gemini23
Sehr geehrter Herr Dr. Jorch, kann man Frühchen in der 22+2 SSW wirklich nicht medizinisch helfen auch wenn es knapp 500g wiegt und lebend zur Welt kommt? Und ist es üblich, vor allem in Deutschland, dass man dann solchen Frühchen Morphin gibt damit sie es "leichter" haben zu sterben? Vielen Dank im vorraus für ihre Antworten. Liebe Grüße Steffi
Jedenfalls gibt es in Deutschland (und woanders auch) nur wenige Frühchen mit dieser Kombination (22+2 + 500 g + Drilling), die überlebt und noch weniger, die gesund überlebt haben. Dennoch gilt in Deutschland (und woanders auch) die Regel, dass der Patient entscheidet, was gemacht wird und nicht der Arzt. Der Arzt hat Aufklärungs- und Beratungsfunktion. Wenn der Patient sich nicht äußen kann, muß nach seinem mutmaßlichen Willen entschieden werden. Bei Frühchen sind das erst einmal die Eltern, es sei denn, Sie sind aus welchen Gründen auch immer nicht zu einem vernünftigen Urteil oder einer Willenbekundung in der Lage. So ist die Rechtslage und die Theorie. Dass die Umsetzung im Alltag für alle Beteiligten häufig nicht einfach ist, ist auch klar. In Ihrem Falle lag mindestens eine Kommunikationsstörung im Arzt-Elternverhältnis vor. Wer diese zu verantworten hat, kann ich natürlich von hier nicht beurteilen, wobei man vom Arzt in solchen Situation mehr Professionalität erwarten darf als von Eltern. Zum Morphin: Wenn nach vernnüftiger Einschätzung ein Patient im Sterben liegt und nicht zu retten ist, gibt es gute Gründe, das Therapieziel von Lebenserhaltung auf Lebens-/bzw. Sterbeerleichterung zu ändern. Morphin nimmt Schmerzen und Atemnot. Wenn diese Symptome vorgelegen haben, wäre die Gabe möglicherweise zu rechtfertigen, aber im Regelfalle nach Zustimmung der Eltern.
claudia2406
hallo, ich habe deine geschichte bei dr. bluni verfolgt und mich immer wieder gefragt, was aus euch geworden ist? ich drück dir soooo sehr die daumen, das ihr es mindestens bis zur 25. woche (am besten noch viel viel weiter) schafft. ganz liebe grüße claudia & familie
minkabilly
Hallo! Meine Erfahrung ist, das das GEWICHT WENIGER eine Rolle spielt als die ERREICHTE SSW. Die ist nämlich für die Reife der Organe zuständig und das ist das A und O, ob die Kleinen eine Chance haben. 22+2 SSW ist schon arg früh. Soweit ich weiß ist das frühste Frühchen bei 21+5 SSW geboren. Aber da braucht man wirklich das Fünkchen Glück, um diese extreme Frühgeburt zu schaffen. Aber Ausnahmen bestätigen immer wieder die Regel Habs mal kopiert: 2010 überlebte in Fulda ein Mädchen namens Frieda, das nach 21 Wochen und 5 Tagen mit 460 Gramm zur Welt kam. 2011 überlebte in der Unikinderklinik Greifswald (Abteilung Neonatologie) ein Mädchen, das in der 22. Woche mit 490 Gramm zur Welt kam und zunächst 90 Gramm abnahm, bevor es zunahm. Bei so kleinen Babys stößt das Equipment (zum Beispiel die Beatmungstechnik) an Grenzen.
schlurni
ich habe einen sohn bei 24+4 geboren. die lunge ist erst ab 23+0 soweit-die lungenalveolen reifen erst in dieser zeit--dass einem kind überhaupt geholfen werden kann,trotz lungenreife usw..bei uns in der klinik machen die ärzte erst ab 24+0 einen kaiserschnitt,da vorher die chancen für das baby einfach sehr sehr gering sind und meist schwerste beeinträchtigungen bleiben bei überleben.bei uns hat auch noch kein kind überlebt-obwohl die klinik europaweit anerkannt ist in sachen frühgeburt!-das vor 24+0 geboren wurde. diese meldungen frühere wochen betreffend (21+ oder 22+)kann ich nicht glauben-wer weiß ob da die wochen immer so ganz gestimmt haben???! also ich glaube nicht dass einem kind bei 22+2 schon geholfen werden kann,einfach aus biologischer sicht.
