Mitglied inaktiv
Hallo Prof. Nieder, ich bin in Ende der 15. SSW und heut beim Ultraschall stellte sich heraus, dass ich einen kleinen Trichter innen habe. Ich muss dazu sagen, dass meine letzte Schwangerschaft katastrophal war. Ich lag 13. Wochen im Krankenhaus, hatte eine Cervixinsuff. 1,5 cm standen noch, allerdings sehr weich. Ausserdem hatte ich einen Trichter von 1,5cm innen. Ausserdem hatte ich immer wieder vorz. WT. Aufgrund einer Infektion kam die Cervixinsuff. zustande. Mein Sohn wurde in der 33. SSW spontan geboren. Ausserdem wurde vor 5 Jahren eine Konisation durchgeführt. Daher ist der Gebärmutterhals nur noch ca. 3 cm lang. Bislang hat er noch seine ursprüngliche Länge. Mein FA sagte, dass vielleicht bei mir vorsorglich eine Cerclage gelegt werden soll. Nun zu meinen Fragen: Wie hoch ist das Risiko, dass bei der Legung irgendetwas schief geht? Kann man danach eine ganz "normale" Schwangerschaft haben oder vielleicht übertragen? Wie handhaben Sie dieses Problem? Wie lange wäre der Krankenhausaufenthalt? Ich bin total verunsichert und weiß nicht was ich tun soll. Ich brauch möglichst viel Info. Vielen Dank Monya
Ich gebe Ihre Frage weiter.
Mitglied inaktiv
Erst heute bin ich wieder in der Klinik und bitte die verspätete Antwort auf Ihre Fragen zu entschuldigen. - Eine Konisation kann ohne Zweifel die Verschlußfunktion der Zervix beeinträchtigen. Ob das aber im Einzelfall wirklich zutrifft, läßt sich meist nicht sagen, weil es viele Ursachen für eine Frühgeburt gibt. Auch die beginnende Trichterbildung kann damit zusammen hängen, obwohl bei einer Konisation am äußeren Teil der Zervix operiert wird und nicht dort, wo sich der Trichter ausbildet. - Als häufige Ursache einer Frühgeburt gilt heute eine Infektion der Scheide. Diese kann durch ein Aufsteigen der Bakterien in Richtung Gebärmutter zu einer "stillen" Zervixeröffnung und/oder zu vorzeitiger Wehentätigkeit führen. Was folgt aus alledem? Die Prophylaxe einer Frühgeburt umfasst viel mehr, als nur eine Zerklage (operativer Muttermundverschluß). Eine Zerklage kann Wehen nicht verhindern, wohl aber die Verschlußfunktion des Muttermundes stabilisieren. Eine Garantie für eine Schwangerschaftsdauer bis zum Termin ist die Zerklage aber leider auch nicht. Der Eingriff ist für Mutter und Kind risikoarm, trotzdem handelt es sich um eine (nur wenige Minuten dauernde) Operation. Auch der stationäre Aufenthalt muss nicht lange dauern. Bei der Vielfältigkeit der Ursachen für eine Frühgeburt sollte physische (und psychische) Ruhe auch nach der Entlassung aus der Klinik eingehalten werden. - Wir führen in vergleichbaren Fällen auch eine Zerklage durch. Ich glaube, dass Sie gut beraten worden sind.
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