Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. Eva Rieck:

Kaiserschnitt oder normale Geburt

Prof. Dr. Eva Rieck

Prof. Dr. Eva Rieck
Kinderärztin und Neonatologin

zur Vita

Frage: Kaiserschnitt oder normale Geburt

Maikevt

Hallo, Seit Beginn der Schwangerschaft habe ich mit immer wiederkehrenden vaginalen Infektionen zu tun. Ich habe wirklich gemeinsam mit meiner Frauenärztin alles versucht und ich bin auch definitiv sehr hygienisch und vorsichtig, dennoch wurde immer wieder massenhaft E-Coli in Abstrichen nachgewiesen. Sämtliche antibiosen waren bisher ohne Erfolg. Nun bin ich in der 31. Woche und mache mir Gedanken ob eine normale Geburt unter den Umständen überhaupt möglich wäre. Das Thema vorzeitiger Blasensprung ist ohnehin immer präsent da mich alle davor warnen. Davor hab ich schon große Angst (was wenn er dann „infiziert“ wird?). Aber jetzt wurde mir auch noch gesagt das eine Infektion mit E-Colis für ein Neugeborenes lebensbedrohlich sein kann. Ich mache mir so große Sorgen und weiß einfach nicht was ich machen soll. Wir haben im Umkreis von 100 km auch kein Level 1 Zentrum wo ich entbinden könnte, das verunsichert mich zusätzlich. Lediglich ein Krankenhaus mit perinatalen Schwerpunkt wo man ab der 32. ssw. bzw. einem Gewicht von 1500g entbinden kann. Was würden Sie mir raten? Ich bin über jeden Hinweis und Anhaltspunkt dankbar. Mit freundlichen Grüßen


Prof. Dr. med. Eva Rieck

Prof. Dr. med. Eva Rieck

Guten morgen, ich kann Ihre Sorge gut verstehen. Eine Infektion ist tatsächlich eine schwerwiegende Erkrankung des Frühgeborenen. Allerdings scheint doch bisher Ihre Schwangerschaft bis auf die Keimbesiedlung ungestört verlaufen zu sein. Es ist doch zu hoffen, dass dies auch so bleibt. Wenn es zum vorzeitigen Blasensprung kommen sollte, kann die genaue Überwachung des Kindes (z.B. der kindlichen Herzfrequenz) Hinweis geben, ob eine Infektion stattgefunden hat und ob eine Geburt günstiger als ein Aufrechterhalten der Schwangerschaft für das Neugeborene ist. Eine frühzeitige Antibiotikagabe wird ganz sicher durchgeführt und kann schlimme Komplikationen verhindern. Eine Spontangeburt kann bereits in sehr frühem Schwangerschaftsalter stattfinden und ist oft für den Zustand des Kindes sehr günstig. Allerdings müssen bestimmte Voraussetzungen (z.B. Schädellage) gegeben sein. Mit der 31.SSW haben Sie doch ein Schwangerschaftsalter erreicht, das für die Entwicklung und Anpassung Ihres Kindes sehr günstig ist. Ob die Geburt in einem perinatalem Schwerpunkt stattfinden kann, hängt natürlich davon ab, ob Sie das erforderliche Gestationsalter erreichen können. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Baby alles Gute


Maikevt

NACHTRAG: Ab welcher SSW ist eine normale Geburt eines frühchens überhaupt möglich? Gibt es da einen „Stichtag“ wo man sagt jetzt ist es auch groß und stabil genug dafür oder ist das immer unterschiedlich? Das frühchen meiner Schwägerin ist nämlich im Geburtskanal verstorben.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Herr Prof. Jorch! So in etwa hatte ich meine Frage an Sie vor einigen Tagen formuliert und Sie hatten mir aus für mich unverständlichen Gründen von einem Kaiserschnitt abgeraten. Unser knapp zweijähriger Sohn hat asymmetrische Seitenventrikel und erweiterte Liquorräume. Das weist auf einen ganz massiven Sauerstoffmangel hin, doch keiner w ...

