersuchung im SPZ war alles in Ordnung (außer og. Laborwerte und Verstopfung). 1., Passen noch diese Werte zu einer Frühgeborenosteopenie, oder könnte ein anderes Syndrom die Ursache sein? Welche Untersuchungen könnten noch behilflich sein? 2., Wie lange sollte in der Regel das Phosphate supplementiert werden? 3., Wie oft ist eine Blutentnahme nötig? Sollte die Substitution durch Blutentnahmen oder Ca/Pho-Ausscheidung gesteuert werden? Bitte entschuldigen Sie mir meine zahlreiche Sprachfehler! Vielen Dank im Voraus für Ihre Geduld beim Lesen und die Beantwortung der Fragen! mit herzlichen Grüssen Barbara
Ich kann aus den Werten nicht herauslesen, dass Ihr Kind eine relevante Erkrankung hat. Wenn Frühchen - wie Ihr Kind - mit Calcium angereicherte Frühchennahrung bekommen, kommen krankheitswertige Osteopenien kaum vor. Ausnahme sind Extremfrühchen mit Diuretikagabe wegen BPD oder Herzfehler oder Frühchen mit Kurzdarm. Nachdem wir früher viel Labordiagnostik (Ca, P, Parathormon, Vit D, AP) gemacht haben, haben wir uns in den letzten Jahren beschränkt auf die wöchentliche Messung der Calciumkonzentration im Urin, die knapp über 1 mmol/l liegen sollte. Wenn weniger ausgeschieden wird, spricht das für eine zu geringe Calciumgabe und/oder eine zu hohe Phosphatgabe. Phosphat bindet nämlich Calcium. Bei Diuretikagabe funktioniert das nicht, weil Diuretika die Calcliumausscheidung fördern. Die AP ist bei Frühchen ohnehin häufig erhöht ohne dass der Krankeitswert erwiesen ist.
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