Sternchen-2007
@Steffi Wenn du es wirklich möchtest und du dir über alle Konsequenzen im klaren bis, dann bestehe auf eine Behandlung. Jeder darf auf ein Wunder hoffen! Mein Wunder kam bei 22+4 @schlurni Eigentlich halte ich mich mit solchen Kommentaren ja zurück.... ABER Meinst du, dass deine Antwort ihr hilft? Die Mutter ist doch sowieso schon total fertig! Ich bin ja dafür, dass man Ihr ehrlich sagt wie die Chancen stehen, aber deine Antwort ist meiner Meinung nach überflüssig.
schlurni
die mutter wollte erfahrungen hören. und das ist eben meine erfahrung. ich habe bei 24+4 einen sohn der lebt. und ich hatte davor eine fg in der 22+1 und dieses kind wurde aus den gründen die ich oben geschrieben habe NICHT am leben erhalten,weil es gar nicht dazu fähig war. mir war die ehrlichkeit der ärzte in diesem fall das beste was mir passieren konntemir hätte falsche hoffnungen und schönrederei überhaupt nicht geholfen-so konnte ich mich auf das schlimmste erlebnis in meinem leben besser einstellen und schon vorher einstellen. ist nicht böse gemeint.und vielleicht bin ich auch traumatisiert dass ich so nüchtern schreibe,aber es ist am eigenen leib erfolgte erfahrung und die wollte ich mitteilen.auch meine wunden sitzen tief. sorry ich werde aber ab jetzt nie wieder schreiben
gemini23
Zuerst einmal danke für eure Antworten. Eigentlich wollte ich erst antworten wenn ich eine Antwort von Herr Dr. Jorch bekommen habe, weil ich bedenken hatte das mein Erlebnis vielleicht in irgendeiner Form beeinflusst. Nun, am 25.2 musste ich meine geliebten Drillinge in der 22+2 SSW entbinden, meine eineiigen Zwillinge starben zuvor unbemerkt am Fetofetalen Transfusionssyndrom, weil man zu lange nicht nach ihnen schaure obwohl das Risiko bekannt war. Unsere kleine Tochter kam lebend zur Welt, sie versuchte zu atmen und ihr Herzchen schlug kräftig. Wir wollten einen Kinderarzt der ihr hilft, der Kinderarzt kam und er "half" ihr, aber nicht so wie wir das wollten. Er Spritze ihr Morphin damit sie es "leichter" hat zu sterben. Sie atmete dann nicht mehr aber ihr Herzchen schlug noch fast 45 minuten, eine Stunde nach ihrer Geburt verlor sie dann leider den Kampf um ihr Leben, obwohl sie wirklich gekämpft hat und leben wollte. Sie war so stark, ihr Herzchen schlug trotz Morphin so kräftig weiter wenn auch nicht mehr so schnell. Sie war auch rosig als sie zur Welt kam und so wunderschön, eine kleine kämpferische Prinzessin von der wir wollten das sie eine Chance bekommt, hätten wir dann verloren, hätten wir es wenigstens versucht... Mein Augenmerk fokussiert sich hauptsächlich auf dieses Morphin und darauf ob sowas üblich ist. Diese Frage zermürbt mich, macht mich fertig denn ich verstehe es nicht und finde keine Berichte darüber von anderen Sternenmamas darüber. Traurige Grüße Steffi
schlurni
Meine Tochter hat auch nur eine Stunde gelebt und auch irgendwas bekommen ob er morphin war weiß ich nicht. Sie wurde aber intubiert und konnte trotzdem nicht atmen. Mein beileid
minkabilly
Huhu! Ich denke gerade weil es "Drillinge" waren stehen die Chancen bei 22+2 SSW nochmals schlechter, als wenn es nur 1 Baby gewesen wäre. Mein aufrichtiges Beileid ! LG
tinaleinchen
Hallo, ersteinmal mein herzlichstes Beileid. Gibt dafür keine Worte.... Ich hoffe, Dr Jorch antwortet Dir noch. Ich habe einen Artikel gefunden (der ist jedoch ziemlich krass und daher lass ich den link mal weg- auf Nachfrage schick ich ihn gerne extra) in dem wird das auch erwähnt, dass Morphin gespritzt wird. Es ist also scheinbar mehr oder weniger gängige Praxis in solchen Fällen.
claudia2406
tut mir sehr sehr leid, wie gerne hätte ich etwas anderes gelesen.... stille grüße claudia
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