Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Frühförderung

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Frühförderung

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Sehr geehrter Prof. Jorch, meine Tochter wurde vor knapp einem Jahr in SSW 29+3 wegen Plazentainsuffizienz und path. CTG mit 960g / 35cm entbunden. Der 10-wöchige Klinikaufenthalt verlief ohne größere Probleme (17 Tage CPAP, keine Infektion, kein Antibiotikum). Bis heute hat sie kontinuierlich gewichts- und längenmäßg aufgeholt, wobei sie da mit 7,2 kg und 71 cm unkorrigiert im unteren Normbereich liegt. Auch sprachlich und motorisch entwickelt sie sich sehr schön, zwar mit leichter Verzögerung, was man aber sicher noch der Frühgeburtlichkeit zuschreiben kann. Bei der vor kurzem durchgeführten U6 war der KiA jedenfalls sehr zufrieden. Dennoch hat er Frühförderung empfohlen, mit den Worten "...nicht, dass wir dann später bei Problemen sagen, ach, hätten wir doch mal." Jetzt meine Frage: Wird bei so kleinen/unreifen Frühchen generell eher Frühförderung empfohlen? Lässt die Vorgeschichte ( Mangelversorgung im Mutterleib) auf eventuelle spätere Probleme schließen? Ich weiß, dass derartige Prognosen unsicher sind, aber vielleicht gibt es ja Erfahrungswerte? Danken möchte ich Ihnen für Ihre Arbeit hier im Forum, ich bin schon lange stille Mitleserin und habe viele hilfreiche und wertvolle Informationen bekommen. Viele Grüße Annette


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Zunächst einmal muß man festhalten, dass Frühförderung nicht schadet und jedes Training irgendwie nützt. Je nachdem wie sie angeboten wird, ist sie aber über das Maß an Arbeit hinaus, welches man ohnehin mit Kindern hat, eine weiterer "Termin". Es ist richtig, dass Frühförderung heute mancherworts fast reflexartig bei ehemaligen Frühchen unter 30 SSW empfohlen wird, obwohl letztlich nicht klar ist, ob diese bei Kindern wie Ihrer Tochter wirklich erforderlich ist. Wenn man weiß, dass z.B. Einstein erst mit 3 Jahren sein erstes Wort gesprochen hat, und als Kinderarzt wie ich einer bin, die verschiedensten Verläufe miterlebt hat, hat man ziemlich viel Vertrauen in die Selbstheilung und Sonderwege der Natur.


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für meine fast 10 jährige große (30SSW 960g) hätte ich mir eine so zeitige frühforderung gewünscht, gab es damals nicht, während meine 3 jährige (30SSW 875g) keine frühforderung gebraucht hätte sie aber vom 3-24monat bekam es kommt vielleicht auch auf das jeweilige kind an, schaden kann es nicht, unsere kleine hat gern mit der frühfördertante gespielt und sich auch auf sie gefreut, war eine willkommene abwechslung neben babyschwimmen und krabbelgruppe


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