Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

empryo im 5/6 monat

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: empryo im 5/6 monat

steven 86

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meine frage ist , also schon 28 jahre her , aber keiner kann mir helfen . habe am 05.03.1986 mein sohn im 5 oder 6 monat verloren , habe aber noch ein bein von ihm gesehen ,weil die zuerst kamen , dann haben sie mir eine nagosse gegeben , danach habe ich so noch in der nagosse gefragt was es ist , sie hatten gesagt ein junge . dann haben die ärzte mit meiner mutti gesprochen , was mit dem kind ist . möchten sie ein grab oder frei für die forschung . sie hat sich leider für die forschung entschieden . und ich habe nix von mein sohn kein bild und auch kein ultrabild . in der ddr war es leider noch nicht so weit wie jetzt . habe aber im gesundheitspass gesehen , diagnose 634 ,was heißt das eigentlich .


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Man hat früher, übrigens nicht nur in der DDR, sondern auch in der BRD, Eltern von totgeborenen Extremfrühchen nicht selten angeboten, den Leichnam "der Forschung" zu überlassen. Geforscht wurde aber in der Regel nicht, sondern der Leichnam in der Pathologie feuerbestattet. Die Eltern sparten auf diese Weise die Bestattungskosten. Außerdem war man der Meinung, dass diese Vorgehensweise für die Eltern weniger belastend sei. Man hat es also eigentlich gut gemeint. Heute behandelt man diese kleinen Totgeborenen wie ältere und größere Verstorbene, weil die psychologische Forschung gezeigt hat, dass auf die Dauer es für die Eltern leichter ist, wenn sie richtig Abschied nehmen und ihr Kind beerdigen konnten. Möglicherweise heißt "Diagnose 634", das Ihr Sohn ein Geburtsgewicht von 634 g hatte, Das würde etwa dem 5. oder 6. Schwangerschaftsmonat entsprechen. Ich persönlich behandele seit 1978 Frühchen und kann bestätigen, dass solche Kinder vor 28 Jahren sehr schlechte Überlebenschancen hatten.


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