Hallo Prof.Jorch, letzten Mittwoch war ich in der SSW 33+1 als mir mein Arzt sagte das mein Baby mit einer Größe v. 42 cm u. einem Gewicht von ca. 1900 gramm zu leicht ist. Er meinte, das wir noch eine woche warten u. wenn das baby (ein Junge) nicht an Gewicht zugelegt hat wir Ihn holen bzw. die Wehen einleiten. Laut Doppler sind alle Organe u. ...

Hallo Herr Prof. Jorch, unser erster Sohn kam schwer mehrfachbehindert zur Welt - leider ist das keinem aufgefallen; weder Krankenhaus, Hebamme noch Kinderarzt bemerkten Auffälligkeiten, was ich bei so einem schwer behinderten Kind schon bedenklich finde...! Erst als er 13 Monate alt war, wurde per MRT ein ominöser Sauerstoffmangel festgestellt, ...

Hallo liebes Ärzteteam. Aufgrund einer Vorerkrankungen meinerseits, wird die Geburt unserer Tochter nächste Woche bei 36+ 1 eingeleitet. In der 30ssw lag ich zwei Wochen wegen vorzeitigen Wehen im Krankenhaus, dort habe ich auch die Lungenreifung bekommen. Können Sie mir sagen,wie hoch das Risiko in dieser Schwangerschaftswoche für Komplikati ...

Hallo, meine Tochter hat einen sehr sehr unruhigen Schlaf. Sie kam zu früh nachdem ich vorher über längere Zeit wehenhemmende Medikamente und später auch noch anderes bekommen habe. Wir sind zu hause jetzt und ich frage mich, ob sie deshalb so sehr unruhig schläft, wegen der Medikamente die ich bekommen hab vor ihrer Geburt. Ich hatte außerdem in ...

Guten Tag, Mich würde nur mal interessieren, ob ich bei einer Geburt zwischen 36+1 und 37+0 noch mit Anpassungsschwierigkeiten rechnen müsste, da ein Baby ja offiziell erst mit 37+0 kein Frühchen mehr ist. Vielen Dank im Voraus, SvenjaPro (36+1, 3. Kind)

Guten Tag liebes Frühchen-Team, zur Zeit liege ich wegen Cervixinsuffizienz und mit Zwillingen (di-di) im Bauch im Krankenhaus (31+4 SSW). Restcervixlänge liegt bei etwas mehr als 1cm und ist seit 2 Wochen stabil. Allerdings gibt es eine Trichterbildung und der Muttermund ist fingerdurchlässig. Bekomme jetzt Wehenhemmertabletten. Eine Lungenreif ...

Hallo zusammen, Im Gebrutsbericht stehen die Werte NapH 7.09, BE -12.7, Kontroll pH 7.17 und BE -8.1 Was bedeutet das? Kann mein Kind dadurch Schäden davon tragen? Er kam 2,5 Wochen zu früh

Guten Tag! Ich bin seit gestern in der 37. Woche und am Wochenende dachte ich, dass bereits durch starke Wehen das Kind kommen wird! Der Gebärmutterhals ist mittlerweile tatsächlich auf 1,5 cm verkürzt und der Muttermund weich und Fingerdurchlässig. Das Baby soll um die 2.500 g wiegen. Außerdem hat sich der Kleine nochmal, trotz vorheriger Schä ...

Halle liebes Ärzteteam, erstmal vielen Dank für Ihre Arbeit! Ich habe eine Frage und zwar hatte mein Sohn schlechte Werte nach Geburt, diese waren NaPH 7,09 und BE -14,6mmol/l. Es wurde ihm Glucose gegeben und sonst ist nichts passiert, müssen wir uns Sorgen machen wegen seiner Entwicklung? Er ist motorisch etwas spät dran (dreht sich mit 6 Mon ...