Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Nochmals eine Frage bezügl. Flüssigkeitsmenge

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Nochmals eine Frage bezügl. Flüssigkeitsmenge

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erst mal recht herzlichen Danke für die Beantwortung meiner zuvor gestellten Frage: eigentlich hätten Sie mir sehr geholfen mit einer Aussage, was denn die optimale trinkmenge über den tag verteilt ist. So wie ich Ihre Antwort verstehe, ist 600 ml fast die untere Grenze. Danke.


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Ich habe Sie verstanden und will nicht kneifen: Als ausreichende Flüssigkeitsmenge im 2. Lebensjahr betrachtet man 90 ml/kg/Tag, also bei 10 kg Gewicht 900 ml/Tag. Breinahrung oder andere feste Nahrung kann man wegen des ohnehin hohen Wassergehaltes genauso berechnen wie Flüssigkeit. 1 ml wiegt 1 g. Wenn Sie also 600 ml Trinkmenge geben, muß die restliche Nahrung mindestens 300 g wiegen. Das alles gilt aber nur für das fieberfreie ruhige Kind. Bei Fieber oder erhöhter körperlicher Aktivität wird mehr Wasser, unter Umständen die doppelte Menge verbraucht. Dann spart der Körper automatisch Wasser ein, indem er weniger Urin ausscheidet. da die harnpflichtigen Substanzen ("Körperschlacke") aber nicht geringer wird, "dickt" der Urin ein und ist intensiver gefärbt. Langer Rede kurzer Sinn: Ich gehe davon aus, daß Sie mit 600 ml Trinkmenge auf der sicheren Seite liegen. Wenn nicht, würden Sie das an der Urinfarbe erkennen. Außerdem können Sie davon ausgehen, daß Ihr Kind seinen Wasserbedarf ganz präzise über sein Durstgefühl regelt.


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