Begonnene 37. Woche und mögliche Geburt

Prof. Dr. med. Michael Zemlin Frage an Prof. Dr. med. Michael Zemlin Kinderarzt und Neonatologe

Frage: Begonnene 37. Woche und mögliche Geburt

Guten Tag! Ich bin seit gestern in der 37. Woche und am Wochenende dachte ich, dass bereits durch starke Wehen das Kind kommen wird! Der Gebärmutterhals ist mittlerweile tatsächlich auf 1,5 cm verkürzt und der Muttermund weich und Fingerdurchlässig. Das Baby soll um die 2.500 g wiegen. Außerdem hat sich der Kleine nochmal, trotz vorheriger Schädellage, in Steißlage gedreht. Im Krankenhaus konnte er ziemlich leicht erfolgreich zurück gedreht werden. Meine Fragen: 1.Eigentlich hätte das Baby ja noch knapp 4 Wochen bis zum errechneten Termin! Wenn das Baby jetzt kommen würde sind doch die Risiken für Anpassungsstörungen deutlich erhöht, oder? Er liegt ja derzeit an der Grenze zur Frühgeburt. 2.Sollte ich mich schonen, um dem Baby möglichst lange die Möglichkeit zu geben im Mutterleib zu bleiben? 3. Wäre eine Geburtsklinik mit angeschlossener Kinderklinik besser, falls das Baby doch noch nicht so reif ist? Es wiegt ja so wenig (1kg weniger als mein erstes Kind) Außerdem weiß ich ja auch nicht ob er sich erneut in Steißlage drehen wird! 4. Sind vorbereitende Maßnahmen, wie Dammmassage und Dampfbäder kontraproduktiv und wehenfördernd? Ich würde mich nämlich noch im Rahmen der Möglichkeit gerne noch ein wenig auf die vaginale Geburt vorbereiten. Da ich vordatiert wurde bin ich extrem verunsichert und kann aktuell nicht so gut mit der aktuellen Situation umgehen. Ich sorge mich, dass das Baby noch nicht so weit ist. Ob es nun die nächsten Tage kommt, oder noch einige Wochen bleibt kann ja niemand sagen! Vielen Dank für Ihre Rückmeldung!

von BabyNuni am 19.09.2023, 13:40



Antwort auf: Begonnene 37. Woche und mögliche Geburt

Zu Frage 1: Der Errechnete Geburtstermin ist 40 Wochen nach dem ersten Tag der letzten Regelblutung. Formal gesehen zählt jedoch eine Geburt ab 37 Schwangerschaftswochen als "am Termin", weil dann die mit Frühgeburt verbundenen Risiken sehr gering sind. Allerdings trifft dies auf eine vaginale Spontangeburt zu. Wenn man bei 37 Schwangerschaftswochen einen Kaiserschnitt durchführt, hat das Kind ein deutlich erhöhtes Risiko einer Anpassungsstörung - vor allem wenn es vorher keine Wehen gab. Fazit: Bei 37 Schwangerschaftswochen wird man eine Spontangeburt nicht aufhalten, sondern geschehen lassen. Wenn es dann unter Geburt zu Komplikationen kommt, kann ein Kaiserschnitt notwendig sein. zu Frage 2: Diese Frage sollte ein/e GeburtshelferIn beantworten. zu Frage 3: Aus formalen Gesichtspunkten gilt Ihr Kind als reifgeboren und Sie dürfen in jedem Kreissaal entbunden werden. Es entscheiden sich jedoch inzwischen viele Eltern für die Geburt an einem Haus mit Kinderklinik, da bekannter Maßen nicht nur für Frühgeborene, sondern auch für Reifgeborene der Tag der Geburt der gefährlichste Tag im Leben ist. Diese Familien argumentieren oft, dass eine Geburt mit Risiken für Mutter UND Kind verbunden ist und dass daher unmittelbar eine spezialisierte Behandlung von Mutter UND Kind möglich sein sollte. zu Frage 4: Auch diese Frage sollte ein/e GeburtshelferIn beantworten. Das "Ändern" des errechneten Geburtstermins hat schon zu vielen Diskussionen geführt. Am zuverlässigsten für die Terminberechnung sind der Frühultraschall und der letzte Tag der letzten Regelblutung.

von Prof. Dr. med. Michael Zemlin am 19.09.2023



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