Frage: Frühförderung/Prof. Jorch

Mein Sohn kam in der 32 SSW im Dezember 2005 per Notsectio zur Welt( schlechte APGAR-Werte, Asphyxie, mehrere Infektionen). Leider müsste ich auch in der SS ab der 20 SSW im Krankenhaus liegen wg. einer placenta pravia, so dass natürliche Alltagsbewegungen ebenso nicht möglich waren. Jetzt habe ich gehört, dass langes Liegen in der SS, Tokolyse und Frühgeburt sowie natürlich Komplikationen bei der Geburt meist zu grossen Entwicklungsbeeinträchtigungen beim Kind dauerhaft führen können. Momentan entwickelt sich meines Erachtens der Kleine gut (krabbelt, zieht sich hoch mit 11 monaten, korrigiert 9).... wollte auch nicht von einer Therapie zur nächsten rennen, da ich nach dem langen Klinikaufenthalt des Kleinen endlich froh war einen Rhythmus gefunden zu haben. Physiotherapie einmal wöchtentlich nehmen wir in Anspruch. Ist denn Frühförderung immer angebracht???

Mitglied inaktiv - 11.10.2006, 22:01



Antwort auf: Frühförderung/Prof. Jorch

Am wichtigsten ist, dass Sie einen erfahrenen Arzt haben, der die jeweils sinnvolle Förderung einschätzt. Frühgeburt mit 32 SSW nach langdauernder wehenhemmender Therapie allein macht noch keine Entwicklungsstörung. Außerdem spielt die Förderung innerhalb der Familie eine große Rolle. Grobmotorisch scheint Ihr Kind ja gut entwickelt zu sein. Greift es auch schon kleine Gegenstände (Zangen- bzw. Pinzettengriff)?

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 12.10.2006



Antwort auf: Frühförderung/Prof. Jorch

Sehr geehrter Herr Prof. Jorch, vielen vielen Dank für die schnelle Beantwortung meiner Fragen. Auch den Pinzettengriff beherrscht der Kleine mittlerweile ganz gut. Insgesamt hat er sich besser entwickelt nach den ganzen Komplikationen als viele erwartet haben, sei es Familienmitglieder oder auch behandelnde Ärzte. Was mich nur sehr nach der Entbindung gestört hat, dass kein Mediziner auf jegliche Angebote der Frühförderung bzw. auch Physiotherapie hingewiesen hat, obwohl ich mehrmals danach in der Klinik gefragte habe und alle wussten, dass die Geburt(Asphyxie, Blutverlust) und auch die Wochen danach( Sepsis) sehr dramatisch waren. Insgesamt lag der Kleine von Dezember bis Anfang April fast ununterbrochen im Krankenhaus. Ich hätte mir sehr gewünscht dort mehr Informationen und auch Hilfestellung zu bekommen bzw. auch den Hinweis auf eine Selbsthilfegruppe o.ä.. Nichts dergleichen ist passiert. Sicherlich versucht auch die Familie soweit das Beste bzgl. Förderung. Aber nur allein hat man oft das Gefühl nicht genug für sein Kind getan zu haben. Und die Familie wohnt häufig auch nicht mehr in der unmittelbaren Umgebung. So ist es bei mir der Fall und mein Parter immer erst sehr spät abends zu Hause. Welche Möglichkeiten der Betreuung und Förderung sind denn auf langfristig für ein ehemaliges Frühchen sehr gut angedacht??? Niedergelassene Kinderärzte sind m. E. mit solchen speziellen Fragen häufig überfordert bzw. fehlt es an der Zeit ausgiebig auf Problemstellungen einzugehen. Wäre schön, wenn Sie mir da noch einige Hinweise geben könnten. Vielen Dank und schöne Grüsse nach Magdeburg

Mitglied inaktiv - 12.10.2006, 15:32



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