Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

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Mitglied inaktiv

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Hallo Lieber Prof. Jorch, danke für die Zeit die sich nehmen. Es geht um die Flüssigkeitslunge... --> Richtig beatmet wurde er nicht, nur mit CPAP (?) unterstützt und zum Schluß nur den Trichter vor der Nase. --> Jetzt wurde kein neues Röntgen Bild gemacht! Sollen/ Können wir darauf bestehen? --> Ich kenn´ es eigentlich nicht anders (von den Aussagen der Ärzten her!) die Lunge machte diverse Geräusche von Anfang an (Pfeifen, brodeln, Stridor,... - Solche begriffe fielen öfters beim abhorchen). Erst hieß es sei noch vermehrt Flüssigkeit im Körper, denn er erst abbauen muß (er war gut eingelagert gewesen, überall am Körper). Und dann hatte er ja eine Lungenentzündung bekommen. Sie war nicht sooo heftig, da im Prinzip nur Fieber mit Erschöpfung als Symptom dazukam, mit der Atmung unterschied sich der Zustand nicht wesentlich von dem zuvor. Das Pfeifen jetzt ist auch nur mit dem Stethoskop zu hören, also kein Stridorgeräusch. --> Ich dachte Chronische obstruktive Bronchitis entsteht aus Asthma? - Und Asthma aus allergischen Reaktionen! Kann eine Flüssigkeitslunge das anrichten? Und ist das behebar??? --> Eine Fehlbildung hätte man doch auf der Neo. - Intensiv feststellen müssen? Oder nicht? --> Wie lange kann man das Budiair unbedenklich geben? Wir sollen am Montag wieder zum Kinderarzt. Vielen herzlichen Dank für die Antworten und ein schönes ruhiges Wochenende Sims


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Obstruktive Bronchitis heißt entzündlich bedingte Enge der kleinen Bronchien, Asthma heißt mehr oder weniger allergisch bedingte Spastik. Die erstgenannte Krankheit tritt phasenweise auf, Asthma mehr anfallsweise. Die Übergänge sind aber fließend, da auch Asthma eine entzündliche Komponente hat und Spasmen auch bei obstruktiver Bronchitis eine Rolle spielen können. Asthma kann als obstruktive Bronchitis im Säuglingsalter beginnnen. Diese Überlegungen spielen angesichts des jungen Alters Ihres Kindes und des Beginns der Erkrankung unmittelbar nach der Geburt aber keine Rolle. Ihr Kind hat augenscheinlich weder Asthma noch eine chronische Bronchitis. Aber was hat es? 1. Ein Atemnotsyndrom wegen unreifebedingten Surfactantmangels lag bei der Geburt wohl nicht vor - höchstens in ganz leichter Form. Jedenfalls wurden die anfänglichen Beschwerden als Flüssigkeitslunge gedeutet. 2. Dann nahmen die Symptome anscheinend wieder zu. Das wurde als Lungenentzündung diagnostiziert. 3. Danach bleiben die Beschwerden! Eiegntlich ungewöhnlich nach diesen beiden Diagnosen, die eigentlich ausheilen. 4. Denkbar sind deshalb aus meinen Augen entweder eine - bronchopulmonale Dysplasie nach leichter Lungenunreife, Frühgeburt und zusätzlicher Lungenentzündung (auch ohne Beatmung selten mal mölich)oder eben - eine angeborene Störung der Lunge, die beim sicherlich ertsellten anfänglichen Rö-Bild nicht erkannt wurde/erkannt werden konnte. Ich würde auf jeden Fall nachfragen, ob vor der Entlassung noch ein Rö-Bild gemacht wurde.


Mitglied inaktiv

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.... Jetzt haben wir keine Diagnose. Es geht ihm bis auf die Probleme mit dem Reflux und den Sättigungsabfällen gut. Er hat kein Fieber. Die Kinderärztin meinte die Lunge pfeift immer noch (unverändert, wir waren am Entlassungstag schon bei ihr wegen dem Rezept vom Coffeincitrat und da hatte sie ihn schon gesehen gehabt) trotz Salbutamol also müßten wir es jetzt mit Cortison versuchen. Alles in allem etwas verwaschen, aber man traut sich auch nicht so recht am Telefon nachzuhacken (gestern war ich eher geschockt, denn in meinen Augen ist ein Kortison Präperat etwas starkes oder schlimmeres als andere Medikamente)... Danke Sims


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Gut. Ich empfehle Ihnen folgendes: 1. Salbutanmol + Budiair sollte nur bei klarer Diagnose gegeben werden. Fragen Sie Ihren Kinderarztn danach. 2. Wahrscheinlich ist ein aktuelles Rö-Bild notwendig.


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