Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Noch mal wegen Rindenepilepsie

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Noch mal wegen Rindenepilepsie

Mitglied inaktiv

Hallo Herr Prof. Jorch, vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen bezüglich "Rindenepilepsie". Für mich klingen Ihre Ausführungen sehr plausibel. Wir waren ab der 30. Schwangerschaftswoche regelmäßig beim Ultraschall, weil Einschnürungen am Darm des Kindes vermutet wurden (hat sich zum Glück bei Untersuchungen nach der Geburt dann doch nicht bestätigt). Wir sind zum Ultraschall extra ins KH gegangen, denn die hatten dort ein hochmodernes Ding, mit verschiedenen Farben, "Hochauflösung", usw. - eben das Neueste vom Neuesten. Auch das Gehirn unseres noch ungeborenen Jan wurde mit diesem hochmodernen Gerät geschallt. Hätte da diese Erweiterung und die Asymmetrie nicht schon auffallen müssen? Und wie kommt eine Minderdurchblutung zustande? Da ich während der Schwangerschaft immer kerngesund war und super Werte hatte (O-Ton der Ärztin: "Mein Gott, sind Sie gesund! So was habe ich aber auch nicht oft hier in der Praxis!"), kann sich niemand diese PVL (die ja doch sehr naheliegt) erklären. Viele Grüße, Sabrina


Pränataler Ultraschall: Wichtiger noch als die Qualität des Gerätes ist die Erfahrung des Untersuchers. Dise ist in Deutschland sogar für Laien erkennbar, in dem eine Einstufung nach DEGUM I, DEGUM II und DEGUM III erfolgt. Die letzte Stufe ist die beste. Jedenfalls ist es aus meiner Sicht als Neonatologe nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel, dass Befunde "übersehen" werden, bei denen man sich das als Laie nicht vorstellen kann. Sie müssen aber bedenken, dass es wirklich sehr schwierig sein kann, durch die mütterliche Bauchdecke hindurch alle Organe des sich bewegenden und für die Untersuchung manchmal ungünstig liegenden Kindes genau zu sichten. Bei der Frage einer Dramatresie schaut man in erster Linie nach flüssigkeitsgefüllten Hohlräumen im Bauch - das ist relativ einfach. Diskrepanz mütterliche Gesundheit und Hirnschädigung beim Kind. Eine gesunde Schwangere bedeutet sicher auch ein niedrigeres Risiko für ihr Kind - aber keinen absoluten Schutz. Minderdurchblutungen des Hirns können ja z.B. auch auf Blutgerinnseln oder angeborenen Einengunen in den Hirnarterien beruhen.


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