Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

geplanter KS

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: geplanter KS

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Ich hoffe, ich löse hier nicht wieder eine Diskussion aus, weil ich einen geplanten KS evtl. in Erwägung ziehe. Kurz zur Vorgeschichte: im September 2004 verloren wir in der 38.SSW unser erstes Kind (nach 2 Jahren Kinderwunsch und künstl. Befruchtung entstanden). Grund dafür war eine vorzeite Plazentalösung verbunden mit Bluthochdruck und Eiweiß im urin. Unser Kind wurde per Notsectio geholt, jedoch ohne Erfolg. Mir wurde gesagt, dass ich nach 6 Monaten an eine neue SS denken kann. Nach 8 Monaten wurde ich wieder durch künstl. Befruchtung schwanger. Inzwischen bin ich ab morgen in der 30.SSW und der Gedanke an die immer näher rückende 38.SSW macht mich natürlich unruhig wo damals alles passiert ist. Mein FA meinte, ich könnte einen KS machen lassen, wenn mich die Angst überrumpelt, ebenso wäre wohl eine Einleitung auch kein Problem. Meine Frage wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit auf eine zweite Gestose? Würden sie aufgrund meiner Vorgeschichte in der 38./39.SSW eine Einleitung versuchen? Kann ich gleich eine Sectio machen lassen? In welcher SSW wäre das ratsam? Denn ich habe wahnsinnige Angst, dass das ganze nochmal passiert. Sei hier auch das Thema umstritten von vielen Müttern, die gegen einen Wunsch-KS sind, aber ich möchte das ganze nicht noch mal mitmachen. Inzwischen habe ich abends oft Angst wenn ich schlafen gehe, dass ich wieder mit Bauchschmerzen und einer heftigen Blutung aufwache, was den Tod meines Kindes bedeutet hat. Was wäre wenn ich in der 38.SSW, wie es mehrmals angeraten wurde mein Kind per KS bekommen würde? Sind 3 Wochen vor Termin vertretbar??? lg


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Es ist ein Unterschied, ob man eine geplante Sectio aus Termingründen (geplante Geschaftsreise) oder Komfortgründen(beschwerliche Spätschwangerschaft) macht oder aus echter medizinischer Indikation. Die ersteren Fälle betrachte ich als fahrlässiges Handeln, die letzteren als zum Wohle des Kindes erforderlich. In Ihrem Falle war ja die Plazentalösung der Grund für die Katastrophe. Wenn Ihr Frauenarzt ein Wiederholungsrisiko für diese Plazantalösung sieht, rate ich zur geplanten Sectio. Wenn dieses nicht besteht, sollte es andere Wege geben, sich zu beruhigen als eine Operation.


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