Mitglied inaktiv
Hallo Herr Prof. Jorch, ich möchte auch noch mal gerne eine Frage stellen. Unser Sohn hat einen angeborenen Chylo-Thorax, den man zwar immer noch nicht im Griff hatm aber ich denke mir, daß man das hin bekommt. Nach einer Lungenentzündung ist die rechte Lunge zur Hälfte nicht mehr belüftet und das Lungengewebe hat sich verändert. Laut CT ist kein Befund heraus gekommen und die Ärzte wissen auch nicht, warum die Lunge nicht funktioniert. Seit 4 Wochen braucht er 0,4 l/min Sauerstoff und hat keinerlei Abfälle. Leider funktioniert auch die Kommunikation im Krankenhaus nicht und wir lassen ihn verlegen. Haben Sie zufällig eine Idee, was dies sein könnte und wie lange so was dauert? Denn das schlimmste für uns ist das Ungewisse. Mit Herz ist alles okay, aber der HB Wert beträgt 9,1. Ich weiß, daß Sie mir nicht genau sagen können, was es ist, aber vielleicht gibt es ähnlich gelagerte Fälle. Jonas kam übrigens 8 Wochen zu früh. Vielen lieben Dank!
Ihre Sorgen kann ich gut nachvollziehen, weil der Verlauf bei einem angeborenen Hydro-/Chylothorax - auch nach eigener Erfahrung - fast immer langwierig und komplikationsreich ist. Meistens liegen bei der Geburt zusätzlich ein Hydrops (allgemeine Wassereinlagerung), ein Eiweißmangel und eine Anämie vor. Bei Geburt vor 32 SSW ist die Sterblichkeit hoch. Bei günstigem Verlauf (in etwa 80 % der Fälle) versiegt die Chylusbildung nach 4-8 Wochen unter MCT-Diät (Milch mit speziellen Fetten). Wenn nicht, wird es schwierig, weil die dann gegebenen Therapiemöglichkeiten in ihrer Wirkung unsicher und mit Komplikationen behaftet sind. Einige möchte ich anführen: - totale parenterale Ernährung - Infusion von STH (Wachstumshormon) - Verödung des Pleuraraumes durch Injektion von z.B. Glukose 40 % - operative Anlage einer inneren Drainage in den Bauchraum - operative Unterbindung der Hauptlymphgefäße
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