Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Professor, nach einer Notsectio wegen einer massiven Placentainsuffizienz und einer sehr kleinen Plazenta mit schon ersten Infarkten (20% Flächenanteil)kam unser Sohn vergangenen Monat in der 26.+4 SSW zur Welt. Er wog 620 Gramm und hat nur eine Länge von 31 cm. Per Ultraschall war ein Entwicklungsdefizit von drei Wochen im Vorfeld festgestellt worden. Leider hatte unser Sohn Lukas kein Glück, denn er ist am zweiten Tag nach der Geburt gestorben, trotz intensiver Maßnahmen wohl kam der Kreislauf nicht richtig in Gang, eine Infektion hatte sich gleichfalls eingestellt, ect. Die Ursache des Ganzen war wohl eine Gestose, die schon im ersten Drittel der Schwangerschaft festgestellt wurde und eine wöchentliche Kontrolle beim Arzt nach sich zog. Nun haben wir den Kinderwunsch nicht aufgegeben und wollen es nach der erforderlichen Wartezeit erneut probieren. Gleichzeitig besteht natürlich die Angst, dass es wieder so kommen könnte. Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, das ich 39 Jahre alt werde und ein nicht zu geringes Übergewicht habe, aber ansonsten gesund bin. Besteht eine gute Chance, dass eine erneute Schwangerschaft nicht so einen Verlauf nimmt wie die vergangene ? Gibt es im Vorfeld geeignete Maßnahmen, um bei einer erneuten Riskoschwangerschaft eine Plazentainsuffizienz erst garnicht aufkommen zu lassen ? (Habe im Internet was bezüglich Heparin nd Asperin gelesen). Ich weiß, dass Sie Kinderarzt sind, aber vielleicht wissen Sie ja auch Antworten auf diese hier gestellten Fragen. Gibt es Spezialisten, an die man sich wenden kann ? Vielen Dank für Ihre Mühe. Gabi
Ich werde die Frage weitergeben.
Mitglied inaktiv
Hallo Gabi, es tut mir sehr leid zu lesen, was Ihr durchgemacht habt. Ich hatte ebenfalls eine Gestose mit HELLP-Syndrom in der 25.SSW. Unsere Tochter hatte allerdings mehr Glück und darf leben. Allerdings war sie 9 Monate im KH, bis wir sie zum erstenmal mit nach Hause nehmen durften. Trotzdem wünschen wir uns noch ein weiteres Kind. Die Angst vor einer Wiederholung ist auch bei uns sehr groß. Ich habe mich bei den "Gestose-Frauen" (www.gestose-frauen.de)informiert. Nächsten Monat habe ich einen Termin in Rüsselsheim zur Abklärung, ob eventuell immunogene Ursachen bestehen. Ich kann dir die "Gestose-Frauen" wirklich empfehlen. Ich wünsche Euch viel Kraft und Glück für Eure Zukunft! Alles Liebe Steffi
Mitglied inaktiv
Hallo Gabi, es tut mir Leid,dass Dein Kind nicht bei Dir bleiben durfte. Ich hatte in der ersten SS auch eine Gestose mit Hellp-Syndrom. Sebastian wurde auch mit Notkaiserschnitt in der 31.SSW geholt,aber er starb nach 3 Tagen,da er eine Gehirnblutung schon im Mutterleib hatte,die erneut ausgebrochen ist. Ich habe mich auch mit den Gestose-Frauen in Verbindung gesetzt,habe eine Abklärung in Rüsselsheim machen lassen und die 2.SS,die ich hatte,bin ich regelmäßig zur Immuntherapie gefahren. Leider hatte ich trotzdem wieder einen Hellp-Schub,der Isabelle aber nicht betraf. Irgendwann jedoch fielen ihre Herztöne ab,so dass sie in der 29,SSW auf die Welt kam. Sie hat aber alles gut verkraftet,ist jetzt 1 Jahr alt,wäre aber erst 10,5 Monate alt. Wir sind glücklich,sie zu haben. Wir möchten evtl. noch ein Geschwisterchen für Isabelle,aber wir haben auch riesige Angst davor. Dir alles Gute und viel Kraft und wende Dich an die Gestose-Frauen. Lieber Gruß von Marion
Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Prof. Jorch, vielen Dank, warte gespannt auf Ihre Antwort. Mfg Gabi
Mitglied inaktiv
Erst heute habe ich Ihre Frage vorgefunden, die Prof. Jorch an mich weiter geleitet hatte. Ich versuche, aus der Ferne eine Antwort zu geben: Das Wiederholungsrisiko einer Plazentainsuffizienz (PI) mit oder ohne Gestose ist bei Ihnen zweifelsohne höher als bei Frauen, die bisher keine PI hatten. Trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit eines günstigeren Schwangerschaftsverlaufs größer als die Wiederholung des unglücklichen Ausgangs der letzten Schwangerschaft. Ich gehe davon aus, dass die nächste Schwangerschaft zumindest einige Wochen länger dauert, weil die Versorgung des Ungeborenen in der Gebärmutter bei der zweiten (?) Schwangerschaft meist besser ist. Damit steigen auch die Chancen für das Kind, weil das dann erreichte Schwangerschaftsalter wichtiger für seine Entwicklung ist als sein Gewicht. Wahrscheinlich wiederholt sich ja auch die Infektion nicht, weil diese eigentlich nichts mit der PI zu tun hat. - Auch eine Gestose verläuft bei späteren Schwangerschaften oft leichter als in der ersten Gravidität. Das hängt aber von der jeweiligen Ursache der Gestose ab. Wegen der unterschiedlichen Gestoseursachen und Krankheitsbilder gibt es auch kein einheitliches Behandlungsschema. Die Heparinprophylaxe ist nach meiner Kenntnis schon lange out. Aspirin soll bei (bestimmten) Risikogruppen die Häfigkeit und den Schweregrad einer Gestose reduzieren, Erfahrung haben wir hier damit aber nicht. Ein Gespräch mit den Gestosefrauen kann nüztlich sein, man darf deren Rat aber nicht überbewerten. Wenn es nämlich ein sicheres Mittel zur Verhinderung einer PI/Gestose gäbe, dann würden das die Ärzte auch anwenden. Da bei Ihnen gleich mehrere Risikofaktoren zusammen kommen, sollte die Betreuung in einer sog. Intensivschwangerenberatung erfolgen.
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