Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Nesselfieber

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Nesselfieber

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Sehr geehrter Herr Prof. Jorch, mein Sohn Jona, 13,5 Monate alt, korrigiert 12 Monate, hat seit Sonntag immer wieder Nesselfieber. Von einer Minute zur anderen hat er auf einmal Quaddeln, bevorzugt an den Ellbogenbeugen auf- und abwärts, den Wangen und Ohren. Erst dachte ich, es läge an der Milch, die er mittlerweile seit 4 Wochen abends und/oder morgens bekommt. Aber Sonntag wie auch heute bekam er die Quaddeln, als wir im Garten waren. Ansonsten ist er nicht beeinträchtigt. Am Sonntag hat er es zweimal bekommen,einmal direkt nach dem Frühstück und später ohne Nahrungsaufnahme im Garten. Ich war dann in der Kinderklinik, die Ärztin diagnostiziertete Nesselfieber, aber nicht aufgrund einer Nahrungsmittelunvermträglichkeit.Es könnte sich um einen Infekt handeln, da der Rachen ein wenig gerötet sei. Sie verschrieb mir Fenistil Tropfen, die ich aber nur geben sollte, sofern es sehr blühen würde. Wie gesagt, er hat es jetzt täglich ca. 1 - 2 x bekommen. dIe Quaddeln kommen ganz plötzlich, klingen aber genauso schnell wieder ab. Haben Sie eine Empfehlung? Herzliche Grüße und vielen Dank! Pauline


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Das Thema Nesselfieber (= Hautveränderungen wie nach Kontakt mit Brennnesseln, manchmal vrbunden mit Fieber, medizinisch: Urtikaria) ist ein schwieriges. Häufig handelt es sich um eine abnorme Reaktion der Haut im Rahmen von an sich harmlosen Infekten, auf bestimmte nahrungsmittel, auf medikamente, auf Haushaltschemikalien, Pflanzen, Tiere, aber auch Kält, Wärme, mechanischen Druck und psychische Belastung. Antihistaminika (z.B. Fenistil) auf die Haut als Salbe gegeben oder oral (wie in Ihrem Falle) oder mit Spritze verabreicht unterdrücken die Symptome kurzzeitig, heilen aber die Krankheit nicht. Cortison in Salben-, Tabletten- oder Spritzenform wirkt langfristiger, hat aber bei Daueranwendung auch Nebenwirkungen. Die Suche nach Auslösern ist immer am Wichtigsten, aber leider in 50 % der Fälle nicht erfolgreich. Nicht selten besteht die Neigung für einige Wochen oder Monate und verschwindet dann genauso unerklärlich wie sie gekommen ist.


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