Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Essstörungen und Entwicklungsproblem?

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Essstörungen und Entwicklungsproblem?

Mitglied inaktiv

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Meine Tochter ist ein ehemaliges Frühchen (31+2)jetzt 20 Monate alt. Sie hat verschiedene Probleme mit dem Herzen (asdII- knapp 2,2cm, VSD, leichte Mitralklappeninsuff.), die aber momentan gut eingestellt +behandelt sind. Leider ißt sie sehr schlecht, und nimmt kaum zu. Sie wiegt jetzt 10,7 Kilo bei 81 cm, mir wurde gesagt, das sei zu wenig. (in 2 Monaten hat sie 100g zugenommen) Können diese Essstörungen mit ihrer Frühgeburtlichkeit zusammenhängen? Sie möchte am liebesten nur Flaschennahrung, bis auf Joghurt verweigert sie sonst alles. Sie läuft auch noch nicht, krabbelt, zieht sich hoch, geht ein paar Schritte an einem Lauftrainer. Laut Aussage unserer Frühförderung soll sie mental+feinmotorisch sehr fit sein. Sie spricht kaum, obwohl sie fast alles umsetzen kann, was man ihr sagt. Müssen wir uns sorgen machen, oder ist das noch im "Rahmen des normalen" ?


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Die Entwicklung hinsichtlich Laufen und Gewicht ist geringfügig unternormal. Mit dem Essen hat das aber meiner Meinung nach nicht unbedingt zu tun. Vielleicht spielt der Herzfehler doch eine Rolle zusätzlich zur Frühgeburtlichkeit.


Mitglied inaktiv

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Hallo, meine beiden Töchter sind keine Frühchen und waren aber bei der Geburt normal groß und schwer (3,5 kg, 52 cm). Mit 2,5 Jahren wogen sie bei einer Größe von 85-88 cm 10-11 kg. Beide sind schlechte Esser, aber körperlich super fit. Sie fielen Gewichtsmäßig auch völlig aus dem Rahmen, die motorische und geistige Entwicklung war aber super. Sie konnten mit gerade 2 Jahren schon toll und in ganzen Sätzen sprechen und turnten den älteren Kindern etwas vor. Wir haben die Entwicklung nur genau beobachtet und haben gottseidank eine Kinderärztin, die nie Panik machte. Sie hat zwar im Vorsorgeheft "Untergewicht" eingetragen aber immer dabei gesagt, man könne doch sehen, dass es den Kindern blendend ginge. Die Große wird im September 5 und wird jetzt eingeschult. Die Größe ist jetzt absolut durchschnittlich und sie ist immer noch sehr schlank aber nicht mehr Untergewichtig (innerhalb der 3%-Toleranz). Diesen "Schub" hat sie eigentlich erst mit 4-5 Jahren gemacht und wir gehen davon aus, das es bei der Schwester auch so sein wird. Größe und Gewicht waren also noch geringer als bei deinem Frühchen, und ich kenne Kinder, die erst mit 3 anfingen zu sprechen, aber dann direkt in ganzen Sätzen. Der Rahmen des "Normalen" ist meiner Meinung nach sehr breit gestreut und wichtig ist zu beobachten, aber nicht in Panik zu verfallen.


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