Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Hirnblutungen 3. Grades

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Hirnblutungen 3. Grades

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Hallo, Mein Sohn Benedikt kam in der 26+3 SSW zur Welt nach ein paar Tagen wurde eine Hirnblutung 3. Grades bds. festgestellt. Er wurde dann sehr schnell Lumbal punktiert und als dieser Weg verstopft war bekam er eine "Punktionskapsel" am Kopf implantiert wo er anfangs jeden Tag danach jeden 2. Tag und jetzt, das letzte mal vor einer Woche punktiert. Er ist jetzt 9 Wochen alt. Meine Frage ist es möglich das er ohne eine Ableitung (in den Bauchraum) auskommt und wie stehen allgemein die Chancen ob und wie schwer er behindert sein kann. Seine Blutung war in den Ventrikeln. Bitte um Antwort und ev. Erfahrungen. Danke in vorraus Daniela Schicker


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Der Hydrozephalus nach Hirnblutung ensteht hauptsächlich durch eine blutungsbedingte Entzündungsreaktion der Hirnhäute, so dass diese den gebildeten Liquor nicht vollständig wieder aufsaugen können. Der Höhepunkt dieser Stötung ist etwa 6 Wochen nach der Blutung. Einige Kinder haben Glück, indem sich die Entzündungsreaktion der Hirnhäute soweit zurückbildet, dass danach die Liquoraufnahme wieder ausreicht. Die Kapsel kann dann entfernt werden. Trotzdem muß weiter auf Hirndruckzeichen geachtet werden. Anekdote: Ich habe einmal erlebt, dass es im Alter von 18 Jahren anläßlich des Abiturs (1er Kandidatin) wieder zu Kopfschmerzen und Hirndruck kam. Mädchen und Eltern konnten sich nur noch dunkel daran erinnern, dass ein Hydrozephalus nach Frühgeburt vorgelegen hatte. Blut in den Ventrikeln allein macht keine Hirnschädigung. Diese entsteht durch Minderdurchblutung des benachbarten Hirngewebes durch Gefäßreaktion, Druck und unbekannte Faktoren. Das erklärt, warum manche Frühgeborene auch nach massiver Ventrikelblutung sich normal entwickeln.


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Hallo, Daniela! Meine Großnichte Laura kam am 25.11.2003 in der 24.SSW mit 730 g zur Welt, ganz unerwartet. Die Ärzte kämpften um das Leben der Mutter, dem Baby wurden so gut wie keine Chancen eingeräumt. Hubschraubertransport in die nächstgelegene Uniklinik, lange Zeit Beatmung, Hautinfektionen, Gehirnblutungen 3.Grades, Resorptionsstörung -> Gehirnwasser mußte abgeleitet werden und 3 Monate später wurde ein Shunt gelegt, die Ärzte wollten kein Risiko mehr eingehen. In der 6.Woche Darmverschlingung -> Not-OP, bei der 20 cm Dickdarm entfernt werden mußten, künstlicher Darmausgang wurde angelegt und wieder rückoperiert. Später folgte noch eine Augen-OP (Laser). Laura wird nun bald 1 Jahr, ihre Lunge ist super, Augen und Gehör ebenfalls. Der 1.Shunt hatte wegen ihrer Darm-OP eine Ableitung in das Herz und wurde mittlerweile erneuert mit Ableitung in den Bauchraum. Und die Ärzte sehen durchaus noch die Möglichkeit, dass Laura diesen Shunt nicht für immer benötigen wird. Ihre Entwicklung verläuft sehr gut und Laura ist ein immer fröhliches und quietschfideles Baby. Nach vielen Wochen und Monaten im Krankenhaus, in denen wir alle um ihr Leben gebangt haben, ist sie für uns ein kleines Wunder. Ich wünsche Euch alles Liebe und Gute und viel Freude mit Benedikt.


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hallo, habe so nicht direkt ahnung davon, aber drücke euch die daumen und wünsche alles gute für deinen zwerg. er wird es schaffen. ich glaube an ihn.euch noch viel kraft. eileen hatte nicht so viele komplikationen lag aber auch fast zwei monate im kh und das kostet nerven, aber irgendwann ist alles ganz schnell vergessen. lg,emily mit eileen.(dienstag 15.wochen alt) und ich wollte noch zur kleinen kämpferin gratulieren und ich bin so glücklich solche beiträge zu lesen. schön das sie es so gut geschaft hat. weiterhin alles alles gute für die kleine laura, emily mit eileen.


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