Impfen und Lactoseunverträglichkeit

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Frage an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Kinderarzt und Neonatologe

Frage: Impfen und Lactoseunverträglichkeit

Hallo, habe 2 Fragen: Wie würde sich beim Säugling eine Lactoseunverträglichkeit oder Kuhmilcheiweissallergie äussern? Mein Sohn wurde in SSW 34+3, leidet unter Koliken und schreit sehr viel! 2. Kann ich meinen Sohn "ganz nomal" impfen lassen oder muss ich die Zeit, die er zu früh geboren wurde, anrechnen. Also z. B. eine Windpockenimpfung wird ja ab dem vollendetetn 11. Lebensmonat empfohlen. Kann ich mich da orientieren oder muss ich dann noch die 6 Wochen mehr warten, die er zu früh gekommen ist? Danke. Birgit Danke.

Mitglied inaktiv - 30.11.2004, 22:33



Antwort auf: Impfen und Lactoseunverträglichkeit

Impfen: Man geht vom postnatalen Alter aus (Monate nach der Geburt). Man möchte ja den Impfschutz so früh wie möglich haben. Die Empfehlung mit den Lebendimpfungen gegen Masern, Röteln, Mumps und Windpocken bis zum 11. Monat zu warten rührt daher, dass vorher das "Angehen" der Impfung wegen evtl. noch vorhandener mütterlicher Antikörper nicht so sicher ist. Der Abfall der mütterlichen Antikörper hängt aber vom Alter seit der Geburt ab und nicht vom korrigierten Alter. Die Symptome bei Milchzucker (Laktose) Unverträglichkeit und Kuhmilcheiweißallergie sind zunächst nicht besonders typisch: Bauchschmerzen, Blähungen, Änderung des Stuhles. Typischer für Laktoseintoleranz ist dann schon, wenn der Stuhl wässrig und schaumig wird und sauer riecht (weil nicht aufgenommene Laktose zu Säure vergärt wird). Typisch für eine Kuhmilcheinweißintoleranz sind allergische Hautveränderungne z.B. am Mund und Blut im Stuhl (weil die Allergie zu Blutungen der Darmschleimhaut geführt hat). Laktoseintoleranz tritt bei Säuglingen meistens als Folge von Darminfektionen auf (seltener angeboren). Kuhmilchintoleranz ist bei Allergikern häufiger. Die Diagnose bei Laktoseintoleranz wird durch Laktosebelastung ermittlelt (Gabe von Milchzucker und anschließende Messung von H2 in der Artemluft sowie Glukose im Blut). Hinweise auf Kuhmilchallergie geben Hautteste (Pricktest) und Messung von spezifischem iGE im Blut (RAST-Test). In bestimmten Fällen ist auch eine Endoskopie des Dick- bzw. Dünndarmes sinnvoll. Besondders wichtig für die Diagnose ist der Belastungstest: Gabe von Milchzucker bzw. Kuhmilch und Reaktion abwarten. Dabei ist es für die Objektivität der Beurteilung nützlich, wenn weder Arzt noch Mutter während der Testphase wissen, ob Milchzucker/Kuhmilch oder eine Diät gegeben wurde (Doppelblindtest).

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 04.12.2004



Antwort auf: Impfen und Lactoseunverträglichkeit

Hallo! Bei meinem Sohn habe ich auch auf Lactoseintoleranz getippt, da ich sie selbst habe. Aus diesem Grundbekam er HA-nahrung. Aber die Kolliken blieben. Daher probierte ich es mit Soja-nahrung und es wurde noch schlechter. Also probierte ich normale Nahrung, sprich ohne H.A., und von heute auf morgen waren die Kolliken weg und ich hatte ein friedliches, langschlafendes baby:-). Soweit ich weiß ist Lactoseintoleranz bei Babys sowieso höchst selten, kommt meist erst später (bei mir in der Pubertät). Manche Krankenhäuser können das auch testen, bei uns ging es leider nicht. Was die Impfung angeht, kann ich nur sagen, daß unser Kinderarzt die sowieso erst im zweiten Jahr macht, nunja, sieht wohl jeder zumindest ein bißchen anders. LG Nina

Mitglied inaktiv - 30.11.2004, 22:51



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